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MELDUNG/029: Wattenmeer - Die Miesmuschelbänke verschwinden (Naturschutz heute)


NATURSCHUTZ heute - Heft 1/12
Mitgliedermagazin des Naturschutzbundes (NABU) e.V.

Wattenmeer
Die Miesmuschelbänke verschwinden


Das Oberverwaltungsgericht Schleswig hat es untersagt, gebietsfremde Besatzmuscheln in den Wattenmeer-Nationalpark einzubringen. Die Richter des OVG haben offensichtlich im Gegensatz zur Landesregierung den besonderen Stellenwert des Nationalparks und dessen Schutzbedürftigkeit gegenüber invasiven Arten erkannt. So können unerkannt Larven an den Muscheln haften oder als Parasiten in ihnen leben.

Im schleswig-holsteinischen Wattenmeer sind noch zehn Prozent der einstigen Bestände an natürlichen Miesmuschelbänken vorhanden. Die Fischerei soll dennoch fast unverändert für weitere 15 Jahre fortgeführt werden. Nach neuen Erkenntnissen sind auch im ständig wasserbedeckten Teil des Nationalparks Wattenmeer keine wilden Miesmuschelriffe mehr zu finden. Damit geht ein Teil der biologischen Vielfalt des Wattenmeeres verloren, denn Miesmuscheln bilden mit ihren Bänken Riffe, auf denen dann viele andere Organismen leben. Miesmuscheln sind auch die Grundlage von Wattvögeln wie Austernfischern und Eiderenten, deren Bestände ebenfalls zurückgehen.


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Quelle:
Naturschutz heute - Heft 1/12, S. 47
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. März 2012