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KLIMA/278: Testballon der Mangelverwaltung - Eßt weniger Fleisch! (SB)


Vorwand Klimaschutz

Britisches Umweltministerium will schrittweise den Fleischkonsum einschränken


Es erstaunt nicht, daß es administrative Bestrebungen gibt, den bevorstehenden Nahrungsmangel auch in den bislang relativ versorgten Ländern des Nordens durch ökoideologische Maßgaben auszusteuern und die Öffentlichkeit auf kommenden Verzicht einzuschwören. Es erstaunt aber sehr wohl, mit welch rasender Geschwindigkeit diese Entwicklung voranschreitet.

So arbeitet das britische Ministerium für Umwelt, Nahrung und ländliche Angelegenheiten, Defra, gegenwärtig eine ganze Reihe an Richtlinien aus, wie sich die Bevölkerung angesichts des Klimawandels zu verhalten habe. Dabei steht der Verzicht auf tierische Proteine ganz oben auf der Liste von möglichen Maßnahmen der Mangelverwaltung. Das geht aus einer E-Mail eines Defra-Mitarbeiters hervor, die laut einem Reutersbericht vom 30. Mai 2007 der Vegetarier-Organisation Viva zugespielt wurde.

Der Verfasser des Defra-Schreibens habe seine Sympathie gegenüber dem veganischen Lebensstil zum Ausdruck gebracht, hieß es. Die britische Regierung könnte künftig von den Menschen als entscheidende Verhaltensänderung gegenüber ihrer Umwelt verlangen, daß sie weniger Fleisch verzehrten. Die potentiellen Vorzüge einer veganischen Ernährungsweise in Hinblick auf den Klimawandel seien womöglich äußerst bedeutend, aber die Öffentlichkeit zu ermutigen, ihren Lebenswandel grundlegend zu verändern und Veganer zu werden, dürfte wohl von nur wenigen aufgegriffen werden, schrieb der Defra-Mitarbeiter und deutete bereits eine Lösung für das Problem an: Es sei wichtig, die Maßnahmen "behutsam" einzuführen, weil das "Risiko" bestehe, "die Mehrheit der Bevölkerung abzuschrecken".

Veganer verzichten vollständig auf tierische Produkte, seien es Eier, Milch oder Fleisch. Rinder und Schafe produzieren in ihren Ausscheidungen Methan. Das ist ein mindestens zehnmal so wirksames Treibhausgas wie Kohlendioxid. Klimaexperten sind sich weitgehend einig darin, daß es in den nächsten Jahrzehnten aufgrund der globalen Erwärmung durch menschenverursachte Treibhausgase (zu denen auch die Ausdünstungen der Nutztiere gehören) zu einem massiven Mangel an Nahrung und Trinkwasser kommen wird.

Augenscheinlich wollen die Behörden die Öffentlichkeit bereits mit dem Verzicht vertraut machen, andernfalls mit sozialen Unruhen zu rechnen wäre, die mit den üblichen repressiven Mitteln nicht mehr zu kontrollieren sein dürften.

Menschen, die sich nichts mehr darüber vormachen, daß auch sie zu jenen gerechnet werden, denen die lebenswichtige Nahrung vorenthalten werden soll, werden sich nicht mehr an Recht und Gesetz gebunden fühlen. Mehr noch, sie werden erkennen, daß Recht und Gesetz dazu dienten, sie bei der Stange zu halten und an wirksamen Maßnahmen gegen das System, vom den sie aussortiert wurden, zu hindern. Als Folge der Erkenntnis, nicht zu den wenigen Privilegierten zu gehören, könnte es zum Sturz des gesamten System kommen. Damit das nicht eintritt, sollen die Menschen "behutsam" auf die Mangellage vorbereitet werden. Der Defra-Bericht handelt nicht von Klimaschutz, sondern vom Schutz der Fleischtöpfe zum Nutzen von wenigen Privilegierten.

1. Juni 2007