Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → INTERNATIONALES


ATOM/069: Schneller Brüter in Japan vor dem Aus (Strahlentelex)


Strahlentelex mit ElektrosmogReport
Unabhängiger Informationsdienst zu Radioaktivität, Strahlung und Gesundheit
Nr. 714-717 / 30. Jahrgang, 6. Oktober 2016 - ISSN 0931-4288 (Doppelnummer Okt. + Nov. 2016)

Atomwirtschaft
Schneller Brüter in Japan vor dem Aus

Von Thomas Dersee


Ein japanischer Regierungsausschuss soll bis zum Jahresende 2016 eine Entscheidung über den experimentellen Monju-Reaktor für die Schnelle-Brüter-Technik treffen. Das läuft nach Medienberichten auf eine Stilllegung hinaus. Der Monju-Reaktor in der Präfektur Fukui an der Westküste Japans habe sich als Geldgrab erwiesen und den Steuerzahler bisher mehr als 1 Billion Yen (9 Milliarden Euro) gekostet. Der Prototyp eines Schnellen Brüters, der 1994 an Stromnetz ging, lieferte nur für wenige Monate Strom. Seit einem Störfall 1995 war der Reaktor überwiegend abgeschaltet. Es wurde versucht, das Ausmaß des Störfalls zu verheimlichen. 2015 empfahl die japanische Nuklearaufsichtsbehörde, die staatliche Japan Atomic Energy Agency wegen Versagens durch einen neuen Betreiber zu ersetzen. Es war jedoch niemand bereit, den Betrieb des Monju-Reaktors zu übernehmen.

Die Regierung will jedoch die Schnelle-Brüter-Technik mit Hilfe des älteren Forschungsreaktors Joyo und in Kooperation mit Frankreich trotzdem weiterentwickeln, heißt es.

Der mit Natrium gekühlte Reaktor sollte aus verbrauchtem Nuklearbrennstoff Plutonium erbrüten und verbrauchen und war als Zwischenschritt für einen vollständigen nuklearen Brennstoffkreislauf geplant.


Der Artikel ist auf der Website des Strahlentelex zu finden unter
www.strahlentelex.de/Stx_16_714-717_S20.pdf

*

Quelle:
Strahlentelex mit ElektrosmogReport, Oktober/November 2016, Seite 20
Herausgeber und Verlag:
Thomas Dersee, Strahlentelex
Waldstr. 49, 15566 Schöneiche bei Berlin
Tel.: 030/435 28 40, Fax: 030/64 32 91 67
E-Mail: Strahlentelex@t-online.de
Internet: www.strahlentelex.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Dezember 2016

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang