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STANDPUNKT/721: BUND und Brokdorf-akut fordern sauberen Abriss für AKW Brunsbüttel (BUND SH)


BUND Landesverband Schleswig-Holstein e.V. - Kiel, 2. Juli 2015

Presseerklärung von BUND und Brokdorf-akut - 2. Juli 2015

BUND und Brokdorf-akut fordern sauberen Abriss für AKW Brunsbüttel


Der BUND Schleswig-Holstein und Brokdorf-akut fordern, dass beim Rückbau und Abriss des AKW Brunsbüttel Strahlenschutz an erster Stelle stehen muss. Ein kostengünstiger, aber damit schlampiger Abriss im Sinne von Vattenfall darf nicht genehmigt werden. Mit bunten Aktionen vor dem Erörterungstermin am 6. Juli möchten die Umweltschützer auf ihre Forderungen aufmerksam machen.

Bei der Erörterung der Einwendungen zum Abbau des AKW Brunsbüttel werden zwei Positionen aufeinander prallen: Vattenfall will gemäß Antrag einen kostengünstigen Abriss, bei dem große Mengen an radioaktiv verseuchtem Material in die Umwelt gelangt. Die EinwenderInnen dagegen wollen jede unnötige Strahlenbelastung von Menschen, Natur und Umwelt verhindern.

Am Montag, dem 6. Juli 2015, beginnt ab 9:30 Uhr im Elbeforum Brunsbüttel der Erörterungstermin über den Antrag von Vattenfall, das AKW Brunsbüttel zurück zu bauen.

Die EinwenderInnen werden schon ab 8:30 Uhr vor dem Elbeforum mit bunten Aktionen auf die vermeidbare Strahlenbelastung durch den geplanten Abriss aufmerksam machen. Der BUND-Landesverband wird zusammen mit professioneller Unterstützung des BUND-Bundesverbandes die Genehmigungsbehörde und den Betreiber Vattenfall auffordern, die Planungen für den Abriss des AKW zum besseren Schutz der Bevölkerung zu überarbeiten. Umweltminister Robert Habeck will beim Erörterungstermin ebenfalls anwesend sein und die Position des Ministeriums darlegen.

Im Vorfeld hatte Vattenfall bekannt gegeben, die für Anfang 2017 angekündigte Genehmigung nicht nutzen zu wollen. Der zuständige Minister Robert Habeck hat jedoch mehrfach betont, wie wichtig ihm der schnelle Rückbau des AKW Brunsbüttel ist. Dies darf aber nach Ansicht der Umweltschützer nicht zu Lasten der Gesundheit der Anwohner, Mitarbeiter und der Umwelt gehen.

Damit steckt Minister Habeck in einer Zwickmühle: Vattenfall wird die Genehmigung verfallen lassen, wenn die beantragten, extrem hohen Abgaben an Radioaktivität nicht erlaubt werden, und die EinwenderInnen (unter ihnen der BUND) werden die Genehmigung gerichtlich überprüfen lassen, wenn die Genehmigung das Gebot der Strahlenminimierung missachtet. Dann könnte aus dem schnellen Abriss erst recht nichts werden.

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Quelle:
Presseinformation Nr. 35, 02.07.2015
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Schleswig-Holstein
Lorentzendamm Nr. 16, 24103 Kiel
Tel.: 0431/66060-0, Fax: 0431/66060-33
E-mail: bund-sh@bund-sh.de
Internet: www.bund-sh.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Juli 2015

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