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MELDUNG/307: Startschuss für "Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW" gefallen (NABU NRW)


NABU Landesverband Nordrhein-Westfalen
Pressemitteilung LNU, NABU NRW, RLV, SDW, WLV - NR 57/17, 27. September 2017

Startschuss für "Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW" gefallen

Landwirtschaft, Naturschutz und das Land Nordrhein-Westfalen setzen sich gemeinsam für den Schutz, Erhalt, Pflege und die Neuanlage von Streuobstwiesen ein


Düsseldorf - Streuobstwiesen gehören zu den landwirtschaftlich genutzten Flächen mit einem besonders hohen Wert für den Erhalt der biologischen Vielfalt in Nordrhein-Westfalen. Sie sind Lebensraum für mehr als 5000 Tier- und Pflanzenarten, darunter bedrohte Arten wie Steinkauz oder Siebenschläfer, aber auch zahlreiche Wildbienen- und Insektenarten. Und sie sind in ihrem Fortbestand gefährdet: Rodungen für Siedlungsfläche, Überalterung und Verfall, Nutzungsaufgabe und fehlende Neuanlage lassen die Fläche der Streuobstwiesen in Nordrhein-Westfalen seit Jahrzehnten kontinuierlich schrumpfen. Um diesen Trend umzukehren, haben Vertreter aus Landwirtschaft und Naturschutz gemeinsam mit dem Land NRW Ende vergangenen Jahres eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Im August 2017 hat das "Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW" nun seine Arbeit aufgenommen.

Kernaufgabe des Netzwerk Streuobstwiesenschutz.NRW wird es sein, die landesweiten Maßnahmen aller beteiligten Akteure zum Schutz der Streuobstwiesen sowie zur Förderung von Neuanpflanzungen mit den jeweiligen Akteuren vor Ort zu koordinieren, den Wert von Streuobstwiesen in der Öffentlichkeit zu verankern und zukünftig als zentrale Anlaufstelle für Fragen rund um den Streuobstwiesenschutz in NRW zu dienen. "Dies schließt den Aufbau eines Internetangebotes ein, das es unter anderem ermöglichen wird, zukünftig regionale Ansprechpartner für die Pflege oder Neuanlage von Streuobstwiesen zu finden, sich über Obstwiesenfeste oder Vermostungsaktionen in der Nachbarschaft zu informieren, Tipps für den Obstbaumschnitt abzuholen und mehr über den Lebensraum Streuobstwiese in NRW zu erfahren", erklärt Projektkoordinatorin Sevil YÕldÕrÕm.

Eingebunden in das Projekt werden alle privaten und öffentlichen Streuobstwiesen mit über 1500 Quadratmetern und neun Bäumen. Unter anderem ist vorgesehen "vorbildlich bewirtschaftete" Streuobstwiesen auszuzeichnen, die so als Best-Practice-Beispiele für Neuanlagen dienen könnten. Zudem wollen die Projektpartner gemeinsame Aktivitäten zum Streuobstwiesenschutz vor Ort anstoßen. Projekteigene Fortbildungsveranstaltungen und Naturerlebnisangebote rund um die Streuobstwiese ergänzen das Angebot.

Projektpartner sind neben den drei Naturschutzverbänden Landesgemeinschaft Naturschutz und Umwelt NRW (LNU), Naturschutzbund Deutschland, Landesverband Nordrhein- Westfalen (NABU NRW) und Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Landesverband NRW (SDW) der Rheinische Landwirtschafts-Verband (RLV) und der Westfälisch-Lippische Landwirtschaftsverband (WLV). Zukünftig wird man sich gemeinsam für Schutz, Erhalt, Pflege und Neuanlage von Streuobstwiesen einsetzen. Fachliche Unterstützung erhält das Projekt vom Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) in Kooperation mit den Biologischen Stationen in NRW, die bis Ende 2018 ein aktuelles Streuobstwiesenkataster für Nordrhein-Westfalen erstellen. Auf der Basis dieser Daten lassen sich dann Pflegemaßnahmen oder Neupflanzungen planen.

Finanziert wird das Projekt durch das Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes NRW zunächst bis Ende Juli 2020.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 57/2017, 27.09.2017
NABU Nordrhein-Westfalen
Völklinger Straße 7-9, 40219 Düsseldorf
Tel.: 0211/15 92 51-14, Fax: 0211/15 92 51-15
E-Mail: Presse@NABU-nrw.de
Internet: www.nabu-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. September 2017

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