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ERSTAUFLAGE/738: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2742 (SB)


Leo Lukas

Psionisches Duell

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2742



23. Mai 1516 NGZ - Dem Atopischen Richter Matan Addaru Dannoer geht es sehr schlecht. Er hat sich bei dem Bemühen, die Bewohner des Solsystems auf paramechanischem Weg davon zu überzeugen, der Installation einer onryonischen Forschungsstation bei Sol zuzustimmen, vollkommen verausgabt. Nun muß er dringend sein Parapotential auffüllen, weshalb er mit dem Gedanken spielt, ins Helitas-System zu fliegen, um die tefrodischen Mutanten zu inkorporieren. Doch Richter Chuv sieht darin einen strategischen Nachteil und rät davon ab. Dennoch, wenn Matan Addaru Dannoer nicht sterben will, muß er innerhalb der nächsten zehn Tage Paraenergie zu sich nehmen. Da erreicht ihn die Nachricht von der Entdeckung eines Planeten mit erstaunlich hohem Parapotential in der Southside der Milchstraße, die von onryonischen Schiffen gerade linearraumkartiert wird. Im Umkreis dieses Planeten gibt es keine raumfahrenden Zivilisationen und es ist auch nicht mit planetarer Abwehr zu rechnen.

Auf Yo im Yoster-System, das 14 Planeten umfaßt, ist vor Jahrzehnten ein Nomadenraumschiff abgestürzt. An Bord war der dreijährige Jabari Gneppo, Verursacher und einziger Überlebender der Katastrophe, die er schlicht dadurch herbeigeführt hat, daß sich während eines Alptraums seine Parafähigkeiten aktivierten. Sein Urgroßvater war ein in einer Gen-Fabrik der Cantaro erschaffener Báalol-700-Klon, der sowohl hypnotische wie auch suggestive Fähigkeiten besaß und aus dem grausamen 'Programm' der Cantaro entflohen war. Jabaris Großmutter Hola hatte sich den Raumnomaden angeschlossen, die seit vielen Jahrtausenden sämtliche Unbilden, die der Milchstraße widerfahren sind, überstanden haben, um ihre Tochter, ein parapsychisch begabtes "Funkenkind", vor den Nachstellungen der Behörden zu bewahren. Der Überlieferung nach haben die Raumnomaden terranische Zen-, Shaolin- und Samurei-Bushido-Traditionen mit den Lehren der von den Akonen abstammenden Báalol-Priester verknüpft.

Hola Gneppos Tochter war eine schwache Telepathin, die jedoch einen ständigen Kontakt mit ihrem Sohn Jabari unterhielt. Jabaris Fähigkeiten erwachten, als er wegen einer von seiner Mutter verursachten Kränkung erbost einschlief und schlecht träumte. Sein parapsychisches Selbst erwachte und beschwor unbewußt jenes Unheil herauf, das zum Absturz des Schiffes führte. Die Schiffspositronik war nach der Katastrophe noch in der Lage gewesen, den unheilbar verletzten Körper von Jabaris Großmutter Hola in Kältestasis zu versetzen, was es dem Kind ermöglichte, mit ihrem Geist zu sprechen. Auf diese Weise und mit Unterstützung der sich aus seinem Selbst entwickelnden Avatare war es Jabari gelungen zu überleben und dank seiner Parakräfte Einfluß auf die Bevölkerung von Yo zu nehmen, die in ihm bald einen Magier sahen, da er über vielfältige parapsychische Fähigkeiten verfügt, die er zu seinem Vorteil einsetzt. Er schlichtete den endlosen Streit der Stadtstaaten und unterband das Treiben vagabundierender Söldnerheere. Mit vielen Frauen der Yos hat er Kinder gezeugt, die oft parapsychisch begabt sind. Jabaris Sohn Hofario kann die Absichten und das Wesen eines jeden erkennen. Manche seiner Abkömmlinge können andere schweben lassen, einige können Licht erzeugen oder Gedanken lesen und wieder andere sich und ihre Umgebung unsichtbar machen.

