Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → INTERNATIONALES

FISCHEREI/067: maribus und "Ozean der Zukunft" veröffentlichen Fischereireport "World Ocean Review 2" (idw)


Christian-Albrechts-Universität zu Kiel - 22.02.2013

maribus und "Ozean der Zukunft" veröffentlichen Fischereireport »World Ocean Review 2«



Der am 21. Februar erschienene »World Ocean Review 2 - Die Zukunft der Fische, die Fischerei der Zukunft« ist die erste umfassende Analyse über den Zustand der weltweiten Fischerei, die Auswirkungen für die globale Nahrungsmittelversorgung und das Ökosystem Meer.

Am 21. Februar ist der »World Ocean Review 2 - Die Zukunft der Fische, die Fischerei der Zukunft« (WOR 2) erschienen. Mit dem neuen Report, herausgegeben von der gemeinnützigen Organisation maribus gGmbH und mit Unterstützung der Zeitschrift mare, des International Ocean Instituts (IOI) und des Exzellenzclusters »Ozean der Zukunft« haben Kieler Wissenschaftler gemeinsam mit international führenden Fischereiexperten eine der umfangreichsten Untersuchungen des Zustands der weltweiten Fischerei vorgelegt. Dürfen wir morgen noch guten Gewissens Fisch essen? Wie stark bedroht sind welche Fischarten? Welche Lösungsansätze gibt es vor allem auf europäischer Ebene, die wichtigsten Speisefische nachhaltig zu managen? Und welchen Beitrag kann die Aquakultur leisten, die Versorgung der Weltbevölkerung mit Speisefischen langfristig zu sichern?

Aktuell gelten weltweit mehr als ein Viertel aller Speisefische als überfischt, weitere 30 Prozent als gefährdet. Noch drastischer ist die Situation in Europa, wo knapp die Hälfte aller Bestände von Überfischung bedroht ist. Seit 1950 hat sich die Menge des jährlich gefangenen Fischs weltweit verfünffacht auf heute 78,9 Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchte. Der Raubbau an der Ressource Fisch gefährdet dabei nicht nur die Nahrungsmittelversorgung einer global wachsenden Bevölkerung,sondern vor allem das sensible ökologische Gleichgewicht der Ozeane.

»Mit dem 'World Ocean Review 2' stellen wir die Zusammenhänge der weltweiten Fischerei, deren Gefahren und Konsequenzen erstmals in ihrer gesamten Komplexität dar«, sagt Nikolaus Gelpke, mare-Verleger und Gründer von maribus gGmbH. »Dabei schlagen wir nicht oberflächlich Alarm, sondern geben konkrete Lösungsvorschläge.« Dank der konstruktiven Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und mare-Journalisten ist der Bericht verständlich und für jeden lesbar: Entstanden ist eine Wissensgrundlage für Politiker und Publizisten, die deren Problembewusstsein zu schärfen vermag.

Der neue Bericht gibt einen umfassenden Überblick über die Bedeutung der Fische als Teil der Lebensgemeinschaften im Meer, geht auf die Ressource Fisch als Nahrungsquelle und Lebensunterhalt für hunderttausende Fischer ein und zeigt Lösungsansätze für langfristige und nachhaltige Managementpläne auf. Ein weiteres Kapitel widmet sich den Chancen von Aquakultur - heute bereits die international wachstumsstärkste Lebensmittelbranche.

Außerdem unterstützt der Report bei der Kaufentscheidung an der Fischtheke: »Wir schärfen mit dem 'World Ocean Review 2' das Bewusstsein der Öffentlichkeit für einen nachhaltig orientierten Fischkauf«, sagt Professor Martin Visbeck, Sprecher des Kieler Exzellenzclusters »Ozean der Zukunft« bei der Vorstellung des WOR 2 in Hamburg. Eines der aktuell größten Probleme besteht laut Visbeck darin, dass einzelne Fischarten derzeit oft noch isoliert betrachtet werden, nicht aber in ihrer Wechselwirkung mit anderen Arten und in ihrer Bedeutung für das gesamte Ökosystem im Meer. »Das muss sich schnell und grundsätzlich ändern«, so Visbeck. »Inzwischen gibt es international positive Beispiele für ein nachhaltiges Management der Ressource Fisch, auch unter ökonomischen und sozialen Gesichtspunkten. Die wollen wir mit dem 'World Ocean Review 2' bekannt machen.«

Hintergrund
Die maribus gGmbH wurde 2008 von mare-Verleger Nikolaus Gelpke ins Leben gerufen. Sie dient als gemeinnützige Organisation dem Zweck, die Öffentlichkeit für meereswissenschaftliche Zusammenhänge zu sensibilisieren und zu einem wirkungsvolleren Meeresschutz beizutragen. Bereits mit der ersten maribus-Veröffentlichung, dem 'World Ocean Review 1' (WOR 1), ist ein umfassender und einzigartiger Bericht gelungen, der den Zustand der Weltmeere und die Zusammenhänge zwischen dem Ozean und den ökologischen, ökonomischen und gesellschaftspolitischen Beziehungen aufzeigt. Bis heute wurden rund 70.000 Exemplare dieser Gesamtübersicht in deutscher und englischer Sprache weltweit nachgefragt.

Auch bei der zweiten maribus-Publikation »Die Zukunft der Fische - die Fischerei der Zukunft« konnte die Zusammenarbeit mit den Partnern des WOR weitergeführt werden; sie stehen für jahrelanges Engagement der Meere und höchstes wissenschaftliches Niveau: das International Ocean Institut (IOI), 1972 von Elisabeth Mann-Borgese gegründet; der Kieler Exzellenzcluster »Ozean der Zukunft«, ein Verbund von mehr als 250 Wissenschaftlern aus unterschiedlichen Disziplinen, getragen von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, dem GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel, dem Institut für Weltwirtschaft (IfW) und der Muthesius Kunsthochschule, und gefördert von Bund und Ländern im Rahmen der Exzellenzinitiative der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG), sowie mare - Die Zeitschrift der Meere

Der »World Ocean Review« erscheint in einer Auflage von 60.000 Exemplaren (deutsch/englisch). Die Publikation wird nicht verkauft, sondern gratis abgegeben. Eine Gewinnerzielungsabsicht gibt es nicht. Er ist zu beziehen über www.worldoceanreview.com. Neben der deutschen Fassung ist in Kürze auch eine englischsprachige Ausgabe erhältlich. Die gesamte Publikation wird zeitgleich im Internet unter www.worldoceanreview.com erscheinen.

»World Ocean Review 2 - Die Zukunft der Fische, die Fischerei der Zukunft«, hrsg. v. maribus gGmbH, Hamburg 2013, 148 Seiten, mit zahlreichen Grafiken und Fotografien, broschiert.

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.worldoceanreview.de
http://www.ozean-der-zukunft.de
http://www.mare.de

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news520445
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution235

*

Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Friederike Balzereit, 22.02.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Februar 2013