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STADT/292: Straßenausbau - Senatsverwaltung gewinnt Prozess, historische Mitte verliert (BUND BE)


BUND Landesverband Berlin e.V. - Pressemitteilung - Berlin, 14. Februar 2011

Amtsgericht lehnt Klage gegen den Ausbau der Axel-Springer-Straße von BUND und Anwohner ab


Der BUND bedauert sehr, dass das Amtsgericht den Ausbau zur vierspurigen Straße mit Durchstich zur Lindenstraße nicht abgelehnt hat. Nicht nur die Belastung mit Lärm und Feinstaub wird zunehmen, damit ist auch die Rekonstruktion der historischen Innenstadt mit Spittelmarkt/Molkemarkt verbaut.

Martin Schlegel, Fachreferent für Verkehrspolitik: Der Senat wollte eigentlich im Rahmen des Planwerkes Innenstadt Spittelmarkt und Molkemarkt nach historischem Vorbild umbauen. Die neue Verbindung von Alex nach Kreuzberg wird aber eine weitere Durchgangsstraße für den Autoverkehr durch die historische Stadtmitte, die noch mehr Verkehr in diese Bereiche führt. Lärm und Abgase werden zunehmen, die Aufenthaltsqualität noch weiter sinken. Zudem werden auch die Kreuzberger in der Lindenstraße und Zossener Straße die neue Verbindung zu spüren bekommen. Der Senat konterkariert damit die eigenen Anstrengungen zur Luftreinhaltung und Lärmminderung."

Einziges Trostpflaster für die Lärmgeplagten an der neuen Straße: Das Gericht verfügte den sogenannten "Flüsterasphalt". Tempo 30 müssen die Anwohner nach dem Bau der Straße extra herbeiklagen.

Bei der Urteilsbegründung machte das Gericht deutlich, dass sie keine detaillierte Variantenuntersuchung prüfen. Dabei wurden sämtlich Alternativen, auch die, die Anwohner und BUND zusätzlich gefordert hatten, nicht berücksichtigt.


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Quelle:
Presseinformation Info 8, 14.02.2010
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Landesverband Berlin
Crellestraße 35, D-10827 Berlin
Tel. 030/78 79 00-0, Fax: 030/78 79 00-18
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veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Februar 2011