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STELLUNGNAHME/027: Nur Reste, nicht Mais für Biogas - EEG ökologisch ausrichten (AoeL)


AoeL - Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller e.V. Presseerklärung vom 18.05.2011

Nur Reste, nicht Mais für Biogas

AoeL fordert ökologische Ausrichtung des EEG


Bad Brückenau, 18.05.2011. Der Hunger der Menschen muss Vorrang vor dem Durst der Autos haben: Das sollte sich unbedingt im neuen Erneuerbare-Energien-Gesetz niederschlagen, sagt die Assoziation ökologischer Lebensmittels-Hersteller (AoeL). Sie schließt sich der Forderung ihres Dachverbandes BÖLW und der Partner-Verbände Bioland und Naturland an, bei der Novellierung des EEG die Förderkriterien ökologischer zu gestalten.

Umweltminister Norbert Röttgen sollte das Gesetz insbesondere beim Bereich Biogas dringend nachbessern lassen. Bei der anstehenden Novellierung jetzt auf Großanlagen zu setzen, ist eindeutig die falsche Weichenstellung. "Die Produktion von Biogas darf nicht Selbstzweck sein!", mahnt AoeL-Geschäftsführer Dr. Alexander Beck. Schon jetzt verdrängen großflächige Mais-Monokulturen zunehmend die Anbauflächen der restlichen Landwirtschaft. Eine Fehlentwicklung, die angesichts des Welthungers skandalös ist, so Beck: "Das Recht auf Nahrung sollte immer Priorität haben."

Dagegen kann die Erzeugung von Biogas und Energie sehr wohl integraler Bestandteil von Landwirtschaft und Lebensmittel-Herstellung sein. AoeL-Mitgliedsunternehmen machen es vor: So stellt HiPP recycelbare organische Abfälle aus der Gemüsevorbereitung (allein etwa 9.000 Tonnen jährlich aus dem Werk Pfaffenhofen) in landwirtschaftlichen Biogasanlagen für die ökologische Wiederverwertung zur Verfügung. Und die Teutoburger Ölmühle betreibt mit Resten aus ihrer Rapsöl-Produktion ein firmeneigenes Blockheizkraftwerk. Aber auch die Landwirtschaft sollte Reste und nur diese in einer Kreislaufwirtschaft energetisch nutzen - etwa, wenn Gülle vergärt wird oder Aufwüchse von Bracheflächen in Öko-Marktfrucht-betrieben verstärkt als Reststoffe verwertet und der anfallende Gärrest als wertvoller Pflanzendünger verwendet wird.

Die Stellungnahme des BÖLW zur Novellierung des EEG finden Sie unter:
http://www.boelw.de/uploads/media/pdf/Dokumentation/Stellungnahmen/BOELW_Stellungnahme_Novelle_EEG_110518.pdf

Weitere ausführliche Stellungnahmen unter www.bioland.de und www.naturland.de


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Quelle:
Assoziation ökologischer Lebensmittelhersteller AoeL e.V.
Presseerklärung, 18.05.2011
Dr. Gartenhof Str. 4, 97769 Bad Brückenau
Tel.: 09741-4834, Fax: 09741-932201
E-Mail: kontakt@aoel.org
Internet: www.aoel.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Mai 2011