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STANDPUNKT/1102: Volksbegehren Artenvielfalt in Baden-Württemberg - Hoffnungsfroh-Illusionslos (BUND RVSO)


BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein
An die Medien - 31. Mai 2019

Volksbegehren Artenvielfalt in Baden-Württemberg: Hoffnungsfroh-Illusionslos


Hoffnungsfroh-Illusionslos unterstützt auch der BUND am Südlichen Oberrhein das Volksbegehren "Artenschutz - Rettet die Bienen" in Baden-Württemberg. Die Initiative "Pro Biene" wird u.a. auch vom dem BUND-Landesverband unterstützt.

• Hoffnungsfroh, weil das bayrische Volksbegehren die Politik aufgerüttelt hat.

• Illusionslos, weil angesichts der Dimension des Artensterbens die Forderungen des Volksbegehrens immer noch "sehr brav" sind.

Die Unterschriftenlisten und weitere Informationen für das Volksbegehren gibt es auch beim BUND-Regionalverband in Freiburg und bei vielen regionalen BUND-Gruppen.(*)



Die Zusammenfassung der Forderungen des Volksbegehrens:

  • 50% Ökolandbau bis zum Jahr 2035
  • 100% der im Eigentum des Landes stehenden landwirtschaftlich genutzte Flächen werden ökologisch bewirtschaftet
  • Halbierung der Pestizidmenge bis 2025
  • kein Pestizideinsatz in Schutzgebieten
  • besserer Schutz des Biotopverbunds
  • bessere Bildung zu ökologischer Landwirtschaft und Naturschutz
  • Monitoring und jährlicher öffentlicher Bericht zur Artenvielfalt

Das Volksbegehren und viele Unterschriften sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung! Sie werden das Artensterben allerdings nur verlangsamen. Schon das ist in dieser Zeit des globalen Artensterbens ein Fortschritt.

Axel Mayer, BUND-Geschäftsführer



Persönliches Nachwort

Wie immer in einem demokratischen Verband haben wir über den Textentwurf diskutiert. Wie optimistisch, pessimistische, realistisch darf ein Text sein? Wir haben Textfragmente geändert, Ecken und Kanten geschliffen und irgendwann sagte ich: "Mehr Optimismus wäre gelogen."

Ich beneide und bewundere die Kids von "Fridays for Future" für ihre schonungslos realistische Analyse. Wie im Märchen - Des Kaisers neue Kleider - sagen sie schlicht und mutig die Wahrheit. "Der Kaiser ist nackt und wenn wir weitermachen wie bisher, dann fahren wir die Welt gegen die Wand". Angesichts der sich beschleunigenden Klimakatastrophe, des fortschreitenden Artensterbens und der putzigen Lösungsvorschläge der Politik fordern sie das das Unmögliche, die in diesen Zeiten einzig realistische Forderung.

Axel Mayer


(*) http://www.bund-rvso.de/rettet-die-bienen-volksbegehren-baden-wuerttemberg.html

Mehr Infos:
http://www.bund-rvso.de/rettet-die-bienen-volksbegehren-baden-wuerttemberg.html
http://www.bund-rvso.de/schmetterlingssterben.html

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Quelle:
Mitteilung an die Medien vom 31.05.2019
Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Regionalverband Südlicher Oberrhein
Wilhelmstr. 24a, 79098 Freiburg
Tel.: 0761/30383, Fax: 0761/23582
E-Mail: bund.freiburg@bund.net
Internet: www.bund-freiburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 1. Juni 2019

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