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ATOM/1148: AKW Neckarwestheim steht auf unsicherem Grund (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 11. März 2011

AKW Neckarwestheim steht auf unsicherem Grund

BUND: Erdbebengefahr wird von der Landesregierung wissentlich ignoriert


Stuttgart. Anlässlich des Erdbebens in Japan und den Schäden in dortigen Atomanlagen muss die Erdbebensicherheit von Atomkraftwerken in Deutschland neu bewertet werden. "Seit längerem ist bekannt, dass sich im Erdreich unter dem Atomkraftwerk Neckarwestheim Hohlräume befinden. Wir haben deshalb erhebliche Zweifel an der geologischen Eignung des Untergrunds am AKW Standort Neckarwestheim", äußert Brigitte Dahlbender, Landesvorsitzende des und für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ihre Bedenken.

Diese Hohlräume entstehen, wenn eine Gipsschicht vom Grundwasser ausgelaugt wird. Die Hohlräume werden sogar durch das AKW selbst noch vergrößert, da bei der Grundwasserförderung loses Gestein herausgespült wird. "Bei einem Erdbeben können sich wegen der Hohlräume Erschütterungen um bis zum 30fachen verstärken", so Dahlbender.

Der BUND hatte erst am Mittwoch dieser Woche eine Expertise zur Sicherheit der vier Atomkraftwerke in Baden-Württemberg veröffentlicht und dabei auch auf die Gefährdung durch Erdbeben hingewiesen. Dahlbender: "In der vom Bundesumweltministerium vorgelegten Nachrüstliste werden Verbesserungen des Erdbebenschutzes überhaupt nicht angesprochen. Der Ausstieg aus der Atomenergie ist der einzige Weg für mehr Sicherheit. Das AKW Neckarwestheim muss jetzt stillgelegt werden".

Um diese Forderung zu unterstreichen, werden sich am morgigen Samstag Zehntausende an der Menschenkette von Neckarwestheim nach Stuttgart beteiligen.


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Quelle:
Presseinformation, 11. März 2011
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 13. März 2011