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ERSTAUFLAGE/748: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2752 (SB)


Hubert Haensel

Das Antlitz des Rebellen

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2752



Perry Rhodan befindet sich in Gefangenschaft der Proto-Hetosten, einer larischen Widerstandsgruppe. Avestry-Pasik, ihr Anführer, ist vom Atopischen Tribunal ebenfalls eines Verbrechens schuldig gesprochen worden, das er noch gar nicht verübt hat und das durch seine Gefangennahme verhindert werden sollte. Er war mit Hilfe des Benetah Neacue zusammen mit Perry Rhodan und Bostich von einer onryonischen Gefängniswelt nach Larhatoon geflohen. Er haßt Perry Rhodan, der für die Laren der Hetork Tesser ist, der Zerstörer von allem, weil er vor 1500 Jahren den Sturz des Konzils der Sieben herbeigeführt hat. Avestry-Pasiks Plan, ihn in Larhatoon öffentlich an den Pranger zu stellen und sich damit einen politischen Vorteil zu sichern, haben Perry Rhodan, Neacue und Bostich durch ihre Flucht vereitelt. Ihnen ist es gelungen, von den Lucbarni aufgenommen zu werden, die sehr zurückgezogen leben. Auf Axxallia-Annor wurden die drei Zeuge des Mordes an dem greisen Ersten Hetran der Laren, Koonepher-Trest. Dieser übergab im Sterben Perry Rhodan das Vektorion, einen winzigen Kompaß, der von einem Ersten Hetran an den nächsten weitergeben wird und im Linearraum den Weg zur verschollenen Ursprungswelt der Laren anzeigt. Seinen Nachfolger zu benennen, war Koonepher-Trest nicht mehr in der Lage gewesen, so daß durch interne Machtkämpfe eine Larin an die Macht kam, die nicht dazu bestimmt worden ist. Zum wahren Nachfolger nimmt das Vektorion auf mentalem Wege Kontakt auf. Avestry-Pasik hörte diesen Ruf und folgte einer raumzeitlich-mentalen Bugwelle, die das Vektorion vor sich herschiebt, bis er auf der Welt Vi, auf der sich Neacue von Perry Rhodan trennte, wieder auf Perry Rhodan stieß, den er sofort gefangen und mit auf sein Flaggschiff ZHOL-BANNAD nahm. Bostich war auf dem Zentralschiff der Lucbarni zurückgeblieben.

Avestry-Pasik setzt Perry Rhodan schmerzhaften Verhörmethoden aus. Er will wissen, was Rhodan mit dem Tod Koonepher-Trests zu tun hat. Außerdem will er das Vektorion haben, das Perry Rhodan bei seiner Gefangennahme verschluckt hat. Der behauptet, es verloren zu haben. Was er nicht weiß, ist, daß Avestry-Pasik es spüren kann. Avestry-Pasik wiederum weiß nicht, daß das Vektorion nur im Hyperraum aktiv ist. Er ist zwar sicher, daß Rhodan es immer noch bei sich trägt, aber er kann es nicht genau lokalisieren. Rhodan wird betäubt und stundenlang vergeblich untersucht. Das Vektorion hat sich nämlich selbständig getarnt und sich mit einer synthetischen Schleimhaut überzogen, das der Magenschleimhaut verblüffend ähnelt. Schließlich wird es aber doch entdeckt und herausoperiert.

