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VERBAND/073: Agrarpolitik - Ökologische Lebensmittelhersteller warnen vor "Rolle rückwärts" (AoeL)


AoeL - Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller e.V. Presseerklärung vom 07.10.2009

Bitte keine Rolle rückwärts!

AoeL mahnt schwarz-gelbe Koalition zu Weitblick in der Lebensmittelwirtschaft


Bad Brückenau, 07.10.2009. Zukunftsfähigkeit ist das Gebot der Stunde. Die Assoziation ökologischer Lebensmittel-Hersteller (AoeL) fordert von der neuen Koalition in Berlin in der Agrar- und Umweltpolitik jetzt Weitblick. "Die Weichen müssen für eine nachhaltige Lebensmittelwirtschaft gestellt werden", fordert Dr. Alexander Beck, geschäftsführender Vorstand des Unternehmensverbands. Er warnt die künftige Regierung vor einer "Rolle

rückwärts".

Es kann nicht sein, dass sich die Industrievereinigung Biotechnologie schon die Hände reibt in der vermeintlichen Gewissheit, dass die schwarz-gelbe Koalition dem überkommenen Konzept der sogenannten "zweiten grünen Revolution" nun doch zum Durchbruch verhilft. Es sollte hinlänglich bekannt sein, dass die grüne Gentechnik gewaltige Probleme mit sich bringt: Sie trägt Konflikte in die Regionen, verursacht unverhältnismäßige Kosten und birgt vor allem unbeherrschbare Risiken. Sie ist als Zukunftstechnologie längst gescheitert.

Das hat inzwischen zumindest die CSU erkannt. Sie hat sich in Parteibeschlüssen eindeutig positioniert und ihren Willen bekundet, auf nachhaltige Landwirtschaft zu setzen. "Wir hoffen, dass die CSU sich mit ihren Positionen bei der CDU und der FDP durchsetzt und entsprechende Vereinbarungen getroffen werden", sagt der AoeL-Geschäftsführer. Denn konservatives Denken beinhalte Nachhaltigkeit, so Beck: "Es geht um die Bewahrung der Schöpfung und damit um den Erhalt der Handlungsspielräume künftiger Generationen."

Dazu müssen die Verantwortlichen in der Agrarpolitik ihre naive Technikgläubigkeit hinter sich lassen und einen nachhaltigen Ansatz im Einklang mit der Natur und den Menschen suchen. Sie können sich auf erprobte Konzepte mit klima-, umwelt-, und tierschutzgerechten Methoden und mit regionalen Kreisläufen berufen, wie der Weltagrarrat in seinem jüngsten Bericht deutlich macht. "Die zuständigen Gremien der neuen Regierung sollten mit Politikern und Experten besetzt werden, welche diese zukunftsfähige Ernährungswirtschaft im Visier haben", fordert Beck.


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Quelle:
Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller AoeL e.V.
Presseerklärung, 07.10.2009
Dr. Gartenhof Str. 4, 97769 Bad Brückenau
Tel.: 09741-4834, Fax: 09741-932201
E-Mail: kontakt@aoel.org
Internet: www.aoel.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Oktober 2009