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SCHADSTOFFE/084: 15 neue Substanzen auf der Risikoliste der EU-Richtlinie über Prioritäre Stoffe (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Donnerstag, 29. November 2012 / Wasser & Meere

Mehr Stoffe prioritär



Der EU-Umweltausschuss hat gestern dafür votiert, 15 neue Substanzen zur Risikoliste der Richtlinie über Prioritäre Stoffe hinzuzufügen. Darunter sind erstmals auch drei pharmazeutische Chemikalien. Die Abgeordneten stimmten damit dem Revisionsvorschlag der EU-Kommission zu.

Die Einleitung von Substanzen, die in der Risikoliste aufgeführt sind, soll begrenzt oder ganz eingestellt werden. (Siehe EU-News vom 2. Februar 2012).

Außerdem sprach sich der Umweltausschuss dafür aus, 25 Stoffe, die möglicherweise Oberflächengewässer bedrohen, ein Jahr lang zu überwachen. Die Stoffe sind in einer so genannten Überwachungsliste zusammengestellt.

Der Umweltausschuss sprach sich zudem für eine Verknüpfung von Rechtsakten mit Chemikalienrelevanz aus wie REACH und die Wasserrahmenrichtlinie. Auf diese Weise soll es künftig möglich sein, das Gesetz anzuwenden, welches die zügigsten Handlungsmöglichkeiten erlaubt.

Greenpeace kritisierte, dass mehrere pharmazeutische Stoffe nur in die Überwachungsliste aufgenommen wurden, ihre Konzentration im Wasser aber nicht wie von der Kommission vorgeschlagen begrenzt wurde. "Der Umweltausschuss kratzt nur an der Oberfläche der Wasserverschmutzung", sagte Chemikalienexperte Kevin Stairs. Die pharmazeutischen Chemikalien hätten gut belegte und ernsthafte Auswirkungen auf die Umwelt und Tiere in Flüssen und Seen.

Die Richtlinie über Prioritäre Stoffe ist eine Tochterrichtlinie der Wasserrahmenrichtlinie. Die Liste der Stoffe, die sie betrifft, wird alle vier Jahre überarbeitet. [am]


Pressemitteilung des EU-Umweltausschusses
http://www.europarl.europa.eu/sides/getDoc.do?pubRef=-%2f%2fEP%2f%2fTEXT%2bIM-PRESS%2b20121126IPR56466%2b0%2bDOC%2bXML%2bV0%2f%2fEN&language=DE

Reaktion Greenpeace
http://www.greenpeace.org/eu-unit/en/News/2012/MEPs-fail-to-rein-in-gender-bending-drugs-in-water/

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Quelle:
EU-News, 29.11.2012
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. Dezember 2012