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ERSTAUFLAGE/841: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2847 (SB)


Michelle Stern

Planet der Phantome

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2847


An Bord der RAS TSCHUBAI versucht man, die von Indoktrinatoren befallenen Bereiche unter Hyperfrost zu legen. Nur so kann das Schiff seinen Raum-Zeit-Flug fortführen. Da sich viele dieser tiuphorischen Nanomaschinen aber passiv verhalten und erst erwachen, wenn man schon nicht mehr damit rechnet, ist ihnen kaum Herr zu werden. Sie breiten sich immer mehr aus. Wenn verhindert werden soll, daß die Indoktrinatoren das ganze Schiff übernehmen, wird die ganze RAS TSCHUBAI schlußendlich unter Hyperfrost gelegt werden müssen. Doch dafür sind die Hyperfrost-Generatoren nicht ausgestattet. Sie müssen modifiziert werden, damit sie mit den Suspensionsalkoven kompatibel sind. Nur in ihnen kann die Besatzung den Flug überleben. Eine Modifizierung ist bislang jedoch noch nicht gelungen. Unterdessen ist die Besatzung einer großen Belastung ausgesetzt. Der ihr zur Verfügung stehende Raum schrumpft immer mehr zusammen, viele müssen sich Kabinen teilen, Freizeitbereiche gibt es nicht mehr.

ANANSI unterbricht den Dilatationsflug ein weiteres Mal, weil sie einen Ruf mit der Kennung der RAS TSCHUBAI empfängt. Das Schiff kommt im Jahr 971 NGZ heraus. In der Milchstraße herrscht die Monos-Diktatur. In dieser Zeit kann nur jemand die RAS TSCHUBAI kennen, der weiß, daß sie auf dem Weg in die Zukunft ist. Die Nachricht stammt von Jawna Togoya, der ehemaligen Kommandantin der RAS TSCHUBAI, die auf die ATLANC gewechselt war, um mit Atlan zu den Jenzeitigen Landen zu fliegen. Der Funkruf ist so ausgerichtet, daß er Gholdorodyns Kran als Resonanzboden benutzt. Er kann von niemand anderem aufgefangen werden.

Jawna Togoya hatte mit dem jungen Mutanten Germo Jobst an Bord von MUTTER, dem technisch hochwertigen Schiff des inzwischen verstorbenen topsidischen Sehers Ch'daarn, die ATLANC verlassen und war an einer Chronopunktur aus der Synchronie aus- und ins Normaluniversum eingetreten. Mehr als tausend Jahre in der Zukunft haben die beiden mit Atlan eine Zukunft der Milchstraße erleben müssen, die unter der Herrschaft der Atopen stand und in der das Tamanium die beherrschende Macht war. Der Matan - ein Begriff, der sich von Maghan herleitet, was zu dem Schluß führen könnte, daß es sich dabei um Vetris-Molaud, der diesen Titel benutzte, handelt - hatte ein Regime errichtet, in dem jede eigenständige Meinung von ihm persönlich dadurch eliminiert wurde, daß er das Gedächtnis der jeweiligen Person löschte und deren Erinnerungen manipulierte. Der Seher Ch'Daarn war einer, der diese falsche Welt durchschaute und Anhänger um sich scharte, um dem Regime zu widerstehen. Kurz vor seinem Tod hatte er Germo Jobst die Aufgabe übertragen, Perry Rhodan zu finden und ihn zu bitten, die Weltentrübnis zu verhindern, damit diese Zukunftsversion niemals Wirklichkeit werde.

Atlan hatte Jawna Togoya beauftragt, sich im Jahr 1517 NGZ mit Perry Rhodan bei Hyperon Gal-Süd zu treffen, wie er es mit ihm vereinbart hatte. Doch als MUTTER dort die Chronopunktur verließ, war weder die RAS TSCHUBAI noch die ATLANC zu finden. Jawna Togoya wollte ein Stück zurück in die Vergangenheit fliegen, um die RAS TSCHUBAI auf ihrem Dilatationsflug zu suchen. Doch die Chronopunktur spie das Schiff willkürlich aus und MUTTER landete schwer angeschlagen im Jahr 968 NGZ. Im Staubgürtel des Planeten Soynur drohte das Schiff zu havarieren. Jawna Togoya übernahm die Steuerung des Schiffes und landete auf dem Planeten. Germo Jobst empfing von dort den Ruf eines fremden Gedankenmusters und vermutete, daß die RAS TSCHUBAI dort eventuell zu finden sei.

