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SCHUTZGEBIET/566: Voll peinlich - Wattenmeer-Weltnaturerbe ohne Hamburg (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 26. Juni 2009

Voll peinlich: Weltnaturerbe ohne Hamburg

Wattenmeer zum Weltnaturerbe ernannt / NABU: Hamburg muss jetzt nachziehen


Der NABU gratuliert den Ländern Niedersachsen, Schleswig-Holstein und den Niederlanden zur erfolgreichen Ernennung des Wattenmeers als Weltnaturerbe. Der Umweltverband fordert den Hamburger Senat auf, seinerseits unverzüglich den Antrag auf Erweiterung des Weltnaturerbes zu stellen. Nur dann gäbe es die Chance, dass auch das Hamburger Wattenmeer ab 2010 zum Weltnaturerbe gehört, so der NABU. Im Koalitionsvertrag war bereits eine Nachmeldung für 2009 vorgesehen.

"Hamburgs Vollbremsung des Anerkennungsverfahrens in der letzten Legislaturperiode war eine peinliche Blamage und einer künftigen Umwelthauptstadt völlig unwürdig", erklärt Alexander Porschke, zweiter Vorsitzender des NABU Hamburg. "Jetzt muss das Versprechen aus dem schwarz-grünen Koalitionsvertrag endlich wahr gemacht werden und Hamburg muss zum nächstmöglichen Zeitpunkt den Erweiterungsantrag stellen." In der letzten Legislaturperiode hatten die Länder das Wattenmeer bei der UNESCO als Weltnaturerbe vorgeschlagen. Hamburg war zunächst mit im Boot. Die Hamburger Hafenwirtschaft befürchtete jedoch Probleme mit der geplanten Elbvertiefung, wenn das Wattenmeer die Auszeichnung bekäme. Daraufhin zog Hamburg seine Bewerbung zurück, obwohl mit dem Titel Weltnaturerbe keine juristischen Folgen für die Elbvertiefung erkennbar waren. Das Fahrwasser zum Hamburger Hafen ist sogar von dem Gebiet des Weltnaturerbes ausgespart. Das Wattenmeer ist ein weltweit einmaliger Lebensraum für Millionen von Zugvögeln und eine Vielzahl bedrohter Tiere und Pflanzen. Deutschland, die Niederlande und Dänemark tragen internationale Verantwortung für dieses Gebiet. "Mit dem Titel 'Weltnaturerbe' steht das Wattenmeer in der Welterbeliste der UNESCO neben dem Yellowstone-Nationalpark in den USA, den Galapagos-Inseln im Pazifik und dem Kilimandscharo in Kenia", betont Porschke.


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Quelle:
Pressemitteilung 97/09, 26.06.2009
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-12-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 30. Juni 2009