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STANDPUNKT/681: Nachtrag zum Internationalen Tag des Artenschutzes (Kritische Ökologie)


04-03-2015: [Kritische Ökologie - BioDiv]

Nachtrag zum Internationalen Tag des Artenschutzes (World Wildlife Day)


Am 03. März 1973 trat das Washingtoner Artenschutzabkommen CITES in Kraft. Es ist ein Abkommen, das den Handel mit bedrohten Pflanzen und Tieren sowie deren Produkte regulieren soll.

Pünktlich zum World Wildlife Day haben die EU Kommission und die Umweltagentur gestern ihren Fünfjahresbericht zur Lage in der EU in Brüssel der Öffentlichkeit vorgestellt. Dabei zeigt sich weiterhin eine katastrophale Lage der EU-Biodiversität: Nur bei etwa einem Viertel der untersuchten Pflanzen- und Tierarten gäbe es zufriedenstellende Entwicklungen; nur 16 % der untersuchten natürlichen Lebensräume befänden sich in einem guten Zustand. Das Ziel, die Verluste der Biodiversität bis 2020 deutlich zu verringern, dürfte erneut scheitern - wie bereits 2010.

Aber es gibt auch gute Nachrichten:

Die Kegelrobbe ist in den letzten Jahren an Deutschlands Küste als Spätheimkehrer zurückgekehrt und dabei, eine Nordsee-Kolonie zu etablieren:

Anders als bei den beiden anderen, weitläufig verwandten Rückkehrern, Wolf und Bär, scheint eine allgemeine Willkommenskultur gegenüber der Kegelrobbe vorzuherrschen. Alle drei gehören der Säugerordnung der Fleischfresser (Carnivora) in der Unterordnung der Hundeartigen (Cynoidea) an. Kegelrobben sind die größten und massigsten Carnivoren Deutschlands. Und Schleswig-Holstein heißt die Heimkehrer willkommen und gewährt ihnen vollen Schutz durch das Naturschutzrecht. Anders als etwa im Freistaat Sachsen lässt sich Schleswig-Holstein nicht von Partikularinteressen leiten: In Sachsen ist die Landesregierung dem Geflüster der Jägerschaft gefolgt und hat Gevatter Wolf im Frühjahr 2012 parallel zum Naturschutzgesetz auch wieder ins Landesjagdgesetz - bei ganzjähriger Schonzeit - aufgenommen.

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Quelle:
Axel Goldau (Mr.), Kritische Oekologie / ifak e.V. - Redaktionsbüro
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veröffentlicht im Schattenblick zum 6. März 2015

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