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ERSTAUFLAGE/849: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2855 (SB)


Michelle Stern

Der Linearraum-Dieb

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2855


Milchstraße - 9. Juli 1518 NGZ

Auf Medusa ist es mit Hilfe der plötzlich aus dem Nichts aufgetauchten Irr-MUTTER, die sich mit der ursprünglichen MUTTER an Bord der unter Hyperfrost liegenden RAS TSCHUBAI in Verbindung setzen konnte, gelungen, die gesamte Besatzung aus der RAS TSCHUBAI zu holen. Der Hyperfrost wurde nicht aufgelöst, damit die von ihm eingeschlossenen tiuphorischen Indoktrinatoren nicht frei kommen.

Perry Rhodan, der sich mit der angespannten Lage in der Milchstraße vertraut gemacht hat, koordiniert bereits die Krisensitzungen. Die übrige ehemalige RAS TSCHUBAI-Besatzung wird mit Trividmaterial auf den aktuellen Stand dieser Zeit gebracht. Galaktiker und Onryonen arbeiten angesichts der Tiuphoren-Gefahr zusammen. Deshalb ist es äußerst verwunderlich, daß plötzlich ein onryonischer Linearraum-Torpedo auftaucht und mit halber Lichtgeschwindigkeit auf Medusa zuhält. Die um Medusa stationierten Onryonen scheinen ebenso überrascht zu sein wie die Galaktiker. Der Flug des Torpedos wird von LFT-Schiffen begleitet, die bereit sind, diese onryonische Waffe sofort abzuschießen. Merkwürdig ist, daß sie unverständliche Fetzen einer Funkbotschaft abstrahlt.

Fünfeinhalb Wochen zuvor: Attilar Leccore, der Geheimdienstchef der Liga Freier Terraner, befindet sich an Bord des onryonischen Raumvaters HOOTRI, der auf dem Weg zu dem Planeten On-Ryo ist. Dieser gehört zu einer der onryonischen Präterial-Kolonien, die sich in einer On-Vakuole - einer Art Halbraumblase gigantischen Ausmaßes - befindet. Da Leccore dem onryonischen Oberkommandierenden Shekval Genneryc das Leben gerettet hat, sorgt dieser dafür, daß Leccore, der die Gestalt des Terraners Ovid Penderghast angenommen hat, zu Heilungszwecken in die On-Vakuole gebracht wird.

Auf On-Ryo genießt Typhan Opporosh, die Mutter des Kanzlers, hohes Ansehen. Leccore kann sich ihr in der Gestalt eines alten Onryonen nähern und durch Blickkontakt ein Templat - eine innere Kopie - von ihr anfertigen. Dieses Templat, das auch sämtliche Erinnerungen und Gedanken des Kopierten enthält, kann er nun jederzeit aktivieren und die Gestalt Typhan Opporoshs annehmen. Als er die Gedanken der Kanzlermutter durchforscht, stößt er auf den Begriff Verwirbler - eine geheime onryonische Waffe, mit der man den tiuphorischen Angriffen entgehen kann. Wenn Leccore die Pläne zu dieser Waffe in die Hände bekäme und den Galaktikern übergeben könnte, hätten sie endlich eine Chance gegen die Tiuphoren.

Drei junge Onryonen sollen die Möglichkeit erhalten, sich an dem geheimen Forschungsprojekt zu beteiligen. Obwohl Onryonen keine aggressiven Geschöpfe sind, die sich in Wettkämpfen überschlagen, wird ein Wettkampf veranstaltet, um das Forschungsprojekt voranzutreiben. Man will die aggressivsten Onryonen mit dem größten Mut ermitteln. Leccore kopiert einen der Teilnehmer, gewinnt und gelangt so in die Forschungsstation Dhunugu.

Die Waffe, die einen Angriff auf einen Raumvater simuliert und im Beisein der jungen Probanden getestet werden soll, wird durch sextadimensionale Strahlung ausgelöst. Fünf bereits ältere Testpersonen - allesamt ehemalige Raumvater-Kommandanten, die schon krank waren - haben diesen Versuch nicht überlebt. Nun will man herausfinden, wie der Prozeß bei jungen gesunden Onryonen verläuft.

Leccore will sich nicht als Versuchskaninchen mißbrauchen lassen, er will nur die Konstruktionspläne an sich bringen. Doch das ist nicht so einfach. Die Pläne sind an einem unzugänglichen Ort. Nur der Chefwissenschaftler hat in Begleitung des Kanzlers Zugang. Es gelingt Leccore nicht, an die Pläne heranzukommen, und so muß er, um nicht enttarnt zu werden, die Tests mitmachen. Der erste ist relativ harmlos. Der zweite allerdings löst in den Gehirnen der Probanden derart schmerzhafte Halluzinationen aus, daß sie den Verstand verlieren. Auch Leccore ist davor nicht gefeit. Er versucht zwar im entscheidenden Moment, sein Onryonenhirn in sein eigenes umzuwandeln, doch er zögert zu lange, weil die Gefahr besteht, daß man das merkt. In seiner Halluzination schlagen Haluter auf ihn ein und er verliert das Bewußtsein.