Wie Jawna Togoya feststellen mußte, gab es bereits während der Mono-Diktatur onryonische Aktivitäten in der Milchstraße. Der Atopische Richter Matan Addaru Dannoer befahl den Onryonen, Soynur, einen von einem schrecklichen Krieg verheerten Planeten, darauf vorzubereiten, die erste Praeterital-Kolonie zu werden. Soynur sollte eine Basis für den großen Kampf gegen den Weltenbrand werden, die Säule, auf der der neue Sternenstaat der Onryonen ruhen wird. Hier sollten die ersten Werften für die geplante Flotte entstehen und die ersten in der Milchstraße geborenen Onryonen aufwachsen.

Doch Soynur ist der Planet der Phantome. Einst waren die Bewußtseine einiger überlebender Bewohner dieser Welt in Münzen aus PEW-Metall eingeschlossen worden, um im Memonium, einer Art Museum, der überlebenden Bevölkerung und deren Nachfahren eine Mahnung zu übermitteln. Wer diese Münzen berührt, erlebt den furchtbaren Krieg, der Soynur zerstört hat, hautnah mit. "Gedenke" wird den Besuchern mit auf den Weg gegeben.

Die Aktivitäten eines Tolocesten haben allerdings dazu geführt, daß die Bewußtseine das PEW-Metall verlassen haben und nun als Phantome über den Planeten geistern. Die vage humanoiden Gestalten sind doppelt so groß wie Menschen. Statt Armen haben sie brennende Flügel, die grell aufblitzen. Unzählige Hyperkristalle scheinen den dunklen Körper zu bedecken. Der Kopf ist eine Sphäre aus dunklen Schlieren, aus denen helle Entladungen aufleuchten. Ein Gesicht ist nicht zu sehen. Diese Wesen sind in der Lage, Schutzschirme zu durchdringen. Auf diese Weise haben die Onryonen bereits 200 ihrer Leute verloren. Wird ein Onryone von einem Phantom berührt, bricht er mit stumpfschwarzem Emot zusammen und gibt nur noch ein Wort von sich: "Gedenke". Er wird zu einer wesenlosen Mahnkreatur, von denen bislang noch nie eine wieder ins normale Leben zurückgefunden hat. Was immer die Gehirne der Opfer umgeschrieben hat, ist so gründlich vorgegangen, daß es keine Heilung gibt. Man kann diese Rachegeister nicht bekämpfen. Thermostrahlen durchdringen sie, ohne Schaden anzurichten.

Zwei Jahre schon versuchen die Onryonen, diesen Planeten vorzubereiten. Der junge Layr Genneryc will nicht aufgeben und die Basis der Phantome finden, um sie zu vernichten.

Als Sichu Dorksteiger und einige Raumlandesoldaten dem Funkspruch Jawna Togoyas folgend, sich von Gholdorodyn auf Soynur abstrahlen lassen, geraten auch sie an die Phantome, die ein Vordringen der Fremden bis zu ihrer Basis verhindern wollen. Die Soldaten schießen nicht nur auf die geflügelten Wesen, sondern auch auf die eigenen Kameraden. Doch Sichu Dorksteiger gelingt es, den Angriff abzuwehren, als ein Phantom ihren Schutzschirm durchdringt und ihr die Erlebnisse des Krieges einimpft. Sie erstarrt nicht im Entsetzen über die Gräuel des Krieges, die die Phantome übermitteln, sondern kämpft die Bilder nieder und befiehlt den Wesen, zu verschwinden. Gholdorodyn ist allerdings handlungsunfähig und kann den Kran nicht mehr aktivieren, mit dem das Team hätte in Sicherheit gebracht werden können. Perry Rhodan muß mit Gucky zur Rettung kommen.

Die onryonische Stadt Kloycc wird von den Phantomen überfallen. Viele Onryonen sterben durch Unfälle, etliche werden zu Mahnkreaturen. Andere Onryonen werden von den Phantomen in den Selbstmord getrieben.

Layr Genneryc hofft, da so viele Phantome zum Angriff übergegangen sind, endlich ihre Basis zu finden. Er führt mit einigen Freiwilligen einen Vorstoß durch und scheitert. Die Onryonen werden von unzähligen Phantomen umringt. "Gedenke" ist das einzige, was seine Begleiter mit schwarz verfärbten Emoten noch von sich geben. Er ist der einzige, der noch übrig bleibt. Sein Hilferuf erreicht Perry Rhodan und sein Team. Gucky teleportiert mit Rhodan und Sichu Dorksteiger zur Quelle des Hilferufs. Sie stellen sich den Phantomen entgegen. Auch Perry Rhodan widersteht den Visionen, die in seinem Kopf entstehen und drängt die Phantome zurück. Er kann sich gegen die Woge von Trauer, die über ihm zusammenzuschlagen droht, abschirmen. Es gelingt den Dreien, alle Phantome fortzujagen und Genneryc zu retten. Der gibt vor, sich nun zurückziehen zu wollen, folgt den angeblichen Tschubaianern allerdings heimlich.