Da er immer noch nicht in der Lage ist, seine im Schlaf unkontrolliert agierenden Selbsts zu beherrschen, vermeidet er es so lange es geht, sein Schlafbedürfnis zu stillen. Während der kurzen Schlafpausen, die er sich gönnt, aktiviert er einen uralten Reparaturroboter, der die Bilder aller noch funktionierenden Kameras des Schiffes und Nahbereichsdrohnen überwacht. Sollte sich etwas Schlimmes ereignen, informiert der Roboter Jabaris Sohn Stolts, der in der Lage ist, Paraphänomene abzublocken. Falls weder das gelingt, noch Jabari aufzuwecken ist, hat er den Roboter darauf programmiert, ihn mit einem Schocker zu betäuben oder notfalls auch mit einem Impulsstrahler zu töten, falls die Gefahr nicht zu bannen ist, die er während des Schlafes erzeugt.

Da er seiner Familie ein paradiesisches Leben bieten kann, bieten ihm viele Väter aus der Stadtbevölkerung ihre Töchter an. Andere Frauen hat er parapsychisch dahingehend manipuliert, ihm zu folgen, was sie ihm auch später nicht verübelten. Seine Frauen und Kinder, die mit ihm auf der Insel Yenzer, auf der sein Raumschiff abgestürzt ist, ein glückliches Leben führen, lieben ihn, da er sich rührend um seine Kinder kümmert, auch wenn er seine Frauen nicht mehr auseinanderhalten kann und auch nicht weiß, welche Kinder zu welcher Mutter gehören. Auch die übrige Bevölkerung Yos, die die größte den See umringende Metropole des Planeten bewohnt, profitiert von ihm. Einige betrachten ihn aber auch als Usurpator, der seine Töchter und Söhne an Schlüsselpositionen der Regierung postiert und mit den Yo-Frauen seinen Vergnügungen nachgeht. Besonders religiöse Organisationen feinden ihn an, weil seine paranormalen Fähigkeiten ihn bei der Bevölkerung zu einem gottähnlichen Wesen machen. Jabari gelingt es jedoch, auf freundliche Art solchen religiösen Eiferern den Wind aus den Segeln zu nehmen.

Am 25. Mai 1516 NGZ taucht nun über Yo die 232-COLPCOR, das Schiff des Atopischen Richters Matan Addaru Dannoer, auf. Er hat vor, das beträchtliche Parapotential, das sich günstigerweise auf einer Insel ballt, aufzusaugen. Jabari, der das Nahen des Schiffes längst bemerkt hat, schickt sein Fernhinlauschendes Selbst los, um herauszufinden, ob eine Gefahr droht. An Bord der 232-COLPCOR fängt der Glivtor, jener Stab, den Matan Addaru Dannoer stets bei sich trägt, an, sich in seiner Hand zu winden und auszudehnen. Er saugt einen Schemen ein, der plötzlich aufgetaucht ist und sich dem Richter zugewandt hat. Verblüfft stellt Matan Addaru Dannoer fest, daß er sich wesentlich besser fühlt, während auf Yo Jabari Gneppo schockiert feststellt, daß ein Teil seines Selbst verschwunden ist.

Gewarnt durch den Raub der Komponente, die das Fernhinlauschende Selbst erzeugt hat, rüstet sich Jabari zum Kampf gegen den Eindringling, der inzwischen auf dem Planeten gelandet ist. Matan Addaru Dannoer wird mit allem bombardiert, was das technisch wenig entwickelte Volk zu bieten hat. Doch jeder Beschuß bleibt wirkungslos. Jabaris Einnehmendes Selbst, das dieselben hypnosuggestiven Fähigkeiten besitzt, wie Jabari selbst, stellt sich dem Atopischen Richter entgegen. Doch erfolglos. Matan saugt es einfach in sich hinein. Geschockt läßt Jabari alle Beherrschung fallen und sein Wetterwendisches Selbst los, das nicht personifiziert auftritt und deshalb von Matan Addaru Dannoer nicht eingesogen werden kann. Es entfesselt Naturgewalten, die über den Richter hereinbrechen. Doch erst als mehrere Blitze gleichzeitig in dessen Körper einschlagen, scheint er ins Straucheln zu kommen.

