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STANDPUNKT/484: Deutschland muß Blockade des EU-Bodenschutzes beenden (DNR)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzverbände e.V.
Berlin, 28. Oktober 2013

Deutschland muss Blockade des EU-Bodenschutzes beenden



Der Deutsche Naturschutzring (DNR) und das Europäische Umweltbüro (EEB) haben anlässlich der Global Soil Week, vom 28.-31. Oktober in Berlin einen umfassenden Bodenschutz in der EU gefordert.

Die Dachverbände der deutschen und europäischen Umweltverbände kritisierten die anhaltende deutsche Blockade einer EU-Bodenschutzrichtlinie scharf: "Gesunde Böden sind absolut zentral für Klimaschutz, sauberes Trinkwasser und Nahrungsmittelsicherheit. Deshalb ist es nicht nachvollziehbar, dass die Bundesregierung eine EU-weite Regelung zum Bodenschutz seit Jahren blockiert", sagte DNR-Präsident Hartmut Vogtmann.

"Trotz dieser wertvollen Dienste treten wir die Böden quasi mit Füßen", so Vogtmann weiter. "Sie sind bedroht durch Versiegelung, Verdichtung, Kontamination und Erosion. Jährlich entstehen durch diese Belastungen EU-weit Kosten in Höhe von etwa 38 Milliarden Euro." Es sei verwunderlich, dass die Kommission angesichts dieser Bedrohung plötzlich erwäge, ihren Vorschlag für die Bodenschutzrichtlinie zurückzuziehen.

"Hinter diesen Anwandlungen stecken keine neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse, die EU-weiten Bodenschutz plötzlich unnötig machen. Im Gegenteil: die Hochwasserkatastrophe diesen Sommer, deren Ursache auch in der mangelnden Aufnahmefähigkeit verdichteter Böden lag, hat eindrücklich demonstriert, dass Bodenschutz nicht an den Landesgrenzen endet. Kommissionschef Barroso ist eingeknickt vor dem Widerstand der Bundesregierung, die sich in der Frage seit langem der Agrarlobby hörig zeigt", ergänzte Jeremy Wates, Generalsekretär des Europäischen Umweltbüros (EEB).

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Quelle:
Pressemitteilung, 28.10.2013
Deutscher Naturschutzring
Dachverband der deutschen Natur-, Tier-
und Umweltschutzverbände e.V. (DNR) e.V.
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Tel.: 030/6781775-70, Fax: 030/6781775-80
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veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Oktober 2013