Der Lajuure Selthantar, ein Vertrauter Avestry-Pasiks, der einem Zweigvolk der Laren angehört, interessiert sich sehr für den Hetork Tesser. Er ist nicht so fanatisch wie Avestry-Pasik und hält das Wissen, das in Larhatoon vom Hetork Tesser kursiert, für mythologisch verbrämt. Perry Rhodan kann ganz vernünftig mit ihm sprechen und erfährt einiges vom Heimatsystem des Lajuuren, dessen Planeten durch ein Transmittersystem miteinander verbunden sind. In Zeiten der erhöhten Hyperimpedanz ist das eine Seltenheit. Um die Entfernungen zwischen Sonnensystemen zu überbrücken, wurden mit Sonnenzapfung versorgte Relaisstationen, sogenannte Transposten, installiert, bei denen weder Personen noch Waren materialisieren. Strukturfelder empfangen und senden die eingelagerten entmaterialisierten Objekte spontan zur nächsten Relaisstation weiter. Ein Transposten schließt an den anderen an und ist jeweils nur durchleitendes Element. Nur in Sonderfällen kann eine Rematerialisation in einer Relaisstation erreicht werden. Das Endziel kann nur ein planetarer Transmitter sein. Auf die Idee hätten sie in der Milchstraße eigentlich auch kommen können, denkt Perry.

Es gibt schwache Sende- und Empfangsstationen, die nur auf normale Energieerzeugung zugreifen können, doch die lajuurischen Transmitter unterstützen sich gegenseitig auf hyperphysikalischer Basis, weil sie als interaktives Netzwerk arbeiten. In Einzelfällen sind Transmitter auch in Raumschiffen installiert. Selthantar hat früher in einem Transposten als Weichensteller gearbeitet. Ein erfüllender Posten, den er gerne wieder ausüben würde. Auf seinem kahlen Schädel sieht man Symbole, die wie eine technische Schaltung aussehen, ein unregelmäßiges Muster aus schwarzen Punkten auf zwölfeckigem, grünlich schimmerndem Grund.

Da Avestry-Pasik nicht weiß, daß das Vektorion im Normalraum keine Richtung anzeigt, kann er mit dem Kompaß nichts anfangen. Perry Rhodan nutzt das zu seinem Vorteil aus und behauptet, es würde nur bei ihm funktionieren. Der Rebellenchef ist notgedrungen zu einer Zusammenarbeit mit ihm bereit, übergibt ihm das Vektorion und gewährt ihm sogar eine bessere Unterkunft und gewisse Freiheiten. Perry wartet, bis das Schiff in den Linearraum eintritt und kehrt dann mit dem Vektorion in die Zentrale zurück, das sich auf die Domäne Shyoricc ausgerichtet hat. Diese Domäne, auf die sich der gläserne Richter der Atopen zurückgezogen hat, ist verbotenes Gebiet und von einem gigantischem Repulsor-Wall umgeben, den niemand, auch die Onryonen nicht, durchdringen kann. Avestry-Pasik will es trotzdem versuchen.

Als die ZHOL-BANNAD - zwei Begleitschiffe warten außerhalb - in den Wall eindringt, versagt jegliche Ortung. Alle Impulse werden von der Barriere absorbiert. Da man keine Fixpunkte mehr hat, läßt sich nicht einmal feststellen, ob das Schiff überhaupt noch fliegt. Selbst wenn man volle Leistung gibt, kommt man nicht weiter. Wenn die Triebwerke abgestellt werden, bewirkt ein Abstossungseffekt, daß das Schiff aus der Barriere wieder hinauskatapultiert wird. Das kennt Perry Rhodan bereits von den Versuchen der Terraner, den Repulsor-Wall um Luna zu durchdringen. Er kann bei den Rebellen mit seinen Erfahrungen punkten. Besonders Selthantar entwickelt Vertrauen zu ihm. Perry Rhodan rät davon ab, Energiewaffen einzusetzen, da sie eher auf das Schiff selbst zerstörerisch wirken, als auf den Wall. Er schlägt vor, den Anflug im Linearraum zu versuchen. Aber auch das klappt nicht. Das Schiff fliegt lediglich mit Eintauchgeschwindigkeit tangential zu dem Punkt, an dem es den Wall im Linearraum berührt.

