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VERBAND/160: DBV-Umweltbeauftragter Decker fordert Taten beim Flächenschutz (DBV)


Deutscher Bauernverband - Pressemitteilung vom 15. Juni 2012

"Flächenschutz: Aigner muss liefern"

DBV-Umweltbeauftragter Decker fordert Taten bei BMELV-Plattform



"Zwar gibt es in der Politik viel Unterstützung für die Anliegen der Landwirtschaft zum Erhalt landwirtschaftlicher Flächen. Jedoch fehle auch im Bundeslandwirtschaftsministerium immer noch ein echter Durchsetzungswille, das Problem tatsächlich anzupacken und ein Erhaltungsgebot für landwirtschaftliche Flächen gesetzlich zu verankern". Diese Aussage traf Friedhelm Decker, Umweltbeauftragter des Deutschen Bauernverbandes (DBV) und Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes (RLV) im Rahmen der Plattform des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) zum Flächenschutz. Zu der Plattform hatte das Bundesministerium die Länderagrarminister, Staatssekretäre der beteiligten Bundesressorts und Vertreter von Verbänden geladen.

Decker machte bei dem Gespräch deutlich, dass der Erfolg der Plattform zum Flächenschutz davon abhinge, wie ernsthaft das BMELV die Schaffung einer gesetzlichen Schutzklausel für landwirtschaftliche Flächen verfolge. In der Abwägung der verschiedenen Interessen bei kommunalen Planungen dürfe der Schutz landwirtschaftlicher Flächen nicht länger den Kürzeren ziehen. Zudem müssten jetzt die Weichen zur stärkeren Innenentwicklung von Städten und Gemeinden gestellt werden. Hierfür seien bei der Novelle des Baugesetzbuches die Vorgaben zur Innenentwicklung von Ortschaften besser herauszustellen. Nur so könne verhindert werden, dass immer mehr landwirtschaftliche Flächen zubetoniert werden, obwohl in den Dörfern vorhandene Brachflächen für Baumaßnahmen genutzt werden könnten.

Da auch der Netzausbau im Rahmen der Energiewende wiederum Flächen beanspruchen werde, warnte Decker davor, dass Gelder aus dem Naturschutzausgleich zum Aufkauf weiterer landwirtschaftlicher Flächen eingesetzt werden. "Naturschutz lässt sich intelligenter gestalten. Es muss nicht immer noch mehr Fläche sein", so Decker. Das Ersatzgeld aus dem Naturschutz-Ausgleich solle daher vorrangig in die Entsiegelung nicht mehr genutzter Liegenschaften gehen oder in die Pflege vorhandener Biotope, aber keinesfalls in den Flächenkauf.

Decker forderte vor den Teilnehmern der Plattform von der Bundesregierung, für den naturschutzrechtlichen Ausgleich endlich die seit langem angekündigte bundeseinheitliche Kompensationsverordnung vorzulegen. Hiermit müssten der Erhalt landwirtschaftlicher Flächen beim Naturschutzausgleich und die Berücksichtigung agrarstruktureller Belange, der Vorrang der Entsiegelung und anderer flächenschonender Kompensationsmaßnahmen endlich bundeseinheitlich festgeschrieben und zum Durchbruch verholfen werden. Decker forderte vor den Teilnehmern der Plattform von der Bundesregierung, für den naturschutzrechtlichen Ausgleich endlich die seit langem angekündigte bundeseinheitliche Kompensationsverordnung vorzulegen.

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Quelle:
Pressemitteilung vom 15. Juni 2012
Deutscher Bauernverband, Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Juni 2012