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VERBAND/570: Vielfältig, engagiert, verantwortungsvoll - NABU NRW feiert 50. Geburtstag (NABU NRW)


NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen - 23. April 2016

Vielfältig, engagiert, verantwortungsvoll

NABU NRW feiert 50. Geburtstag / Erfolge und Ziele standen beim Festakt auf Schloss Drachenburg im Fokus


Düsseldorf/Bonn - Der NABU-Landesverband Nordrhein-Westfalen wird 50. Im Rahmen eines Festaktes würdigten Umweltminister Johannes Remmel, Staatssekretär Jochen Flasbarth aus dem Bundesumweltministerium und NABU-Präsident Olaf Tschimpke am Samstag auf Schloss Drachenburg den Einsatz des mitgliederstärksten Naturschutzverbandes im Land. Erfolge wie der erste Nationalpark des Landes, das Netzwerk der Biologischen Stationen, die Rettung des Wanderfalken vor dem Aussterben sowie die Verdienste im Bereich Umweltbildung und Naturerlebnis standen dabei ebenso im Fokus wie die Frage nach der künftigen Ausrichtung eines wirkungsvollen Naturschutzes.

"Es ist mir eine ganz besondere Freude, dem NABU Nordrhein-Westfalen zum 50. Geburtstag zu gratulieren. Das große ehrenamtliche Engagement wird ja meist bescheiden und ohne große Öffentlichkeit erbracht. Und doch ist es von größter Bedeutung - auch und gerade für unseren Umgang mit der Natur und für die Bewahrung unserer Naturschätze. Das zeigt sich beispielhaft an der Geschichte des NABU", so Umweltminister Remmel. "Die Aktiven des NABU NRW sind seit nunmehr 50 Jahren verlässliche Fürsprecherinnen und Fürsprecher für diejenigen, die nicht sprechen können: für Tiere, Pflanzen und natürliche Lebensräume."

Auch Staatssekretär Jochen Flasbarth aus dem Bundesumweltministerium bescheinigte dem NABU NRW, seit seinem Bestehen eine ganz wichtige Rolle im Natur-und Umweltschutz gespielt zu haben. "Der NABU hat dem Naturschutz mit seinem vielfältigen Einsatz vor Ort häufig erst ein Gesicht gegeben. Das Agieren des landesweit größten Naturschutzverbandes hat den Umwelt- und Naturschutz in Nordrhein-Westfalen vorangebracht", sagte Flasbarth.

NABU-Präsident Olaf Tschimpke nutzte den 50. Geburtstag, um denen "Danke!" zu sagen, die den NABU NRW zu dem gemacht haben, was er heute ist. "Kompetenz, Weitblick sowie eine natur- und umweltbezogene Verbandsarbeit, die fachlich solide ist und aus der Mitte der Gesellschaft kommt, lasse den Verband kontinuierlich wachsen. Hinter diesem Wachstum stehen faszinierende Projekte wie "Naturerleben NRW", das 200 Natura-2000-Gebiete erlebbar macht und sie nicht unter einer Käseglocke abschirmt. Das ist beispielhaft für einen modernen, den Menschen zugewandten Naturschutz", so der NABU-Präsident. Aber der NABU NRW könne auch kämpfen - für eine schonende Agrarpolitik, für die naturschutzgerechte Energiewende, für mehr und bessere Wildnisgebiete.

Kämpfen ist auch immer wieder notwendig", erklärte der NABU-Landesvorsitzende Josef Tumbrinck, "denn mit dem Klimawandel und dem ungebremsten Artensterben liegen gewaltige Herausforderungen vor uns. Die Gesellschaft braucht mehr denn je starke Umweltverbände, die als Anwalt dienen für eine intakte Natur und eine gesunde Umwelt." An diesen Herausforderungen müsse auch der NABU in Nordrhein-Westfalen seine Arbeit ausrichten. Aktuell stünden zwei wichtige Ziele auf der Agenda des NABU NRW. "Wenn ich mir stellvertretend für das Geburtstagskind etwas wünschen darf, so ist dies die dauerhafte Sicherung der Landesnaturschutzflächen als NRW-Naturerbe über eine Stiftung als Treuhänder dieser Flächen sowie die Verabschiedung des Förderprogramms für die NRW-Umweltbildungseinrichtungen", sagte Tumbrinck an den Umweltminister gewandt.

