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WALD/249: CDU "Waldgipfel" und die Landesforsten SH (BUND SH)


BUND Landesverband Schleswig-Holstein e.V. - Kiel, 22. August 2019

Der BUND fordert naturnahe Wälder und den Erhalt von Grün- und Offenland für Schleswig-Holstein

Die von der CDU angekündigte Neuschaffung von Wäldern in Schleswig-Holstein muss naturnah ausgerichtet werden. Wälder müssen als sich selbst regulierende Ökosysteme, nicht als Holzflächen begriffen werden.


Kiel: Der Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND), Landesverband Schleswig-Holstein fordert bezugnehmend auf den von der CDU angekündigten "Waldgipfel", mittelfristig insgesamt 15% Waldanteil in Schleswig-Holstein zu schaffen. Diese Flächen sind nicht auf Kosten von wertvollem vorhandenen Grün- und Offenland bereitzustellen. Das Konzept der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten (SHLF) und deren tatsächliche Betriebsführung müssen auf ökosystem-orientiertes Arbeiten umgestellt werden.

"Eine aktivistische Umwandlung ökologisch wertvoller Offenlandflächen in nicht-standortheimische Produktionsforsten verschärft Probleme unserer Zeit." sagt Lutz Fähser, Fachbeirat Wald beim BUND. "Die CDU behauptet einerseits, aus plötzlichen Klimaschutz-Ambitionen heraus aufforsten zu wollen, andererseits sollen dafür gerade diejenigen Flächen genutzt werden, die bereits starke CO2-Speicher darstellen, wie Moore, Feuchtwiesen und intaktes Grünland."

"Einfach Bäume zu pflanzen, reicht nicht aus, schon gar nicht, wenn die Nutzung von Ackerflächen als zukunftsfähige Wälder von vornherein ausgeschlossen wird." so Fähser weiter. "Um lebensfähig und ökosystemar funktionsfähig zu werden, müssen Neupflanzungen naturnah gestaltet werden. Dazu gehört auch die Schonung der Böden. Wenn unsere Wälder die Klimakrise aufhalten und ihr trotzen sollen, muss die CDU das Konzept Wald anders denken. Gleiches gilt auch für die Bewirtschaftung der Landeswälder durch die SHLF."

Der BUND fordert seit mehreren Jahren eine Umorientierung der landeseigenen SHLF zu zukunftsfähigen Wäldern. Hierzu gehören weniger Transportlinien auf Waldböden und weniger schwere Großmaschinen für Holzernte und -transport, Arbeiten am und im Wald nur außerhalb der Vegetationsperiode, der Verzicht auf nicht-standortheimische Holzarten, eine reduzierte Intensität der Holzernte in naturnahen Wäldern sowie die Erneuerung und Neuanlage von Wäldern weitgehend über Naturverjüngung ohne Neupflanzung.

Forderungen:
www.bund-sh.de/waelder

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Quelle:
Presseinformation, 22.08.2019
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Schleswig-Holstein
Lorentzendamm Nr. 16, 24103 Kiel
Tel.: 0431/66060-0, Fax: 0431/66060-33
E-mail: bund-sh@bund-sh.de
Internet: www.bund-sh.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 23. August 2019

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