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EU-News | 02.11.2022 #Klima und Energie #EU-Umweltpolitik
Ab Sonntag: Weltklimakonferenz in Ägypten
Vom 6. bis 18. November findet in Scharm El-Scheich (Ägypten) die 27. Weltklimakonferenz (COP 27) statt. Vertreter*innen aus 197 Staaten kommen zusammen, um unter anderem über Klimaschutzmaßnahmen, die Anpassung an den Klimawandel und den Ausgleich von Schäden und Verlusten zu verhandeln. Vor dem Hintergrund des Gipfels sagte der Rat der EU seinen Betrag für die Finanzierung von Klimamaßnahmen zu. Umweltverbände fordern Solidarität mit den Ländern des globalen Südens.
Bereits im Jahr 2021 hatte die Europäische Union angekündigt, 23,04 Milliarden Euro aus öffentlichen Quellen für die Finanzierung von Klimaschutzmaßnahmen bereitzustellen. Dieser Beitrag wurde am Freitag vom Rat der EU gebilligt. Ziel ist es, Länder des globalen Südens bei der Verringerung ihrer Treibhausgasemissionen zu unterstützen. Darüber hinaus soll das Geld in Projekte zur Anpassung an die Auswirkungen des Klimawandels gehen. Bis einschließlich 2025 wollen die EU und weitere Industriestaaten jährlich 100 Milliarden US-Dollar zu diesem Zweck mobilisieren.
Fragen über eine gerechte Klimafinanzierung stellen einen anhaltenden Konflikt in den Klimaverhandlungen dar. Bereits bei dem letzten Klimagipfel (COP26) in Glasgow wurden die Industriestaaten kritisiert, da sie ihr Versprechen, ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar für Klimaschutz im globalen Süden bereitzustellen, gebrochen haben.
Die Staatengemeinschaft tue immer noch zu wenig, um Treibhausgase zu vermeiden, kritisierte Susann Scherbarth, BUND-Expertin für internationale Klimapolitik. Bleibe es bei der zögerlichen Politik, bewege die Menschheit sich auf einen 2,8-Grad-Temperaturanstieg zu. Dieser Pfad sei tödlich für Mensch und Natur. In ihrem Kommentar bezieht Scherbarth Stellung zu dem in der vergangenen Woche erschienenen 13. Bericht über Emissionslücken [1] vom Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP). Der Bericht sei ein Weckruf für die internationale Klimapolitik . Die EU müsse endlich eine gerechte Klimapolitik machen. Dabei dürfe sie nicht auf vermeintliche Lösungen wie Kohlenstoffspeicherung, Geoengineering oder Kohlenstoffmärkte setzen, so Scherbarth.
In einem Pressebriefing des
Climate Action Network (CAN)
fordern die Sprecher*innen ebenfalls eine gerechte Klimapolitik und
mehr Solidarität mit Ländern des globalen Südens. Der Erfolg der COP27
werde sich daran messen lassen, so Harjeet Singh, Head of Global
Political Strategy bei CAN, ob die Verhandler*innen auf die
Lebenssituation von über drei Milliarden Menschen eingehen, die in
klimatisch gefährdeten Gebieten und Ländern leben. Im Rahmen der
Pressekonferenz fordert Lorraine Chiponda von der Kampagne Don't Gas
Africa [2] eine regenerative Volkswirtschaft, "die nicht kolonial,
extraktiv, patriarchalisch und konzerngesteuert ist". Reiche Nationen
müssten ihre Klimaschulden an die afrikanische Bevölkerung
zurückzahlen, so Chiponda. Die Antwort Europas auf die Energiekrise
dürfe nicht darin bestehen, neue Öl- und Gasförder- und
Exportinfrastrukturen in Afrika zu fördern. Die Gasförderung und
-infrastruktur habe nicht nur negative Auswirkungen auf das Klima,
sondern auch auf die bestehenden Lebensgrundlagen, die öffentliche
Gesundheit, die Luftqualität und die biologische Vielfalt. [lw]
Bundesregierung: Weltklimakonferenz 2022 (COP 27) in Ägypten |
Internationale Klimaschutzinitiative (IKI)
(international-climate-initiative.com)
https://www.international-climate-initiative.com/themen/weltklimakonferenz-2022-cop-27/
Rat der EU: Rat billigt Betrag für Finanzierung von Klimamaßnahmen
2021 - Consilium (europa.eu)
https://www.consilium.europa.eu/de/press/press-releases/2022/10/28/council-approves-2021-climate-finance-figure/
ZDF: UN-Klimakonferenz in Glasgow: Die wichtigsten Ergebnisse -
ZDFheute
https://www.zdf.de/nachrichten/politik/klima-ergebnisse-klimakonferenz-glasgow-100.html
BUND: Kommentar: Weltklimakonferenz in Ägypten muss ein Erfolg
werden
https://www.bund.net/service/presse/pressemitteilungen/detail/news/kommentar-weltklimakonferenz-in-aegypten-muss-ein-erfolg-werden/?utm_source=bing
CAN: "COP27 must be a moment to put polluters on the dock, secure
justice for those suffering from climate damages"
https://climatenetwork.org/2022/10/31/19570/
Links:
[1] https://www.unep.org/resources/emissions-gap-report-2022
[2] https://dont-gas-africa.org/open-letter-europe
*
Quelle:
EU-News, 02.11.2022
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de
veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick am 4. November 2022
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