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STANDPUNKT/124: NABU fordert EU-Rettungsschirm für die Natur (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 18. Mai 2011

NABU fordert EU-Rettungsschirm für die Natur

Tschimpke: Investitionen in die biologische Vielfalt zahlen sich für alle aus


Berlin - "Wir brauchen dringend eine deutliche Aufstockung der EU Fördermittel für die biologische Vielfalt", kommentiert NABU-Präsident Olaf Tschimpke die heute von der Europäischen Kommission in Berlin vorgestellte neue EU Strategie zu Schutz und Wiederherstellung der Biologischen Vielfalt (EU-Biodiversitätsstrategie). "Bisher gibt die EU nur 0,1Prozent ihres Budgets, also rund 130 Millionen Euro jährlich, direkt für den Naturschutz aus. Diese Förderung muss ab 2014 auf eine Milliarde Euro im Jahr erhöht werden, denn davon profitieren unsere Umwelt wie die Wirtschaft gleichermaßen", betonte Tschimpke auf einer Veranstaltung mit EU-Umweltgeneraldirektor Karl Friedrich Falkenberg in Berlin.

Angesichts von 55 Milliarden Euro, die jedes Jahr aus Brüssel in die Landwirtschaft der EU-Länder fließen, müsse es außerdem machbar sein, in den EU Agrar- und Strukturfonds 3,5 Milliarden Euro jährlich für die europäischen Naturschutzgebiete zu reservieren, forderte der NABU-Präsident. "Im Gegensatz zu vielen anderen EU Subventionen zahlen sich die Investitionen in die biologische Vielfalt direkt für die Gesellschaft aus", unterstrich Tschimpke. Studien aus verschiedenen Ländern Europas zeigen, dass der volkswirtschaftliche Nutzen einer intakten Natur, etwa durch Hochwasserschutz, Bodenfruchtbarkeit oder CO2-Speicherung, ein Vielfaches höher ist als die Kosten ihres Schutzes. Umgekehrt könnte der ungebremste Artenschwund das weltweite Bruttoinlandsprodukt bis 2050 um mindestens 7 Prozent verringern, weist die von EU und Bundesregierung in Auftrag gegebene TEEB-Studie nach. "Die Natur ist unsere Lebensversicherung für die Zukunft", betont der NABU-Präsident und fordert die Bundesregierung auf, sich auf EU-Ebene für einen "Rettungsschirm für die Natur" einzusetzen.


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Quelle:
NABU Pressedienst Nr. 69/2011, 18.05.2011
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Mai 2011