Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → MEINUNGEN

STANDPUNKT/596: Artenschutz statt Elbvertiefung (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. - Bonn, 16. Juli 2014

Artenschutz statt Elbvertiefung



(Bonn, Hamburg, 16.07.2014) Anläßlich des aktuellen Prozesses gegen die Elbvertiefung hat sich der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) erneut eindeutig gegen die noch immer drohende Elbvertiefung ausgesprochen. Den Plänen zufolge soll die Elbe vom Hamburger Hafen aus Richtung Nordsee um mehr als einen Meter weiter vertieft werden. Das Bundesverwaltungsgerichts hatte vorab in einem Eilverfahren zunächst untersagt, mit der Vertiefung der Elbe zu beginnen. Jetzt hat das Hauptverfahren beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig begonnen.

Beim Prozessbeginn am Dienstag (15. Juli) ging es u. a. um die veränderten Strömungverhältnisse durch die geplante Elbvertiefung. Durch die Vertiefung kommt eine noch stärkere Kanalisierung zustande, die bei Sturmfluten unkalkulierbar werden könnte. Der besonderen Vegetation in den Überflutungsräumen droht zudem eine starke Veränderung und der Sauerstoffgehalt der Elbe würde im Sommer noch stärker sinken.

Nach Auffassung der Kläger und des BBU sprechen viele ökologische Argumente gegen die Elbvertiefung. Der einmalige Überflutungs- und Tideraum des Süßwasserwatts bzw. Brackwasserwatts ist besonders schützenswert. Diese Tidegebiete beherbergen wertvolle Artenvorkommen, die es zu schützen gilt.

Das Gericht stellte am ersten Verhandlungstag in Aussicht, dass die Elbvertiefung ein Fall für den Europäischen Gerichtshof werden könnte. Dabei würden besonders Fragen des europäischen Wasserrechts im Vordergrund stehen.

Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) appelliert, die Vertiefung der Elbe nicht auf dem Rücken der Natur durchzusetzen. Früher häufige Fischarten der Elbe wie Stör, Lachs, und Aal sind selten geworden. "Im Umfeld der Metropole Hamburg muss dem Artenschutz eine hohe Bedeutung zugemessen werden", fordert das Hamburger BBU-Vorstandsmitglied Regina Ludewig.

Der BBU hofft, dass die Kläger gegen die Elbvertiefung Erfolg haben werden. Gleichzeitig ruft der BBU die Bevölkerung zur Mitarbeit in Bürgerinitiativen und Umweltverbänden auf, damit die Lobby für den Natur- und Umweltschutz immer größer wird.


Weitere informationen zur drohenden Elbvertiefung findet man im Internet u. a. unter
http://www.bverwg.de/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung.php?jahr=2012&nr=101
sowie unter http://www.hamburg-fuer-die-elbe.de

*

Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 16.07.2014
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de
Facebook: www.facebook.com/BBU72


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Juli 2014