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STELLUNGNAHME/086: Infokommission AKW Philippsburg - Antworten auf drängende Fragen fehlen (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 22. November 2012

Der BUND zur 2. Sitzung der Infokommission AKW Philippsburg

Echte Transparenz statt belangloser Informationshäppchen



Philippsburg. Kritisch äußert sich der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg zur zweiten Sitzung der Informationskommission zum Kernkraftwerk Philippsburg. "Uns fehlen seitens der EnBW und der Behörden Antworten auf die drängenden Fragen der Bürgerinnen und Bürger", so BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender, "wir fordern maximale Sicherheit und Transparenz." Insbesondere in den Fragen der Rückbaustrategie und des zusätzlichen Zwischenlagers bleibt die EnBW bisher die erforderliche Offenheit schuldig.

Obwohl die EnBW die Rückbaustrategie für den Kraftwerksblock 1 bereits im August veröffentlicht hat, fehlen bis heute detaillierte Informationen über den geplanten Ablauf des Rückbaus. "Die Bürgerinnen und Bürger werden mit ihren berechtigten Sorgen bezüglich der Strahlenbelastung und der Gesundheitsrisiken alleine gelassen", mahnt Brigitte Dahlbender, "die Verkündung des direkten Rückbaus per Pressemitteilung ist nicht das, was wir unter Transparenz verstehen."

Im Zuge des geplanten Rückbaus wird - wie bereits am Atomkraftwerk Biblis - auch in Philippsburg ein zusätzliches Zwischenlager für Atommüll notwendig werden. "Wir erwarten von der EnBW klare Aussagen, ob und in welcher Weise ein Zwischenlager in Philippsburg errichtet wird. Die belanglosen Informationshäppchen haben wir satt", sagte Dahlbender.

Auch seitens des Umweltministeriums sowie des Regierungspräsidiums Karlsruhe wird die Chance zur Transparenz nicht genutzt. "Die im Katastrophenschutzplan beschriebenen Evakuierungsmaßnahmen sind unzureichend", erläutert Hartmut Weinrebe, Regionalgeschäftsführer des BUND und Vertreter des Verbandes in der Infokommission, "auf dieses Ergebnis einer Studie des Bundesamts für Strahlenschutz haben wir bereits in der ersten Sitzung der Infokommission hingewiesen. Passiert ist bislang nichts." Dass es auch anders gehen kann, zeigt das Regierungspräsidium Freiburg: Bereits im Sommer 2011 hat es die Ausweitung der Evakuierungszone um das AKW Fessenheim von 10 Kilometern auf 25 Kilometer angekündigt.

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Quelle:
Presseinformation, 22.11.2012
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. November 2012