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ATOM/087: Halbwertzeit - Gorleben, schon gar nicht ... (NaturFreunde)


NaturFreunde Deutschlands - 23. März 2017

Gorleben ist Geschichte - der Gesetzgeber muss das akzeptieren


Berlin, 23. März 2017 - Heute hat der Bundestag das Gesetz für die Suche nach einem Endlager für Atommüll verabschiedet. Michael Müller, Co-Vorsitzender der Endlager-Kommission und Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands, kritisiert den "gesetzten politischen Frame, der die Wirklichkeit überdeckt". Müller erklärt:

Jetzt wird von einer 'weißen Landkarte' geredet, als sei die Suche ein Neuanfang, die alles auf Null stelle, gleichsam die Geschichte tilge und ungeschehen mache. Das stimmt in mehrfacher Hinsicht nicht. Die 'weiße Landkarte' ist ein Selbstbetrug.

Erstens gibt es eine Geschichte des Atommülls mit konkreten Fehlern, massiven Auseinandersetzungen und einer knallharten Interessenpolitik. Diese Geschichte war und ist die Geschichte von Gorleben. Es wird keine gute Zukunft geben, wenn Gorleben im Topf bleibt.

Zweitens werden von Anfang an wichtige Regionen in Deutschland ausgenommen - zum Beispiel Städte, Naturschutzgebiete, wichtige Abbaugebiete von Ressourcen. Es kann nicht sein, dass nur naturwissenschaftliche und raumordnerische Aspekte zählen, nicht aber soziale und kulturelle.

Drittens wäre es ein klares Zeichen der Lernfähigkeit gewesen, Gorleben raus zu nehmen. Das ist leider nicht geschehen. Gorleben muss raus, denn Gorleben ist für ein Endlager nicht geeignet. Gorleben ist verbrannt.

Der Bericht der Standortauswahlkommission war ein Schritt voran, aber jetzt muss die Politik auch die Konsequenz daraus ziehen. Gorleben ist Geschichte.

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Quelle:
Presseinformation vom 23.03.2017
Herausgeber: NaturFreunde Deutschlands
Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur
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Warschauer Str. 58a, 10243 Berlin
Telefon: 030/29 77 32 65, Fax: 030/29 77 32 80
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Internet: www.naturfreunde.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. März 2017

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