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INITIATIVE/300: Schulnetzwerk "Schulen engagieren sich für ihren Fluß" (BBU AK Wasser)


BBU-WASSER-RUNDBRIEF Nr. 904 vom 1. November 2008 28. Jahrgang

Freiburger Arbeitskreis Wasser im Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)

Wie schmiede ich eine Flussallianz?


Wie kann man in einem Flusseinzugsgebiet erfolgreich Akteursnetzwerke und Flussallianzen initiieren und - was ungleich schwieriger ist - anschließend auch dauerhaft am Leben erhalten? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer der Werkstätten auf der zuvor genannten Tagung in Tutzing. Festgestellt wurde, das erfolgreiche Projekte auf das Engagement einzelner Personen ("Überzeugungstäter") zurückzuführen seien. Als schwierig wurde es von mehreren WorkshopteilnehmerInnen eingestuft, egoistische Partialinteressen zu überwinden (bzw. letztlich doch gewinnbringend für alle in den Prozess einzubeziehen?). Am Beispiel des Schulnetzwerkes "Lebendige Hase" in Osnabrück wurde erläutert, dass mehrere Erfolgsfaktoren zusammen kommen müssten, um erfolgreich ein derart ambitioniertes Projekt durchzuführen, dass aber trotz vergleichsweise idealer Ausgangsbedingungen auch in Osnabrück viele Ansprüche noch nicht eingelöst werden konnten. Im Hinblick auf eine aquatische Bürgerbeteiligung forderte einer der Teilnehmer, dass schon die Erarbeitung eines Projektkonzepts als partizipative Gemeinschaftsleistung gestaltet werden müsse: "Wenn man Leute dazu bringen will, sich an einem schon festgezurrten Projekt zu beteiligen, dann klappt's eher nicht!" Man müsse bereit sein, sich auf einen Prozess mit ungewissen Erfolgsaussichten einzulassen. Kritisch-skeptisch wurde die Frage eingeworfen: "Aber was ist, wenn jede Gruppierung ihre egoistische Partialinteressen durchsetzen will?" Geantwortet wurde, dass sich der Wille, etwas Gemeinsames am See oder Fluss zu unternehmen, erst langsam entwickeln müsse - wobei man gfs. die Hilfe eines Mediators in Anspruch nehmen müsse. Fatalistisch wurde auch angemerkt: "Wenn's nicht klappt, dann war die Zeit eben noch nicht reif für das Projekt." Vorgeschlagen wurde, "Bewusstsein langsam aufzubauen" - und dabei nicht mit »runterziehenden« Problemen anzufangen - nach dem Motto "Du, ich habe da ein Problem, hilf mir mal!" Erfolgversprechender sei es, positiv zu motivieren - also mit einer attraktiven Vision an die Öffentlichkeit heranzutreten.

Mehr über das beispielgebende Schulnetzwerk "Schulen engagieren sich für ihren Fluss" an der Hase in Osnabrück kann auf der Homepage www.lebendige-hase.de nachgelesen werden. (RUNDBR.-AbonnentInnen, die sich für Details des Diskussionsverlaufs im Workshop "Flussallianzen" in der Evangelischen Akademie Tutzing interessieren, können kostenlos ein pdf-Protokoll via nik@akwasser.de anfordern.)

Eine Materialsammlung zum atmosphärischen Schadstoffeintrag (von den Stickstoffverbindungen bis zur Trichloressigsäure) in oberflächennahe Grundwasservorkommen kann bei uns gegen Voreinsendg. von 11 Euro angefordert werden. (Falls eine Quittung gewünscht wird, bitte eine vorbereitete Quittung zum Abstempeln beilegen.)


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Quelle:
BBU-WASSER-RUNDBRIEF - Nr. 904/2008
Herausgeber:
Freiburger Arbeitskreis Wasser im Bundesverband
Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. (BBU)
Rennerstr. 10, D-79106 Freiburg
Tel.: 0761/275693; 45687153
E-Mail: nik@akwasser.de
Internet: http://www.akwasser.de

Der BBU-WASSER-RUNDBRIEF kann abonniert werden durch Voreinzahlung
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© Freiburger Ak Wasser im BBU


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. März 2009