Sichu Dorksteiger, Gucky und Perry Rhodan können die Quelle von Jawna Togoyas Funkspruch einkreisen. Sie liegt tief in einem See und ist kaum mehr anmessbar. Nur Gucky spürt etwas. Er legt unter mehreren Monolithen PEW-Münzen frei und folgt einem Gang in die Tiefe, bis er in einer hundert Meter durchmessenden Höhle herauskommt, in der MUTTER von PEW-Strängen festgehalten wird.

Ein Phantom, das in der Lage ist zu sprechen, will Sichu, Gucky und Perry nicht mehr fortlassen, weil sie dem Heiligtum der Phantome, dem Kern ihres Seins, zu nahe gekommen seien. Sie werden von einer Welle des Schmerzes überschwemmt. Doch Perry Rhodan versucht, den Schmerz seiner eigenen dreitausendjährigen Lebenserfahrung dagegenzusetzen. Er senkt seine Mentalstabilisierung und sendet den Phantomen die Erinnerungen an den Diener der Materie Ramihyn, der in Terrania gewütet hat. Das Leid, das er den Phantomen zeigt, macht ihn zu einem der ihren. Er ist kein Fremder mehr. Als die Phantome erkennen, daß auch er unsägliches Leid ertragen mußte, wollen sie wissen, wie er das aushält. "Indem ich annehme, was ist, und was ich nicht ändern kann", gibt er zur Antwort. "Ich respektiere den Tod, aber ich weiß, dass das Leben von allen Wundern das größte ist." Die Phantome bedanken sich und heißen ihn im Memonium willkommen. Es ist auch ein Steuerraum, in dem die Phantome gelöscht werden können. Weil sie um ihre Existenz fürchten, bringen sie jeden, der dem Memonium zu nahe kommt, um den Verstand.

Lair Genneryc, der Rhodan gefolgt ist, weiß nun, wie er die Phantome vernichten kann, er will das Memonium sprengen. Während Perry Rhodan mit den Phantomen verhandelt, daß MUTTER diesen Ort wieder verlassen kann, wenn er dafür sorgt, daß die Onryonen sich zurückziehen, espert Gucky die gefährlichen Gedanken Layr Gennerycs. Perry Rhodan ruft den Onryonen, der vergeblich versucht, sich zu verstecken, zu sich und erklärt ihm, daß die Phantome inzwischen mehr seien, als nur Erinnerungen. Sie wollen ihren Planeten unverändert erhalten und verlangen, daß die Onryonen abziehen. Wenn die Trauerfrist für sie abgelaufen sei, könnten sie die Onryonen eventuell dulden. Genneryc respektiert das. Er wird dafür sorgen, daß die Onryonen den Planeten verlassen.

Perry Rhodan befreit Jawna Togoya aus ihrer mißlichen Lage. Als sie den Kontakt zur RAS TSCHUBAI herstellen, erwartet ihn eine Hiobsbotschaft. Die Indoktrinatoren haben sich weiter ausgebreitet, die Beiboote sowie etliche Sonden infiziert und weitere Bereiche des Schiffes übernommen. Wenn nicht bald eine Lösung gefunden wird, ist die RAS TSCHUBAI verloren. Perry Rhodan hofft, daß MUTTER mit ihrer überragenden Technik helfen kann. Das Schiff ist tatsächlich in der Lage, sich gegen die Indoktrinatoren abzuschotten. Mit MUTTERs Hilfe gelingt es an Bord der RAS TSCHUBAI die Hyperfrost-Generatoren zu modifizieren.

Perry Rhodan will die RAS TSCHUBAI auf Medusa deponieren, deren Positionsdaten in Germo Jobsts "falscher Welt" bekannt waren. Er hofft, daß Viccor Bughassidow die Dunkelwelt eines Tages finden wird. Daß sie und damit auch die RAS TSCHUBAI bis dahin verborgen bleiben wird, weiß er ja. Die Besatzung liegt bereits in den Suspensionsalkoven, als ANANSI die Dunkelwelt erreicht und eine Kaverne ausbaut. Nachdem der Rechner das Hyperfrost-Feld um die gesamte RAS TSCHUBAI gelegt hat, legen auch ANANSI und MUTTER sich schlafen und warten auf die Reaktivierung.

24. März 2016


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