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STANDPUNKT/450: 10 Jahre sind genug - Zulassungsverfahren für Gen-Reis stoppen (GeN/CBG)


Gemeinsame Pressemitteilung der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) und des Gen-ethischen Netzwerk (GeN)

25. August 2013

10 Jahre sind genug - Zulassungsverfahren für Gen-Reis stoppen!



(Berlin und Köln, 25. August 2013) Das Zulassungsverfahren für den gentechnisch veränderten Reis LL62 der Firma BAYER CropScience muss gestoppt werden. Das fordern die Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) und das Gen-ethische Netzwerk (GeN) von der Europäischen Kommission und dem BAYER-Konzern. Mit dem Anbau des Reis ist die Nutzung des hochgiftigen, als reproduktionstoxisch klassifizierten Unkrautvernichtungsmittels Glufosinat verbunden.

Bayer CropScience und EU-Kommission mit doppelten Standards Der gentechnisch veränderterte Reis LL62 ist tolerant gegen Glufosinat-haltige Unkrautvernichtungsmittel (Liberty, Basta u.a.; Wirkstoff: Glufosinat-Ammonium) des BAYER-Konzerns. Die Verwendung des Giftes ist für den Anbau des gentechnisch veränderten Reis obligatorisch. Glufosinat ist als reproduktionstoxisch klassifiziert.

Christof Potthof vom Gen-ethisches Netzwerk: "Wenn die Europäische Union das Zulassungsverfahren für LL62 nicht endlich stoppt, macht sie sich weiter zur Steigbügelhalterin einer Politik der doppelten Standards." Die EU-Zulassung für Glufosinat läuft Ende September 2017 aus. Wollte BAYER Unkrautvernichtungsmittel mit diesem Wirkstoff auch über diesen Zeitraum hinaus in der EU vermarkten, müsste der Konzern neue Untersuchungsergebnisse zur Unbedenklichkeit beibringen. "Zum jetzigen Zeitpunkt können wir nicht sagen, was der Konzern vorhat. Klar ist nur, dass die zuständigen Stellen die Nutzung von Glufosinat zum November dieses Jahres deutlich eingeschränkt haben."[1]

Nichtsdestotrotz soll gentechnisch veränderter Reis, der unter Zuhilfenahme des Giftes in Asien oder Südamerika gewachsen ist, in die EU importiert werden dürfen. "Die EU sollte ihre eigenen Grundsätze ernst nehmen und Umwelt und Gesundheit konsequent schützen", so Potthof weiter.

Philipp Mimkes von der Coordination gegen BAYER-Gefahren ergänzt: "Durch einen Anbau von LL62 würden einheimische Reissorten verdrängt werden, was zu erhöhtem Schädlingsaufkommen, verstärktem Einsatz von Pestiziden und einer Verringerung der Artenvielfalt führen würde. Zudem wäre eine Kontamination konventioneller Reis-Sorten unausweichlich."

[1] "Nach Sichtung der vom Antragsteller zusätzlich vorgelegten Informationen befand die Kommission, dass die erforderlichen zusätzlichen bestätigenden Informationen nicht vorgelegt worden waren und dass ein hohes Risiko für Säugetiere und Nichtzielarthropoden nur durch Festlegung weiterer Einschränkungen ausgeschlossen werden kann." (aus: Durchführungsverordnung (EU) Nr. 365/2013 der Kommission vom 22. April 2013, online unter: www.kurzlink.de/GeN_qbz7)

Siehe auch:
"Glufosinat endlich vom Markt nehmen!" www.gen-ethisches-netzwerk.de/2561
"GenReis: EU-Importzulassung ablehnen!" www.cbgnetwork.org/4579.html
EU-Datenbank für Pestizide (in Englisch). www.kurzlink.de/GeN_fq35 → Suchbegriff "Glufosinate"
Liste der zugelassenen Pflanzenschutzmittel in Deutschland. (Juli 2013) www.bvl.bund.de

URL dieser Pressemitteilung:
http://www.gen-ethisches-netzwerk.de/gen/2013/1308pm_gv-reis_stoppen_GeN_CBG

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Quelle:
Gemeinsame Pressemitteilung, 25.08.2013
Gen-ethisches Netzwerk (GeN) e.V.
Brunnenstrasse 4, 10119 Berlin
Tel.: 030-685 70 73, Fax.: 030-684 11 83
Internet: http:www.gen-ethisches-netzwerk.de
Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG) e.V.
Postfach 15 04 18, 40081 Düsseldorf
Tel.: 0211-333 911, Fax 0211-333 940
Internet: www.CBGnetwork.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. August 2013