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BIENEN/086: Forschungsstipendium vergeben - Forschen für den Erhalt der Östlichen Honigbiene (idw)


Humboldt-Universität zu Berlin - 30.03.2009

Forschen für den Erhalt der Östlichen Honigbiene

International renommierter Bienenexperte aus Indien erhält Humboldt- Forschungsstipendium für einen Forschungsaufenthalt am Länderinstitut für Bienenkunde in Hohen Neuendorf (LIB)


Der international renommierte Bienenexperte Prof. Dr. Laiq Ram Verma von der Himachal Pradesh University, Shimla, Präsident des Institutes of Integrated Himalayan Studies und Direktor des International Institute of Beekeeping and AgroEnterprises, Doraha,Ludhiana,Punjab wird als Stipendiat der der Alexander von Humboldt-Stiftung am LIB forschen. Die Alexander von Humboldt-Stiftung ermöglicht hoch qualifizierten ausländischen Wissenschaftlern ein Forschungsvorhaben eigener Wahl in Deutschland durchzuführen und den jeweiligen deutschen Gastgeber selbst auszuwählen.

Herr Prof. Verma ist ein international anerkannter Bienenwissenschaftler, der mit über 250 Publikationen nicht nur maßgeblich die Bienenforschung, sondern auch die Bienenhaltung in vielen Ländern positiv beeinflusst hat. Prof. Verma ist Mitglied in verschiedenen wissenschaftlichen Gremien und international gefragter Gutachter und Berater von internationalen Forschungsprojekten.

In der Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Kaspar Bienefeld befasst er sich mit der Entwicklung von Konzepten zum Erhalt der Östlichen Honigbiene (Apis cerana). Prof. Verma ist einer der versiertesten Kenner dieser Honigbienenspezies. Apis cerana ist der hier heimischen Westlichen Honigbiene (Apis mellifera) bezüglich der imkerlichen Verwendung deutlich unterlegen. Ihre Honigleistung ist geringer und sie neigt zum Absconding (fluchtartiges Verlassen der Bienenbehausung bei widrigen Bedingungen). Apis cerana zeigt aber gegenüber verschiedenen Parasiten Resistenzen. Dieser Vorteil wird aber von den asiatischen Imkern immer weniger honoriert. Zunehmend wird die einheimische Bienenspezies durch Importe von Westlichen Honigbienen verdrängt, was eine Bienenhaltung erfordert, die vermehrt auf Medikamente, speziell gegenüber der Varroamilbe, zurückgreifen muss. Neben diesem Problem wird zunehmend auch ein dramatischer Rückgang der Apis cerana Populationen - nicht nur in Indien - festgestellt. Im Rahmen des Forschungsaufenthalts von Prof. Verma am LIB soll der Status quo der Östlichen Honigbiene erfasst und ein Aktionsplan zu deren Erhalt und der Anpassung von Apis cerana an die imkerlichen Bedürfnisse erarbeitet werden. Neben der züchterischen Verbesserung von Apis cerana sollen auch die ex-situ Konservierung und die Schaffung von Reinzuchtgebieten in das Gesamtkonzept einbezogen werden.

Das LIB wird von den Ländern Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gefördert. Es vertritt die Bienenkunde an der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin.


Informationen
Prof. Dr. K. Bienefeld
Länderinstitut für Bienenkunde Hohen Neuendorf e.V.
Telefon 03303/ 29 38 30
e-mail Kaspar.Bienefeld@rz.hu-berlin.de

Weitere Informationen:
http://www2.hu-berlin.de/bienenkunde

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news307881

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution46


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Humboldt-Universität zu Berlin, Dr. Katharina Henschen, 30.03.2009
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. April 2009