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ENERGIE/1250: Vattenfall hat Hamburg getäuscht - CO2-Bilanz des Kraftwerks Moorburg falsch (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 22. Januar 2009

Täuschen, tarnen, lügen

NABU: Vattenfall hat Hamburg gezielt getäuscht / CO2-Bilanz des Kohlekraftwerks Moorburg falsch


Der NABU Hamburg wirft dem Stromerzeuger Vattenfall gezielte Täuschung der Öffentlichkeit und der Stadt Hamburg vor. Die Schließung des Kraftwerks in Wedel war das Hauptargument für den Bau des umweltschädlichen Steinkohlekraftwerks in Moorburg. Sämtlichen Gutachten zum Neubau des Kraftwerks legen eine Schließung des Standorts in Wedel zugrunde. Vattenfall habe nicht nur den Klimaschutzbemühungen des Senats einen Bärendienst erwiesen, sondern nun auch gänzlich seine Glaubwürdigkeit verloren, so der NABU. Er rät den klimabewussten Verbrauchern zum Stromwechsel.

"Dass Vattenfall jetzt doch beide Kohlekraftwerke in Moorburg und Wedel betreiben will, zeigt die ganze Verlogenheit des Energieriesens", ist Stephan Zirpel, Geschäftsführer des NABU Hamburg empört. "Gleichzeitig beerdigt Vattenfall vorzeitig Hamburgs Klimaschutzbemühungen." Sowohl Vattenfall als auch der Senat haben bisher immer wieder mit einer CO2-Einsparung von 2,3 Mio. Tonnen CO2 im Jahr argumentiert. Zirpel: "Diese Rechnung geht aber nur auf, wenn das Kraftwerk in Wedel abgeschaltet und durch das Moorburger Kraftwerk komplett ersetzt wird." Die Behauptung von einem besonders sauberen Kraftwerk in Moorburg sei damit hinfällig. Der NABU befürchtet, dass mit dem Kraftwerk Moorburg jährlich bis zu acht Millionen Tonnen CO2 zusätzlich und giftige Feinstäube in die Atomsphäre geblasen werden. "Ein Unternehmen welches sich in der Öffentlichkeit als klimafreundlich darstellt, gleichzeitig aber durch gezielte Falschaussagen den Neubau eines gigantischen Klimakillers forciert, handelt in höchstem Maße verantwortungslos", betont Zirpel. "Dieser Wortbruch entlarvt Vattenfalls verlogene Klimaschutz-Kampagne." Sein Appell an die Verbraucher: "Wir können jedem, der ernsthaft etwas für den Klimaschutz tun möchte, nur empfehlen, umgehend zu einem Ökostromanbieter zu wechseln."


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Quelle:
Pressemitteilung, 22.01.2009
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-12-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Januar 2009