Als er wieder zu sich kommt, hat er schon mehrere Tage auf der Medostation verbracht. Er ist der einzige, der den Test nahezu unbeschadet überstanden hat. Seine Mitstreiter sind in einem ewigen Alptraum gefangen, aus dem sie nicht mehr herauskommen. Eine Heilung gibt es nicht. Die Tests werden abgebrochen. Immerhin kann man aus den gewonnenen Daten eine bessere Version des Verwirblers herstellen.

Es gibt zwei Fraktionen unter den Onryonen. Die eine will eine mögliche Waffe gegen die Tiuphoren für sich behalten, die andere tritt dafür ein, die Waffe auch anderen Milchstraßenvölkern zugänglich zu machen. Zur zweiten Fraktion gehört der Wissenschaftler Cessnad Assoy. Um an ihn heranzukommen, kopiert Leccore eine Medoassistentin, auf die Assoy bereits ein Auge geworfen hatte. In ihrer Gestalt versucht Leccore den Wissenschaftler zu verführen. Doch ein Umstand verrät ihn: Eine richtige Onryonin riecht, wann ein Partner für Sex bereit ist. Und das ist bei Assoy momentan nicht der Fall. Er will nun wissen, wer sie wirklich ist. Da sie beide eigentlich die gleichen Interessen verfolgen, offenbart Leccore seine Absichten und behauptet, er sei ein terranischer Mutant. Tatsächlich ist Assoy bereit, ihm zu helfen, die Pläne des Verwirblers allen Milchstraßenvölkern zur Verfügung zu stellen. Er will ihn sogar auf seiner Flucht begleiten, sollte es ihnen gelingen, die Pläne zu erbeuten. In der On-Vakuole sei er entbehrlich, aber um die Pläne umzusetzen, seien die Galaktiker auf einen wie ihn angewiesen.

Die beste Methode, die On-Vakuole heimlich zu verlassen, ist im Innern eines stark modifizierten Linearraum-Torpedos. Leccore kopiert die Geheimdienstchefin und warnt in ihrer Gestalt den Kanzler vor der Anwesenheit eines Jaj. Er kann ihn und seine Mutter davon überzeugen, daß die Pläne des Verwirblers an Bord eines Linearraum-Torpedos an einen sicheren Ort gebracht werden müssen. Der Kanzler stellt einen geeigneten Torpedo zur Verfügung und erlaubt es der angeblichen Geheimdienstchefin, die Pläne zu holen.

Mit der echten Geheimdienstchefin gibt es allerdings Probleme. Sie kann den Roboter, der sie bewachen und ruhigstellen soll, überlisten und Alarm schlagen. Der Linearraum-Torpedo, mit dem Assoy und Leccore gerade gestartet sind, wird unter Beschuß genommen. Es gelingt ihnen zwar die Flucht, doch Antrieb und Hyperfunk werden beschädigt. Während der Antrieb von Assoy notdürftig repariert werden kann, bleibt der Hyperfunk defekt. Und so können die beiden keinen intakten Funkspruch absetzen.

Germo Jobst, der gehört hat, daß sich ein ominöser Linearraum-Torpedo Medusa nähert und man nun beschlossen hat, ihn abzuschießen, hat plötzlich das Gefühl, von dort ein Mentalmuster zu empfangen. Er ist sich sicher, daß sich in dem Torpedo Lebewesen befinden. Es gelingt ihm, den Kommandanten der TOMASON davon zu überzeugen, den Torpedo nicht abzuschießen, sondern abzufangen. Da er nicht fähig ist, Gedanken zu lesen, wird Gucky geholt, der kann zwar nicht genau sagen, wer sich dort befindet - Leccore ist mentalstabilisiert -, aber das Gedankenmuster kommt ihm vertraut vor.

Und so werden Leccore und Assoy aus dem Torpedo befreit. Der onryonische Wissenschaftler kann an Bord der TOMASON mit einem terranischen Wissenschaftlerteam zusammenarbeiten, während Leccore nach Terra fliegt, um seinen Dienst als Geheimdienstchef wieder aufzunehmen.

Durch Bostichs Beschuß des Zeitrisses hat dieser sich geteilt und rast auf zwei Zielpunkte zu - auf das Schwarze Loch Dengejaa Uveso und auf das Solsystem. Die Solare Premier Cai Cheung bereitet eine komplette Evakuierung des Solsystems vor.

Germo Jobst hat sich unterdessen intensiv mit den Bildern seines zweiten Ichs befaßt, das auf Irr-MUTTER gelebt hat.

Alle Versuche, Irr-MUTTER nach ihrem Einsatz zur Evakuierung aller RAS TSCHUBAI-Besatzungsmitglieder zu retten, sind gescheitert. Sie ist zu einem Haufen blauen Staubs zerfallen. Der Tod Irr-MUTTERs geht Germo Jobst sehr nahe. Seit sie aufgetaucht ist, hat er immer wieder Holo-Aufnahmen der Bilder studiert, die sein anderes Selbst angefertigt hat, das an Bord Irr-MUTTERs gelebt hat und in hohem Alter gestorben ist. Daß die Originale nun ebenfalls zu Staub zerfallen sind, setzt Germo Jobst schwer zu.

17. Mai 2016


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