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MELDUNG/309: GEO-Tag der Natur e. V. und NABU ziehen positive Bilanz der großen Naturinventur (NABU NRW)


GEO-Tag der Natur e.V. | NABU NRW - 18. Juni 2017

Wie grün sind unsere Städte? Große Naturinventur beim GEO-Tag der Natur

Hauptveranstaltung auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein mit gut 2000 Besuchern | Einige überraschende Neu- und Wiederfunde | GEO-Tag der Natur e. V. und NABU ziehen positive Bilanz


Hamburg/Essen - Über 800 Arten haben rund 70 Experten am GEO-Tag der Natur auf dem Gelände des UNESCO Welterbes Zollverein nachgewiesen, und damit die Zahl der dort bekannten Arten um über 80 vergrößert. Mehr als 600 Besucher nahmen am vielfältigen Programm der zentralen Aktion des GEO-Tags in Essen teil. Außerdem fanden am 17. und 18. Juni deutschlandweit rund 500 weitere Feldforschungsaktionen statt. Das Schwerpunktthema in diesem Jahr: "Wie grün sind unsere Städte?". Forscher und Interessierte schwärmten aus, um festzustellen, welche Tier- und Pflanzenarten in Metropolen, Städten und Gemeinden leben und wachsen.

Auf dem Zollverein-Gelände führten Zoologen und Botaniker, darunter auch die Kinder und Jugendlichen des NABU-Jugendforschercamps, eine 24-Stunden-Inventur der Natur durch. Die Entdeckung der Schmalblättrigen Miere (Minuartia hybrida) sorgte für eine Überraschung: Die Art galt im Ballungsraum Ruhrgebiet als ausgestorben und ist auf der Roten Liste Nordrhein-Westfalen in mehreren Regionen als stark gefährdet eingestuft. Ein weiterer Neufund für Zollverein ist die Hirschzunge (Asplenium scoloplendrium) sowie eine noch unbeschriebene Brombeerrart, die den Namen Rubus zollvereinensis tragen wird. Der Fund der Nachtfalterart Oncocera semirubella, die auf der Roten Liste NRW in der Region als vom Aussterben bedroht eingestuft ist, erfreute die Experten ebenfalls.

Am Borbecker Mühlenbach, dem zweiten Untersuchungsgebiet des Geo-Tags der Natur in Essen, gab es ebenfalls eine Überraschung. Hier wurde die Blauflügelige Prachtlibelle (Calopteryx virgo) entdeckt - eine für das Ruhrgebiet sehr seltene Art. Sie steht beispielhaft für den Erfolg der umgesetzten Renaturierungsmaßnahmen im Rahmen des Emscherumbaus.

"Wir haben auf interessante Funde gehofft, aber mit diesem Ergebnis haben wir nicht gerechnet. Das ist ein gutes Zeichen für die Artenvielfalt auf Zollverein und stellvertretend für andere Industriebrachen des Ruhrgebiets. Der Himmel über der Ruhr ist nicht nur blau und die Region grün, Essen und das Ruhrgebiet sind auch ein Hotspot der Artenvielfalt in Deutschland", sagte Josef Tumbrinck, Vorsitzender des NABU Nordrhein-Westfalen.

"Der GEO-Tag der Natur dient dazu, gemeinsam Spaß an der Natur zu haben und die Artenvielfalt vor der eigenen Haustür kennenzulernen. Unsere Städte werden immer wichtiger für den Erhalt zahlreicher Arten - darauf wollten wir in diesem Jahr besonders aufmerksam machen", sagte Christoph Kucklick, GEO-Chefredakteur.

Hauptförderer des GEO-Tags der Natur ist die Heinz Sielmann Stiftung. Zu Ehren seines 100. Geburtstages präsentiert die Heinz Sielmann Stiftung vom 2. Juni bis zum 5. November 2017 gemeinsam mit dem Museum für Naturkunde Berlin die Ausstellung SIELMANN!

Die Hauptveranstaltung auf dem UNESCO-Welterbe Zollverein wurde in diesem Jahr maßgeblich von der NRW-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege gefördert. Weitere Projektpartner waren neben der RAG Montan Immobilien GmbH die Stiftung Zollverein, das Ruhr Museum, die Biologische Station Westliches Ruhrgebiet sowie die Emschergenossenschaft. Der GEO-Tag der Natur fand im Rahmen der "Grünen Hauptstadt Europas - Essen 2017" statt und wurde von der Stadt Essen als offizielles Projekt gefördert. Zudem hat die Sparkasse Essen den GEO-Tag der Natur unterstützt.

Weitere Informationen über den GEO-Tag der Natur
unter www.nrw.nabu.de
und www.geo-tagdernatur.de

Internet www.geo.de

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Quelle:
Pressemitteilung
GEO-Tag der Natur e.V. / NABU NRW - NR 39, 18. Juni 2017
NABU Nordrhein-Westfalen
Völklinger Straße 7-9, 40219 Düsseldorf
Tel.: 0211/15 92 51-14, Fax: 0211/15 92 51-15
E-Mail: Presse@NABU-nrw.de
Internet: www.nabu-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juni 2017

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