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EUROPA/540: Emissionshandel - Polen will gegen Markstabilitätsreserve vorgehen (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzverbände e.V.
EU-Koordination

EU-News - Mittwoch, 06. Januar 2016 / Klima & Energie

Polen will gegen Markstabilitätsreserve vorgehen


In der vergangenen Woche hat die polnische Regierung angekündigt, die geplante Reform des Europäischen Emissionshandelssystems vor dem Europäischen Gerichtshof anzufechten.

Im Detail handelt es sich hierbei um die kürzlich beschlossene Markstabilitätsreserve (MSR), die 2019 in Kraft tritt und die Kapazität hat, Millionen von Emissionszertifikate vom Markt zu nehmen um dadurch den Preis der Zertifikate zu deutlich zu erhöhen - eine Notwendigkeit um den Zweck des europäischen Emissionshandels, COissionen zu reduzieren, zu erreichen. Die polnische Regierung argumentiert, dass eine Änderung während der aktuellen Emissionshandelsperiode (2013-2020) gegen den Grundsatz der Rechtssicherheit verstoße, so berichtet der Umweltnachrichtendienst ENDS.

Schon während der Verhandlungen setzte sich Polen dafür ein, die Markstabilitätsreserve erst 2021 starten zu lassen. Laut ExpertInnen der Organisation Carbon Market Watch wird die Klage der polnischen Regierung die Preise der Emissionszertifikate voraussichtlich nicht beeinflussen. Schon die Ankündigung bewirkte keine Preisfluktuationen, obwohl der COeis sonst stark von der politischen Landschaft beeinflusst werde. [lr]

Carbon-Pulse-Artikel [engl.]
http://carbon-pulse.com/13814/

Carbon-Market-Watch
http://carbonmarketwatch.org/

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Quelle:
EU-News, 06.01.2016
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Januar 2016

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