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STANDPUNKT/609: Atomaufsicht auf Tauchstation (BI Lüchow-Dannenberg)


Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V. - Pressemitteilung vom 12. September 2014

Atomaufsicht auf Tauchstation
Zwischenlager sollen nachgerüstet werden

BIs: "Alles Stückwerk"



Die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) hat für die Castor-Hallen in Ahaus und Gorleben nun doch den Einbau von Kerosinabläufen beantragt und die erforderlichen Anträge nach Atomrecht und Baurecht bei den zuständigen Behörden eingereicht.

Der Hintergrund:

In den Zwischenlagern soll eine zusätzliche 10 Meter hohe Schutzwand um die Lagerhallen herum errichtet werden, sie soll als Schutz gegen terroristische Anschläge fungieren.

Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI) und die BI Kein Atommüll in Ahaus hatten in der Vergangenheit gewarnt, dass eine zusätzliche Mauer keinen Schutz gegen gezielte Flugzeugabstürze darstelle und darauf verwiesen, dass es durch den Austritt von Kerosin zu Bränden bei einem gezielten Flugzeugabsturz kommen könne, die durch eine "Schutzmauer" in ihren Auswirkungen sogar noch verschlimmert würden.

Doch sowohl das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) als auch das niedersächsische Umweltministerium hatten bisher die Notwendigkeit von Kerosinabläufen bestritten. Das NMU hatte sogar noch im Juli den Standpunkt vertreten, dass bei einem Absturz eines Airbus A 380 das Kerosin sich an den Mauern sammeln und abbrennen würde, ohne die Dichtigkeit der Behälter zu beeinträchtigen.

"Die Atomaufsicht ist auf Tauchstation gegangen. Es ist schon peinlich, dass der Betreiber unseren Sicherheitsbedenken statt gibt, die Atomaufsicht die Bedenken aber nicht teilt", merkt BI-Sprecher Wolfgang Ehmke an. Trotz allem halten die Umweltinitiativen in Ahaus und Gorleben an ihrer grundsätzlichen Kritik fest: "Das Zwischenlagerkonzept ist Stückwerk. Einen Schutz gegen gezielte Flugzeugabstürze wird durch eine Mauer auch mit Kerosinabfluss nicht gewährleistet. Die Betreiber hangeln sich mit immer neuen Maßnahmen durch und die Behörden deckeln das."

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Quelle:
Pressemitteilung, 12.09.2014
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20, 29439 Lüchow
Tel. 05841/46 84, Fax: 05841/31 97
E-Mail: buero[at]bi-luechow-dannenberg.de
Internet: www.bi-luechow-dannenberg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. September 2014