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STIFTUNG/014: DBU Naturerbe - Jahresbericht zeigt Folgen der Wetterextreme auf (DBU)


DBU Naturerbe-Jahresbericht 2018 veröffentlicht

DBU-Generalsekretär besucht Authausener Wald


Friedrichshütte. 2018 war deutschlandweit das wärmste und sonnigste Jahr seit Beginn regelmäßiger Wetteraufzeichnungen. Dürre, Hitzeperiode, Stürme: Das alles hatte Auswirkungen auf die Natur. "Diese Extremwetterphänomene sind auch Folgen des menschengemachten Klimawandels. Sie werden zukünftig häufiger und heftiger ausfallen und sind für uns auf den Naturerbeflächen längst sichtbar. Der aktuelle DBU Naturerbe-Jahresbericht 2018 belegt das", erklärt Alexander Bonde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Bonde besuchte heute die DBU-Naturerbefläche Authausener Wald in Sachsen. Auch hier sei das gemeinnützige Tochterunternehmen der DBU, das DBU Naturerbe, als Flächeneigentümer mit neuen Problemen konfrontiert, auf die gemeinsam mit Bundesforst-Mitarbeitern, Pächtern und anderen Partnern vor Ort zeitnah und pragmatisch reagiert werden musste. "Zukünftig wird es immer wichtiger, sinnvolle Klimafolgenanpassungsstrategien zu entwickeln", so Bonde.

46.720 Festmeter Holz aus DBU-Naturerbeflächen nach Stürmen abtransportiert

So habe der Orkan "Friederike" mit Windböen von über 130 Stundenkilometern bundesweit auf den DBU-Naturerbeflächen sehr viele Bäume entwurzelt und Kronen abgebrochen: Rund 46.720 Festmeter Holz mussten im DBU Naturerbe nach den Stürmen 2017/2018 abtransportiert werden. Am stärksten betroffen war die DBU-Naturerbefläche Authausener Wald. Alleine dort fielen rund 20.000 Festmeter Holz. "Im Wald sind riesige Lücken, in denen hauptsächlich Kiefern und Fichten entwurzelt wurden", so Bonde. Nadelholzmonokulturen seien sturmanfälliger als naturnahe Mischwälder, da sie flacher wurzeln. "Auch im Hinblick auf den Klimawandel sehen wir uns darin bestärkt, eine Durchmischung unserer Wälder voranzutreiben", so Bonde.

30 Prozent der Wälder im DBU Naturerbe bereits in natürlicher Entwicklung

Die Wälder des Nationalen Naturerbes sollen zum überwiegenden Teil sich selbst überlassen werden. Sie dienten den Zielen der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt, so Bonde. Danach soll in Deutschland bis 2020 der Flächenanteil der Wälder mit natürlicher Entwicklung fünf Prozent betragen. Ende 2018 sei dies auf 30 Prozent der DBU-Naturerbe-Waldflächen der Fall gewesen: 15.813 Hektar (ha) habe die DBU-Tochter bislang aus der Nutzung genommen, rund 1.800 mehr als im Vorjahr.

Managementplan für DBU-Naturerbefläche Weißhaus veröffentlicht

"Wir haben in den vergangenen elf Jahren 71 Flächen mit rund 70.000 Hektar vom Bund übernommen, für die wir nun die naturschutzfachlichen Maßnahmen planen und abstimmen", erläuterte Bonde. Um Grundlagendaten für die Naturerbe-Entwicklungspläne zu erhalten, habe das DBU Naturerbe bislang auf 51.000 ha flächendeckende Biotop- und Lebensraumkartierungen und auf 43.000 ha Brutvogelkartierungen abgeschlossen. Fertiggestellt wurde 2018 der Naturerbe-Entwicklungsplan für Weißhaus (ca. 1.106 ha) in Brandenburg, ein auf langfristige Wirkung angelegter Managementplan, der die Ziele für die jeweiligen Flächen detailliert festlegt.

Flächenkulisse nochmals erweitert

2018 hat sich die Flächenkulisse des DBU Naturerbes nochmals erweitert. Zum 1. Oktober übernahm die Stiftungstochter die Verantwortung für die rund 130 ha große DBU-Naturerbefläche Hameln-Holtensen in Niedersachsen. Endgültig notariell in ihr Eigentum übertragen wurden 2018 die Flächen Andernachhof (ca. 58 ha) bei Landsberg und Siegenburg (ca. 291 ha, beide Bayern), Borken (ca. 204 ha, Nordrhein-Westfalen), Salzunger Vorderrhön bei Bad Salzungen (ca. 1.464 ha, Thüringen) und Wesendorf bei Gifhorn (ca. 292 ha, Niedersachsen). Entsprechend beurkundet wurde auch eine Teilfläche von rund 2.000 ha der DBU-Naturerbefläche Ueckermünder Heide (Mecklenburg-Vorpommern). Weitere Details etwa zur Umweltbildung und Kommunikation finden Interessierte im Jahresbericht der DBU Naturerbe GmbH zum kostenlosen Download unter www.dbu.de/doiLanding1560.html.

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Quelle:
Prssemitteilung, 15.07.2019
Deutsche Bundesstiftung Umwelt
An der Bornau 2, 49090 Osnabrück
E-Mail: presse@dbu.de
Internet: www.dbu.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 16. Juli 2019

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