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UNO/088: Nur Show oder auch Substanz? Der UN-Klimagipfel steht auf der Kippe (Klima Allianz)


Die Klima-Allianz - 2. Dezember 2009

Nur Show oder auch Substanz? Der UN-Klimagipfel steht auf der Kippe

Klima-Allianz: Kirche, Gewerkschaft und Umweltorganisation nennen Erfolgskriterien für Kopenhagen


Berlin, 02. Dezember 2009. Kurz vor dem Start der UN-Klimakonferenz in Kopenhagen mahnt die Klima-Allianz mit namhaften Vertretern von Kirchen, Gewerkschaften und Umweltschutzorganisationen eindringlich einen erfolgreichen Abschluss der Konferenz an.

"Wir müssen darauf achten, dass sich die über 85 Regierungschefs inklusive US-Präsident Barack Obama nicht nur auf einen weiteren Verhandlungsplan oder Absichtserklärungen einigen, sondern die wesentlichen Bausteine eines Klimavertrags rechtlich verbindlich festschreiben", fordert Christoph Bals, politischer Geschäftsführer von Germanwatch. "Dazu gehören ambitionierte Treibhausgas-Minderungsziele ohne Schlupflöcher für Industriestaaten und zusätzliche Finanzhilfen für Entwicklungsländer. Die Details des Abkommens müssen bis Mitte 2010 verhandelt sein, damit die Staaten rechtzeitig vor 2012 ratifizieren können."

"Eines der großen Themen in Kopenhagen ist Klimagerechtigkeit. Vor diesem Hintergrund müssen die Staatschefs Farbe bekennen und sowohl kurzfristige als auch langfristige Finanzzusagen an die Entwicklungsländer abgeben", sagt Katrin Göring-Eckardt, Präses der Synode der Evangelischen Kirche Deutschlands. "Der faire deutsche Anteil zur Unterstützung der Entwicklungsländer liegt zwischen 2013 und 2020 bei sieben Milliarden Euro jährlich, die zusätzlich zur Entwicklungshilfe gezahlt werden müssen. Deutschland könnte Vertrauen schaffen und eine Dynamik in die Verhandlung bringen, wenn diese Zahl gleich zu Beginn der Konferenz benannt wird."

"Konkrete Ergebnisse in Kopenhagen für einen weltweiten Klimaschutz schaffen Investitionssicherheit für die deutsche und europäische Wirtschaft und stärken die Wachstumsmärkte der Zukunft. Branchen wie die Bauwirtschaft, Landwirtschaft und der gesamte Bereich der Umwelt- und Energietechnologien werden positive Arbeitsmarkteffekte aufweisen, wenn sich die Industrieländer auf ambitionierte Ziele zur Senkung der Treibhausgase einigen", erklärt Holger Bartels, Vizepräsident der Europäischen Agrargewerkschaftsföderation (EFFAT) sowie Abteilungsleiter Agrar und Umweltpolitik im Bundesvorstand der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt.

Die Klima-Allianz wird am 5.12. mit einer spektakulären Aktion an Bundeskanzlerin Merkel appellieren, sich bei der UN-Klimakonferenz für die Verabschiedung konkreter und ehrgeiziger Ergebnisse einzusetzen. Ab 12.00 Uhr werden auf dem Platz des 18. März vor dem Brandenburger Tor in einem riesigen "Aquarium" Regierungschefs an einem Verhandlungstisch sitzen und endlos verhandeln, während um sie herum die Auswirkungen des Klimawandels ein bedrohliches Ausmaß annehmen: denn das Wasser in dem "Aquarium" steigt und steigt. Wenn den Politikern das Wasser im wahrsten Sinne bis zum Hals steht, wird die Aktion mit dem Appell "Act now - Klimaschutz jetzt!" stoppen.

Lesen Sie hier das Forderungspapier der Klima-Allianz für die UN-Klimakonferenz:
http://www.die-klima-allianz.de/wp-content/uploads/Forderungen_KA_COP15.pdf


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Quelle:
Die Klima-Allianz
Pressemitteilung 112/2009, 02.12.2009
Marienstr. 19-20, 10117 Berlin
Tel.: 030/678 1775-90, Fax: 030/2363 2889
Internet: www.die-klima-allianz.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Dezember 2009