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VIELFALT/226: Städte und Gemeinden gründen Verein für biologische Vielfalt (BfN)


Gemeinsame Pressemitteilung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und des Bundesamtes für Naturschutz - - Bonn, 1. Februar 2012

Mehr Gewicht für kommunalen Naturschutz

Städte und Gemeinden gründen Verein für biologische Vielfalt


Frankfurt a.M./Bonn, 1. Februar 2012: Heute wird in Frankfurt/Main der Verein "Kommunen für biologische Vielfalt" gegründet. 57 Städte, Gemeinden und Landkreise schließen sich in einem Bündnis zur vorbildhaften Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt zusammen. Mit dem Verein vernetzen sich die Vorreiter auf dem Gebiet des kommunalen Naturschutzes in Deutschland. Sie wollen Erfahrungen und Strategien austauschen und gemeinsame Projekte zur Umsetzung der nationalen Strategie initiieren. Mit einem abgestimmten Auftreten der Mitglieder will der Verein dem kommunalen Naturschutz ein stärkeres Gewicht geben und gemeinsame Wege in der Öffentlichkeitsarbeit gehen.

Ursula Heinen-Esser, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit ist sehr erfreut über das Engagement der Kommunen: "Die Vereinsgründung wird von der Bundesregierung außerordentlich begrüßt. Den Städten und Gemeinden kommt bei der Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt eine besondere Rolle zu. Sie sind es, die konkrete Entscheidungen über den Umgang mit der biologischen Vielfalt vor Ort treffen und nah bei den Bürgern sind."

Für die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz (BfN), Professorin Beate Jessel, bedeutet die Gründung des kommunalen Bündnisses für biologische Vielfalt einen Meilenstein bei der Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt. Das BfN initiierte im Jahr 2010 das Dialogforum für die Kommunen, in dessen Ergebnis im Jahr 2010 die Deklaration "Kommunen für biologische Vielfalt" verabschiedet wurde. "Mit der Gründung des Vereins "Kommunen für biologische Vielfalt" nehmen die Kommunen ihre Verantwortung für die biologische Vielfalt an und geben den Bemühungen zu ihrem Erhalt eine langfristige Perspektive. Der Erhalt der biologischen Vielfalt in der Stadt sichert aber auch die Lebensräume, die wichtige Beiträge zum stadtklimatischen Ausgleich, zur Sicherung der natürlichen Wasser- und Stoffkreisläufe im Siedlungsbereich leisten und damit einen wichtigen Garanten für die Lebensqualität der Menschen an ihrem Wohn- und Arbeitsort darstellen", sagte Beate Jessel. Die Kommunen seien als Handlungsebene auch deshalb so bedeutend, weil sich die Bürgerschaft hier selbst mit Aktionen und Aktivitäten einbringen könnte, so Jessel.

Die Kommunen werden in der Startphase des Vereins durch den Bund unterstützt. "Wir werden für die Arbeit des Vereins bis zum Jahr 2014 Mittel des Bundes zur Verfügung stellen. Ich bin überzeugt, dass der Verein mit seinen Service-Leistungen für die Kommunen so attraktiv ist, dass er auch langfristig großen Zulauf erhalten wird", sagte die Parlamentarische Staatssekretärin Heinen-Esser.

Bis 2014 sind neben dem heutigen Fachkongress als Auftaktveranstaltung u. a. konkrete Unterstützungsleistungen für das Bündnis "Kommunen für biologische Vielfalt" vorgesehen, z. B. jährliche Workshops zu den Themenfeldern der Deklaration, die Betreuung und Pflege der Internetseite www.kommunen-fuer-biologische-vielfalt.de, regelmäßige Newsletter für die Kommunen oder die Sammlung und Darstellung von sehr guten praktischen Beispielen für die Kommunen.


Zum Hintergrund:

Die Nationale Strategie zur biologischen Vielfalt hat die Bundesregierung im Jahr 2007 beschlossen. Insgesamt sind darin 330 Ziele und 430 Maßnahmen zur Umsetzung des UN-Übereinkommens über die biologische Vielfalt für Deutschland festgelegt. Ziele der nationalen Strategie für unsere Städte und Gemeinden sind zum Beispiel, dass bis zum Jahr 2020 die Durchgrünung der Siedlungen einschließlich des wohnumfeldnahen Grüns deutlich erhöht werden soll. Öffentlich zugängliches Grün mit vielfältigen Qualitäten und Funktionen soll fußläufig zur Verfügung stehen. Dabei sollen auch Lebensräume stadttypischer Arten, das sind z.B. die Fledermäuse, erhalten und erweitert werden.

Mit dem Erhalt der biologischen Vielfalt ergeben sich zahlreiche Vorteile und Synergien zur nachhaltigen Entwicklung von Kommunen: So kommt Grün- und Freiräumen in Zeiten des Klimawandels eine zunehmende Bedeutung zu, da sie einen wichtigen Beitrag leisten können, um die Auswirkungen des Klimawandels abzumildern. Die Umwelt und Natur in den Kommunen, insbesondere ihre Ausprägung, räumliche Lage und Qualität spielen auch für das Ziel der Reduzierung der Flächeninanspruchnahme eine wichtige Rolle. Die Flächen mit hohen Umweltqualitäten wie urbane Wälder, Schutzgebiete im Siedlungsraum etc. prägen die Landschaft in den Kommunen ebenso wie die Bebauung und spielen eine wichtige Rolle für die Qualität des Wohn- und Arbeitsumfeldes und die Lebensqualität insgesamt. Gleichzeitig bietet die Natur vor Ort vielen Menschen, insbesondere Kindern die einfachste und oft erste Möglichkeit Naturerfahrungen zu machen.

Siehe auch:
www.biologischevielfalt.de
www.biologischevielfalt.de/bundesprogramm
www.kommunen-fuer-biologische-vielfalt.de
www.bfn.de


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Quelle:
BfN-Pressemitteilung, 01.02.2012
Herausgeber: Bundesamt für Naturschutz
Referat Presse/Öffentlichkeitsarbeit
Konstantinstraße 110, 53179 Bonn
Telefon: 0228/8491-4444, Fax: 0228/8491-1039
E-Mail: presse@bfn.de
Internet: www.bfn.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 3. Februar 2012