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GENTECHNIK/808: Was kostet die Agrogentechnik? (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Freitag, 01. April 2011 / Landwirtschaft & Gentechnik

Was kostet die Agrogentechnik?


Friends of the Earth Europe (FoEE) haben die die versteckten Kosten des Anbaus von gentechnisch veränderten Organismen aufgedeckt. Die sogenannte Koexistenz von konventionellen und ökologisch erzeugten Produkten auf der einen und gentechnisch modifizierten auf der anderen Seite hat ihren Preis, vor allem für diejenigen, die gentechnikfrei wirtschaften wollen.

Laut dem FoEE-Bericht müssen allein die Hersteller die Kosten für die Reinhaltung ihrer herkömmlichen oder ökologischen Ware tragen. Weil sie dafür sehr viel Geld ausgeben müssen, steigen die Preise für ihre Lebensmittel. Nach Angaben des EU-Forschungsprogramm Co-Extra, das über die Koexistenz und Rückverfolgbarkeit von konventionellen und genmodifizierten Produkten in der Lieferkette arbeitet, kann die Trennung von Genpflanzen und gentechnikfreiem Anbau die Produktionskosten um 13 Prozent in die Höhe treiben. FoEE geht davon aus, dass die wahren Ausgaben für Warentrennung, Überwachung und Probenahmen viel höher liegen.

Anlässlich der Diskussion über die Möglichkeit nationaler Anbauverbote in der EU fordert der Umweltverband, auch die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen des Anbaus bei der Zulassung von Genpflanzen zu berücksichtigen. Gentechnikkonzerne müssten für Schäden aufkommen, die durch Verunreinigungen durch ihre Pflanzen entstehen. [mbu]


Bericht FoEE: http://www.foeeurope.org/press/2011/Mar14_Full_economic_effects_of_GM_crops_revealed.html

Ergebnisse Co-Extra: http://www.coextra.eu/pdf/report1472.pdf


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Quelle:
EU-News, 01.04.2011
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juni 2011