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MELDUNG/185: "Ab ins Grüne" statt "Wohnungsnot in der Feldflur" (idw)


Deutsche Wildtier Stiftung - 10.08.2015

"Ab ins Grüne" statt "Wohnungsnot in der Feldflur"

Wildpflanzen zum Biomasseanbau bieten Wildtieren Rückzugsraum in der Erntezeit


Wenn das Wetter trocken bleibt, zeigt sich die Feldflur schon Mitte August in einem einheitlichen Bild: die Getreidefelder sind abgeerntet und soweit das Auge reicht sieht man nichts als Stoppeln oder blanken Acker. Wo früher die Menschen Tage brauchten, um ein Feld zu ernten, benötigen moderne Mähdrescher nur noch wenige Stunden. "Von einem auf den anderen Tag verändert sich der Lebensraum für die tierischen Bewohner der Agrarlandschaft dramatisch", sagt Kristin Drenckhahn, Koordinatorin des Netzwerkes Lebensraum Feldflur. "Wo Rebhuhn, Fasan, Hase und Co gestern noch einen reich gedeckten Tisch und ausreichend Deckung vor Feinden fanden, finden sie heute nur den schwarzen Acker vor." Denn häufig werden die abgeernteten Felder sofort nach der Ernte gegrubbert, so dass mit den Stoppeln auch das letzte bisschen Nahrung und Deckung verschwindet. "Durch fehlende Rückzugsmöglichkeiten und den plötzlichen Futtermangel kommt es zum sogenannten 'Ernteschock'", so Drenckhahn weiter.

Um die Wohnungsnot der Wildtiere zu mildern, gibt es eine vernünftige Alternative: Wer bereits im Frühjahr mehrjährige Wildpflanzenmischungen mit u.a. verschiedenen Malvenarten, Sonnenblume, Luzerne und Steinklee statt Mais zur Biogasgewinnung anbaut, hilft den Bewohnern der Agrarlandschaft über die kommenden Wochen. "Da die Kulturen aus ertragreichen Wildpflanzen im ersten Standjahr frühestens Anfang September genutzt werden, bieten sie in den kommenden Wochen einen wertvollen Rückzugsraum" erklärt Drenckhahn. Bis zum Winter entsteht dann auf den Wildpflanzenflächen schon wieder ein kniehoher Aufwuchs, der Rebhuhn, Fasan, Hase und Co. in der kalten Jahreszeit ausreichend Nahrung und sicheren Schutz bietet.


Hintergrund:

Das Netzwerk Lebensraum Feldflur ist ein Zusammenschluss aus 25 Akteuren der Jagd, des Naturschutzes und der Energiewirtschaft. Es setzt sich dafür ein, Mischungen aus verschiedenen heimischen Wildpflanzenarten als Ergänzung zu konventionellen Energiepflanzen in der landwirtschaftlichen Praxis zu etablieren.
Das Netzwerk Lebensraum Feldflur wird koordiniert von der Deutschen Wildtier Stiftung, dem Deutschen Jagdverband e.V. und dem Internationalen Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC).

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.Lebensraum-Feldflur.de
http://www.DeutscheWildtierStiftung.de

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news635827
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution627

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Deutsche Wildtier Stiftung, Eva Goris, 10.08.2015
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. August 2015

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