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STANDPUNKT/322: Verbraucher zahlen für Wiesenhof (Bauernhöfe statt Agrarfabriken)


Landesnetzwerk Niedersachsen
Bauernhöfe statt Agrarfabriken
Pressemitteilung - 16. November 2012

Verbraucher zahlen für Wiesenhof



Energieintensive Betriebe können sich weitgehend von der EEG-Umlage befreien lassen. Nach Informationen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle haben im Jahr 2012 auch zur Wiesenhof-PHW-Gruppe gehörende Schlachthöfe von diesen Vergünstigungen Gebrauch gemacht.

Dazu zählen
1. Wiesenhof Geflügelspezialitäten GmbH & Co. KG in Lohne
2. Wiesenhof-Geflügel Möckern GmbH, Möckern
3. Geestland Putenspezialitäten GmbH & Co. KG, Wildeshausen

Die jetzige Bundesregierung begründet die Befreiung von der EEG-Umlage unter anderem damit, dass die Industrie mit der Energiewende nicht überfordert werden dürfe. Durch diesen Stromrabatt können größere Betriebe leicht Millionenbeträge einsparen. Verbraucher, auch einkommensschwache wie Rentner oder Arbeitslose, aber auch der ohnehin stark belastete Mittelstand müssen über den Strompreis einen Teil dieser Zeche zahlen.

Paradoxerweise zahlen im Fall "Wiesenhof" rund sieben Millionen Vegetarier und 700.000 Veganer in Deutschland gegen ihren Willen über den erhöhten Strompreis für das Schlachten von Geflügel. Zur Erinnerung: Der Schlachthof in Möckern wurde Anfang 2012 wegen Hygienemängel vorübergehend geschlossen. Gut 800.000 Hähnchen oder 975 Tonnen Fleisch durften nicht in den Handel kommen.

In Niedersachsen hat Umweltminister Stefan Birkner (FDP) Mitte des Jahres einen Energierat eingesetzt. Er soll zukünftig den Niedersächsischen Energieminister und die Landesregierung in allen Fragen der Energiepolitik beraten. Wie die Beratung aussehen könnte, lässt die Liste der 20 Mitglieder erahnen. Mit Landesbischof Ralf Meister und dem Landesvorsitzenden des NABU Dr. Holger Buschmann sind auf den ersten Blick nur zwei Mitglieder des Energierates "lobbyistenunverdächtig".


Das Landesnetzwerk Niedersachsen Bauernhöfe statt Agrarfabriken ist ein Zusammenschluss von über 120 Bürgerinitiativen und Verbänden aus Niedersachsen die sich gegen die Agrarindustrie und deren negativen Auswirkungen für die menschliche Gesundheit, die Umwelt und für das Tierwohl einsetzen. Hinter dem Netzwerk stehen über 250.000 Menschen aus ganz Niedersachsen.

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Quelle:
Pressemitteilung, 16.11.2012
Landesnetzwerk Niedersachsen
Bauernhöfe statt Agrarfabriken
Westerhagen 34, 30890 Barsinghausen
E-Mail: landesnetzwerk-nds.bsa@gmx.de
Internet: www.Landesnetzwerk-Niedersachsen.net


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. November 2012