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STADT/230: Berlin bleibt Schlußlicht bei Solarenergie (BUND BE)


BUND Landesverband Berlin e.V. - Pressemitteilung - Berlin, 21. Januar 2009

Anlässlich der heutigen Einweihung der Solaranlage auf der Max-Schmeling-Halle durch den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit und der Berliner Energieagentur:

BUND: Berlin weiter ohne "Sonnenkönig"


Berlin bleibt auch trotz der neuen Solaranlage auf der Max-Schmeling-Halle weiterhin Schlusslicht bei der Nutzung Erneuerbarer Energien. Gerade einmal ein Prozent des Stroms wurden 2006 mit ihrer Hilfe gedeckt.

Bereits die Leitsternstudie 2008 des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung und des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) bescheinigte Berlin eklatante Mängel bei der Weichenstellung für Klimaschutz und Wirtschaftsentwicklung durch Erneuerbare Energien. Sporadische Inbetriebnahmen neuer Solaranlagen wie heute auf der Max-Schmeling-Halle ändern daran wenig.

"In Berlin gibt es keine Ideen, keinen Willen und keine Strategie zum Ausbau der Erneuerbaren Energien an der Strom- und Wärmeerzeugung", so Ulf Sieberg, Klimareferent beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Das gilt sowohl für die Nutzung von Photovoltaik, Solarthermie als auch für die Erschließung des Biomassepotentials. "Wowereit sollte sich nicht als Sonnenkönig stilisieren, diese Rolle ist um Nummern zu groß", so Sieberg weiter. "Statt Symbolpolitik mit der Eröffnung von Einzelanlagen zu betreiben, sollte der Regierende Bürgermeister dafür sorgen, dass Berlin eine kommunale Klimaschutzstrategie, ein schlüssiges Energiekonzept sowie ein effektives Klimaschutzgesetz erhält." Darin enthalten sein müsste nach Sieberg auch der Ausbau der Erneuerbaren für die Strom- und Wärmeversorgung. "Berlin muss vom Ende her denken. Spätestens 2050 müssen wir in allen Bereichen unseren Anteil der CO2-Emissionen auf annähernd null reduziert haben und bei 100 Prozent Erneuerbaren ankommen", fordert Sieberg.

Bislang dominiert in Berlin jedoch der Anteil der fossilen Energieträger an der Strom- und Wärmeversorgung. Noch immer stammen laut der Senatsverwaltung für Gesundheit, Umwelt und Verbraucherschutz 51,8 Prozent aus der Steinkohleverstromung sowie 39,2 Prozent aus der Nutzung von Erdgas.

Während weltweit Nägel mit Köpfen gemacht wird. So wird München bis 2015 den 100%igen Ausbau der Erneuerbaren vorantreiben. Kopenhagen will 2025 CO2-frei sein und in China werden bereits ganze Städte ökologisch geplant.

Quellen und weiterführende Links: www.bund-berlin.de


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Quelle:
Presseinformation Info 5/Berlin, 21. Januar 2010
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Landesverband Berlin
Crellestraße 35, D-10827 Berlin
Tel. 030/78 79 00-0, Fax: 030/78 79 00-18
E-Mail: kontakt@bund-berlin.de
Internet: www.bund-berlin.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. Januar 2010