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MELDUNG/087: BUND kritisiert Raumordnungsbeschluss zum Pumpspeicherwerk Atdorf (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 8. Dezember 2010

Raumunordnung vorprogrammiert!

BUND kritisiert Raumordnungsbeschluss zum PSW Atdorf


Stuttgart/Bad Säckingen. Die heute vom Regierungspräsidium Freiburg vorgestellten Ergebnisse des Raumordnungsverfahrens zum geplanten Pumpspeicherwerk Atdorf (PSW) lassen viele Fragen unbeantwortet. "Es ist nicht nachvollziehbar, weshalb das Vorhaben unabhängig von den Planungen zur A 98 durchgeführt wurde. Obwohl mögliche Trassen direkt betroffen sind, hat das Regierungspräsidium nur eine einseitige Prüfung durchgeführt. Statt die Verfahren schon jetzt zusammenzuführen bleibt hier bewusst ein raumplanerischer Konflikt ungelöst" äußert Berthold Frieß, Landesgeschäftsführer des Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND) heftige Kritik am Verfahren.

Der BUND lehnt Pumpspeicherkraftwerke nicht generell ab, da sie für die regenerative Energiewende notwendig sind. Die Vorhabensträgerin Schluchseewerke AG ist bis heute den Nachweis der energiewirtschaftlichen Notwendigkeit schuldig geblieben. Begründung für das Großprojekt ist die Speicherung der Offshore-Windenergie. "Die Nachfrage des BUND wie viel dieses Windstroms aufgrund der technischen Leitungsverluste im Hotzenwald ankommen und gespeichert werden soll blieb bisher unbeantwortet, obwohl dies mehrfach zugesichert wurde. Ohne diesen Nachweis bricht die Projektbegründung zusammen wie ein Kartenhaus", so Frieß weiter.

Vom Regierungspräsidium und dem zuständigen Landratsamt Waldshut erwarten wir im weiteren Verfahren eine gründliche fachliche Untersuchung der Auswirkungen des Vorhabens, eine vertiefte und vergleichbare Variantenprüfung und in jeglicher Hinsicht transparente und objektive Interessensabwägung.


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Quelle:
Presseinformation, 8. Dezember 2010
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
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veröffentlicht im Schattenblick zum 10. Dezember 2010