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BIENEN/133: Konsequenzen aus dem Honig Urteil des EuGH gegen Genmais (WSBF)


World Save Bee Fund e.V. - 07.09.2011 - Umwelt/Gentechnik/Landwirtschaft/Imkerei

World Save Bee Fund begrüßt "Honig-Urteil" des Europäischen Gerichtshofs als aktiven Bienenschutz

Umweltorganisation fordert "Internationalen Tag zum Schutz der Biene" am 14. September


Der World Save Bee Fund (WSBF) begrüßt ausdrücklich die Entscheidung des Europäischen Gerichtshof (EuGH) vom 6. September 2011. Danach führen selbst geringste Spuren von gentechnisch veränderten Organismen im Honig dazu, dass der Honig dem europäischen Gentechnikrecht unterliegt und ohne Sonderzulassung und Sicherheitsprüfung nicht in den Verkehr gebracht werden darf. Damit steht nun fest, dass die Imker Anspruch auf Entschädigung haben, wenn ihr Honig Spuren von gentechnsich veränderten Organismen, etwa dem Gen-Mais Mon 810, aufweist.

"Diese Entscheidung ist richtungsweisend für den Umgang mit der Gentechnik in der EU aber auch weltweit," sagt der Präsident des WSBF Rail Khismatullin. "Mit dieser Entscheidung werden Freilandversuche für gentechnisch veränderte Pflanzen und damit die nicht kalkulierbaren Risiken dieser Technologie endlich eingedämmt. Wir freuen uns für die vielen Imker in der EU, die nun gegenüber den Bauern ihre Rechte auf eine naturverträgliche Landwirtschaft für das Naturprodukt Honig durchsetzen können. Beide Seiten und die Bienen werden davon profitieren." so Khismatullin.

Für die Imker bedeutet dieses EuGH-Urteil Rechtssicherheit und für die Verbraucher die Durchsetzung ihrer Wünsche nach gentechnikfreien Lebensmitteln.

Bienen sind Bioindikatoren. Das weltweite Bienensterben hat seine Begründung auch im stetigen Verlangen nach mehr Wachstum und Effizienz in der Landwirtschaft. Die Ausbreitung von großflächigen Monokulturen und der Einsatz systemischer Pestizide, wie bei Mais, schwächen die Bienenvölker, weil Bienen auf eine biologische Vielfalt angewiesen sind. Die verwendeten Neonicotinoide können Bienen nachweislich töten.

Da viele Bauern aus Effizienzgründen nicht auf eine Fruchtfolge in der Landwirtschaft setzen, sondern jedes Jahr wieder Mais auf derselben Fläche anbauen, können sich Schädlinge wie der Maiswurzelbohrer, der in der Wurzel der Pflanze überwintert, vermehren und verbreiten. Dagegen soll die gentechnisch veränderte Pflanze immun sein, sie soll den Schädling sogar töten. Jedoch haben Experten längst erkannt, dass der Schädling schon nach einem Jahr ohne Maisanbau kaum Überlebenschancen hat, also auf natürliche Weise absterben würde. Eine genetisch veränderte Maispflanze ist daher unnötig und dient nur dem Verkauf des mitgelieferten Pestizids! Der Wiederzulassung des Gen-Mais von Monsanto (MON 810) ist durch das aktuelle EuGH-Urteil ein kräftiger Riegel vorgeschoben. Freilandversuche mit Genmais und anderen genmanipulierten Pflanzen sollten der Vergangenheit angehören, weil sie unkalkulierbare Risiken bedeuten.

Um dem Thema "Bienenschutz und Bienensterben" mehr Aufmerksamkeit zu geben, setzt sich der WSBF für einen Internationalen Tag zum Schutz der Biene am 14. September ein. "Die Russische Förderation unterstützt diesen Vorschlag bereits. Ich hoffe Deutschland wird ebenfalls bald folgen", appelliert Khismatullin auf Unterstützung. Eine persönliche Stimmabgabe für den Bienenschutztag ist auch im Internet möglich, wo den interessierten Verbraucher viele Informationen rund um die Biene und ihre Nützlichkeit erwarten.


Hintergrund:

Bienen sind das drittwichtigste Nutztier in der EU nach Schwein und Rind. Bienen erbringen für 80 Prozent unserer Nahrungsmittel Bestäubungsleistungen - vom Apfel bis zur Futterpflanze, wie Lupine. Eine Vielzahl der wichtigsten Nahrungsquellen des Menschen hängt direkt von der Bestäubung der Bienen ab. Ohne Bienen werden es Menschen schwer haben, ihre Nahrungsmittelproduktion und die Artenvielfalt in der bisherigen Weise aufrecht zu erhalten.

weitere Informationen
National: www.save-bee.de
International: www.save-bee.com


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Quelle:
World Save Bee Fund e.V. / WSBF Deutschland, 07.09.2011
Altlockwitz 19, 01257 Dresden
Telefon: +49 (0)351 87627-80, Telefax: +49 (0)351 87327-89
E-Mail: kontakt@save-bee.de
Internet: www.save-bee.com


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. September 2011