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PREIS/252: Artenvielfalt - NABU vergibt Hanse-Umweltpreis 2009 für den Bienenschutz (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 22. November 2009

Hanse-Umweltpreis 2009 für den Bienenschutz

NABU ehrt Erhard Klein und die Otto-Hahn-Schule für ihr Engagement zum Erhalt der Artenvielfalt


Der NABU Hamburg hat am 22. November den diesjährigen Hanse-Umweltpreis an zwei Bewerber für ihr Engagement zum Erhalt der Honigbiene verliehen. Während Erhard Klein mit seiner Bienenkiste ein neues Konzept der Bienenhaltung für Laien und Naturfreunde verfolgt, betreut die Otto-Hahn-Schule 20 Bienenstöcke und erforscht die Lebensbedingungen im Bienenstock. Herwig Mahnecke erhielt den 2. Preis für seinen jahrelangen Einsatz für ein Biotop in Moorburg. Der 3. Preis ging an den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) in Hamburg für sein Engagement zur Stärkung des Radverkehrs. In diesem Jahr bewarben sich 24 Projekte für den Preis, der mit insgesamt 4.500,- Euro dotiert ist und von der Firma Globetrotter Ausrüstung gestiftet wird.

"Wir haben uns sehr über die durchweg sehr hohe Qualität der Bewerbungen gefreut", erzählt die Schirmherrin des Preises, Dagmar Berghoff. "Dabei waren auch viele originelle Ideen. Verdient hätten es alle prämiert zu werden. Doch leider mussten wir uns für drei Preisträger entscheiden." Rolf Bonkwald, 1. Vorsitzender des NABU Hamburg: "Wir haben Projekte aus den Bereichen Natur-, Arten- und Klimaschutz ausgezeichnet. Damit ehrt und fördert der Hanse-Umweltpreis den Einsatz vieler umweltbewegter Menschen mit ganz unterschiedlichen Ansätzen." Klaus Denart, Geschäftsführer von Globetrotter Ausrüstung: "Ich freue mich insbesondere, dass sich so viele Schulen für den Preis beworben haben. Es ist wichtig, dass sich die nachfolgenden Generationen mit dem Schutz unserer Umwelt auseinandersetzen und dafür einsetzen." Umweltsenatorin Anja Hajduk betont in ihrem Grußwort das große Engagement aller Bewerber: "Umweltschutz wird dann besonders erfolgreich, wenn Bürger und Initiativen vor Ort aktiv sind. Diese kontinuierliche praktische Arbeit ist vorbildlich!"

Überzeugt war die Jury von dem Engagement von Erhard Klein und der Otto-Hahn-Schule für den Bienenschutz. Dabei verfolgen die Bewerber unterschiedliche Ansätze. Vor Augen, dass die Bienen selbst, aber auch die Imkerei gefährdet sind, versucht Erhard Klein, mit seinem Konzept der "Bienenkiste" Laien für die Imkerei zu gewinnen. Hierzu hat er mit einem kleinen Team bereits eine Website erstellt. Diese soll nun um die Vermittlung von so genannten Imkerlotsen, einer Schwarmbörse und eine Plattform für die lokale Vernetzung von Interessenten ergänzt werden. Außerdem plant Klein eine professionelle Bauanleitung für die Bienenkiste zu erstellen. Ganz anders gehen die Schüler der Otto-Hahn-Schule vor. Sie betreuen auf ihrem Schulgelände 20 Bienenstöcke und untersuchen, welches die optimalen Bedingungen für die Bienen im Stock sind. Ihr Ziel: sie möchten in den Stöcken die natürlichen Lebensbedingungen der Bienen nachempfinden. Denn Bienen lebten einst in hohlen Baumstämmen. Dieses Ansinnen teilen sie übrigens mit Erhard Klein. Beide Preisträger teilen sich nun das Preisgeld von 3.000,- Euro und können es für ihre Projekte einsetzen. "Die Skulptur erhält aber die Schule, um damit den Einsatz vor allem der Schüler noch einmal besonders zu würdigen", so Berghoff.

Herwig Mahnecke pachtete 1991 eine ca. 200m x 170m große, stark verwilderte Ackerfläche mit einer ehemaligen Mutterbodenentnahmestelle in Moorburg. Mit Hilfe des Naturschutzreferates in Harburg und des Naturschutzverbandes GÖP hat er dort den Müll entfernt, Wasserläufe und kleine Tümpel ausbaggern lassen und den Acker wieder in den ursprünglichen Zustand einer Wiese zurückversetzt. Mittlerweile wird das Gebiet nach wissenschaftlichen Untersuchungen als ökologisch wertvoll eingestuft. In den unterschiedlichen Lebensräumen leben nun eine Vielzahl seltener Tiere und Pflanzen. "Ein kleines Paradies", schwärmt Mahnecke. Mit dem Preisgeld von 1.000,- Euro will er jetzt einen Teich mit einer kleinen Insel anlegen und Wasserläufe und Tümpel entschlammen, damit diese nicht austrocknen. "Weiterhin würde ich gerne einen Steilhang für den Eisvogel erschaffen", sagt der Naturfreund.

Der 3. Preis geht an den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) in Hamburg. Das Ziel des ADFC ist, dass mehr Menschen vom Auto auf das Fahrrad umsteigen. Mit konstruktiven Vorschlägen arbeitet der Verein ständig daran, Missstände, die das Radfahren in Hamburg erschweren oder gefährlich machen, aufzuzeigen und zu beseitigen. "Der ADFC hat bisher sicher viele Menschen motiviert, mehr Rad zu fahren", erläutert Berghoff. "Sein Engagement ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Denn wer Rad fährt, stößt kein CO2 aus."

Der Hanse-Umweltpreis wird jedes Jahr vom NABU mit Unterstützung durch die Firma Globetrotter Ausrüstung ausgeschrieben. Auch 2010 können sich wieder Projekte im Natur- und Klimaschutz bewerben. Einsendeschluss ist der 30. Sept. 2010. Teilnahmeunterlagen gibt es beim NABU Hamburg (hanseumweltpreis@NABU-Hamburg.de, Tel.: 040/69708912). Sie und Infos über alle diesjährigen Teilnehmer gibt es auch unter www.NABU-Hamburg.de/hanseumweltpreis. Infos zu den Siegerprojekten sind unter www.bienenkiste.de, www.otto-hahn-schule.hamburg.de, www.hamburg.adfc.de zu finden.


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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 175, 22.11.2009
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-12-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. November 2009