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ANEKDOTENKÜCHE - EINTOPF/003: "Bigos" mit Schweinefleisch - Polen (SB)


ANEKDOTENKÜCHE - POLEN

Bigos (mit Schweinefleisch)


Der alte Schmied

Valerias Großvater besaß die einzige Schmiede in Suckschin. Doch seit es Autos gab, kamen nicht mehr viele Leute zu ihm, um ihre Pferde beschlagen zu lassen. Großvater Katubetzky war auch nicht mehr so kräftig wie früher und hätte die viele Arbeit ohnehin nur schwer bewältigen können.

So kam gelegentlich ein Bauer vorbei, der sich neben seinem Traktor noch ein Pferd leisten konnte. Oder einer der wohlhabenderen Bürger des Dorfes ließ sich eine Tür für seinen Vorgarten schmieden.

Valeria war gern bei ihrem Großvater in der Schmiede, besonders im Winter, wenn es draußen kalt und ungemütlich war. Es fesselte sie immer wieder, dabei zuzusehen, wie das glühendrote Eisen mit dem Schmiedehammer bearbeitet wurde, so daß die Funken nach allen Seiten davonstoben. Natürlich machte die anstengende Arbeit sehr hungrig. Daher freute Valeria sich, wenn sie dem Großvater aus der Küche die Nachricht bringen konnte, daß nach getaner Arbeit ein kräftiges Bigos auf dem Tisch stand ...


*


BIGOS
(für 2-3 Personen)

1 Dose Sauerkraut
1 Dose Schweinefleisch im eigenen Saft
150 g Salami
2 EL Tomatenmark
3 Knoblauchzehen
1 kleiner Wirsingkohl, kleingeschnitten
1 Apfel, geschält und kleingeschnitten
50 g gewürfelten Speck
2 Zwiebeln
2 EL Mehl
1/8 l Brühe
50 g Schweineschmalz oder Margarine

Das Sauerkraut mit heißem Wasser überbrühen und gut abtropfen lassen. Das Schmalz im Topf zergehen lassen, die gehackten Zwiebeln, Speck, Salami und die gepreßten Knoblauchzehen darin bräunen.

Dann das Tomatenmark und das Mehl unterrühren und die Brühe hinzugeben. Alles gut verrühren.

Das Sauerkraut, den Wirsingkohl, die Apfelstücke und das Schweinefleisch dazugeben, mit Pfeffer, Salz und Paprika scharf würzen und mindestens 1 Stunde kochen. Später eventuell noch etwas Brühe nachgießen. (Bigos schmeckt am besten, wenn man es nach dem Kochen abkühlen läßt und später noch einmal erhitzt.)

Sauerkraut wie noch nie!


Erstveröffentlichung am 17. Dezember 1996

6. Juli 2007