"Unsere Erfolge verdanken wir vor allem dem unermüdlichen Einsatz der vielen ehrenamtlich Aktiven", betonte auch der NABU-Landeschef. "Die erfolgreiche Zusammenarbeit von Ehren- und Hauptamtlichen werden wir weiterentwickeln." Derzeit werde intensiv darüber diskutiert, wie man diese Zusammenarbeit auch in Zeiten des demographischen Wandels und sich verändernder Lebensentwürfe erfolgreich gestalten könne. "Klar ist: Beweglichkeit, Anpassungsfähigkeit und Dynamik sind nicht nur in der Natur überlebenswichtig, sondern auch für einen Verband wie den NABU."


Kurzchronik des NABU-Nordrhein-Westfalen

Ein Verband mausert sich

Der NABU-Landesverband Nordrhein-Westfalen wurde am 23. April 1966 im Rahmen einer "Fusion" der Landesgruppen Nordrhein und Westfalen gegründet, damals noch als Landesverband Nordrhein-Westfalen im Bund für Vogelschutz. Der NABU selbst ist schon deutlich älter. Er wurde bereits 1899 von Lina Hähnle ins Leben gerufen. Bundesweit benannte der Verein sich erst 1990 in Naturschutzbund um, 1992 wurde die Abkürzung NABU eingeführt.

Ziel der Gründungsmitglieder des NABU NRW um Clemens Maas, Franz J. M. Großen Born und Erich Münzer war eine besser organisierte und fachlich untermauerte Vereinsführung, um so ein starkes Fundament für den praktischen Vogelschutz zu schaffen. Zehn Jahre nach seiner Gründung zählte der Verein im Land rund 4.000 Mitglieder. Weitere zehn Jahre später waren es bereits gut 22.000.

1980 erhielt der damals noch Deutsche Bund für Vogelschutz in NRW als erster der drei landesweit tätigen Naturschutzverbände die Anerkennung nach õ29 des Bundesnaturschutzgesetzes. 1983 wurde die Landessatzung in einigen Punkten neu gefasst. Unter anderem sollten zukünftig neben dem Landesvorsitzenden zwei Stellvertreter gewählt werden und so die Verbandsarbeit auf eine breitere Basis gestellt werden. 1989 erhielt die Naturschutzjugend die Anerkennung als Jugendorganisation nach dem Landesjugendplan. 1990 wurde aus dem Deutschen Bund für Vogelschutz der Naturschutzbund Deutschland. Diese Namensänderung spiegelte unter anderem die immer umfangreicheren Aufgaben und Aktivitäten wieder.

Ein weiterer Meilenstein war 1999 die Verlegung der Landesgeschäftsstelle des NABU und der NAJU NRW in die Landeshauptstadt Düsseldorf. Dies markierte auch nach außen das starke naturschutzpolitische Engagement des NABU NRW. Steigende Mitgliederzahlen und die Gründung mehrerer NABU-Einrichtungen im Rahmen des bundesweit einmaligen Netzes der Biologischen Stationen in NRW kennzeichnen diesen Zeitraum. Für den NABU stellt die Beteiligung an Biologischen Stationen oder die Gründung von Stationen in eigener Trägerschaft ein wichtiges Instrument zur Verwirklichung der Naturschutzziele des Verbandes dar.

Heute zählt der NABU-Landesverband über 70.000 Mitglieder, die in rund 120 Kreis- und Ortsgruppen im ganzen Land organisiert sind. Diese packen vor Ort an und bringen Kindern wie Erwachsenen die Natur vor der eigenen Haustür etwa durch Führungen näher, mischen sich aber ebenso in die Politik ein und bringen ihre Expertise in Sachen Naturschutz ein. In NABU-Trägerschaft befinden sich zudem fünf NABU-Naturschutzstationen und vier Umweltbildungseinrichtungen.

Mehr zum 50-jährigen Jubiläum des NABU NRW und seiner Geschichte unter
https://nrw.nabu.de/wir-ueber-uns/organisation/geschichte


Mitmachaktion zum Jubiläum
Anlässlich seines 50-jährigen Jubiläums ruft der NABU naturbegeisterte Menschen auf, ihre Motive von Tieren, Pflanzen und Lebensräumen in Nordrhein-Westfalen bei einem Fotowettbewerb ins Rennen zu schicken. Nordrhein-Westfalen ist ein vielfältiges Land, das auch seine natürlichen Reize hat - das möchten wir am Ende dieses Fotowettbewerbes zeigen.

Weitere Informationen dazu unter
https://nrw.nabu.de/fotowettbewerb.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 28/2016, 23.04.2016
NABU Nordrhein-Westfalen
Völklinger Straße 7-9, 40219 Düsseldorf
Tel.: 0211/15 92 51-14, Fax: 0211/15 92 51-15
E-Mail: Presse@NABU-nrw.de
Internet: www.nabu-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. April 2016

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