Als Jabaris Sohn Hofario seine Kräfte auf den Richter fokussiert, schnellt dieser herum und deutet mit dem Glivtor auf ihn. Der zehnjährige Junge bricht tot zusammen. Aus Schmerz über den Verlust seines Sohnes wirft Jabari ohne Rücksicht auf Verluste alles, was er noch hat, dem Mörder seines Sohnes entgegen, was den Richter immerhin so sehr schwächt, daß er sich in sein Schiff zurückzieht. Auch Jabari muß sich völlig erschöpft zurückziehen. Aus Sorge um seine Familie läßt er die ganze Insel evakuieren und richtet in einem Akt der Verzweiflung die einzige noch intakte Bordkanone des Schiffswracks auf das viel größere Schiff des Fremden aus. Ein Hyperfunkgerät wird ebenfalls ans Festland geschafft. Jabari hatte nie das Bedürfnis gehabt, Kontakt zu anderen weit entfernten Völkern aufzunehmen, obwohl er in der Lage war, sogar Nachrichten aus dem Solsystem zu empfangen.

Jabari weiß, daß er Matan Addaru Dannoer nicht besiegen kann und rüstet sich für eine finale Begegnung, der er gelassen entgegengeht. Er fordert den Richter auf, sein Schiff zu verlassen. Dieser kommt auch tatsächlich, entschuldigt sich für den Tod des jungen Eingeborenen und erklärt, daß er, um seine psychische und physische Gestalt zu erneuern, die Paraenergie entweder all der jungen Parabegabten braucht, oder nur die von ihm, Jabari Gneppo. Er bietet ihm sogar an, seinen Geist und seine Begabungen in den Dienst des Atopischen Tribunals zu stellen, dessen Aufgabe es sei, intergalaktische Katastrophen zu verhindern. Daß Jabari ihm zu Bedenken gibt, daß er ja auch von ihm vereinnahmt werden könnte, verwirrt den Richter kurzzeitig. Und Jabari sieht seine Chance gekommen, als plötzlich Angakkuq, Dannoers Diener auftaucht, zu dem dieser ein vertrautes Verhältnis unterhält.

Da er gegen Dannoer nichts ausrichten kann, schleudert Jabari all seine Energie unvermittelt auf Angakkuq, der sofort zusammenbricht, woraufhin Dannoer zu ihm eilt. Jabari attackiert den Richter hinterrücks und gibt gleichzeitig den Befehl, auf dessen Schiff zu schießen. Er kann noch erleben, daß es schweren Schaden davonträgt und auch Matan Addaru Dannoer schwer verletzt, vielleicht sogar getötet wird. Dann entweicht alle Lebenskraft aus ihm. Der Gegenschlag der 232-COLPCOR zerstört die Insel, und damit das Zuhause von Jabaris Familie. Doch da sie sich rechtzeitig in Sicherheit gebracht hat, kommt niemand sonst ums Leben.

Jabaris Kinder trauern um ihren Vater. Nachdem das Schiff des Atopischen Richters das Yoster-System verlassen hat, aktiviert Jabaris Sohn Stolts das Hyperfunkgerät und warnt jeden, der ihn hören kann, vor dem Atopischen Richter, der Völker überfällt, um sich deren Magie anzueignen, die er Parapotential nennt. An Bord eines terranischen Raumers wird der Funkspruch empfangen.

11. März 2014