Die Onryonen haben längst bemerkt, daß sich drei larische Schiffe verbotenerweise der Domäne Shyoricc genähert haben. Als die ZHOL-BANNAD versucht, den Wall zu durchdringen, gehen sie zum Angriff über. Avestry-Pasik gibt seinen Begleitschiffen den Befehl, sich sofort zurückzuziehen. Sie werden jedoch von 20 Einheiten der Onryonen verfolgt und zerstört. Der Rest des Raumrudels greift die ZHOL-BANNAD im Linearraum an und versucht, die Sublichttriebwerke zu treffen. Das Flaggschiff wird schwer beschädigt. Perry Rhodan empfiehlt, die Schutzschirme herunterzufahren und den Onryonen entgegenzufliegen, um zu signalisieren, daß man kapitulieren will. Avestry-Pasik beschimpft ihn sofort als Verräter, doch Selthantar begreift, daß Perry Rhodan die Onryonen nur austricksen will. Da er als Pilot fungiert, setzt er Perrys Vorschlag um und nutzt die kurzzeitige Verwirrung der Onryonen, weiter zu beschleunigen, kurz in Transition zu gehen und sofort wieder wo anders zu rematerialisieren. Doch inzwischen liegt der gesamte Triebwerksbereich lahm. Bei dem Angriff der Onryonen wurden die meisten Techniker getötet, weshalb die Reparatur nur schleppend vorangehen kann. In der Zwischenzeit wird die ZHOL-BANNAD wieder von den Onryonen aufgespürt und geentert.

Über einen Transmitter - die ZHOL-BANNAD beherbergt eine Relaisstation des lajuurischen Transmittersystems - können Avestry-Pasik, Perry Rhodan und Selthantar fliehen. Für Perry Rhodan ist das ein sehr langer Sprung, eine Reise in Etappen, eine Aneinanderreihung von Schritten durch einen langen, gebogenen Korridor, an dessen Ende das Ziel liegt.

Schon etliche Male zuvor und auch auf dem Weg zu dem Flucht-Transmitter der ZHOL-BANNAD wird Selthantar von Visionen heimgesucht, in denen ein sirrendes Geräusch ihn in einer verlassenen Station zu einen Brunnenschacht führt, der den Blick in den Kosmos freigibt. Obwohl er eigentlich nur die Schachtwand sehen kann, spürt er, daß sich unter ihm ein zerklüftetes Labyrinth aus Aufrissen, Nischen und Kammern auftut, das endlos in die Tiefe zu führen scheint. Das Sirren, das plötzlich verstärkt über ihm ertönt, wird von einem riesigen Insekt erzeugt, das an der Korridordecke hin- und herrast. Es verharrt und starrt ihn mit großen Facettenaugen an. Selthantar glaubt, daß es sich um ein weibliches Wesen handelt. Aus seinem Mund gleiten Sprechfäden, die sich spannen und in Schwingung geraten, einen Ton voll Bedauern erzeugen und ihn auffordern, nicht weiter zu gehen. Er lehnt ab, wird dann aber von einem intensiven Gefühl der Wehmut und Verlorenheit übermannt. Das Wesen hindert ihn daran, an dem Brunnen vorbei zu gehen und sagt, er könne nicht einfach dorthin zurückgehen, von wo er gekommen sei. Er versucht an ihr vorbeizukommen, wird dann aber von ihren Flügeln umfangen, von denen eine eisige Kälte ausgeht. Er wehrt sich, doch die Geflügelte sagt, sie wolle ihn nur retten. Die Wände der Station reißen auf, der Korridor zerfällt, alles bricht auseinander. Selthantar fürchtet einen Ausfall der Steuersysteme, von denen die Transmitteranlage koordiniert wird. Er befindet sich in vollkommener Dunkelheit. Avestry-Pasik und Perry Rhodan sind nicht mehr da. Plötzlich hört er die Stimme der Geflügelten: "Kennst Du die Antwort nun?" Er fragt: "Wer bist du?" Und sie sagt: "Ich bin du".

20. Mai 2014