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ERSTAUFLAGE/872: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2878 (SB)


Uwe Anton

Aufbruch nach Orpleyd

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2878


31. Dezember 1919 NGZ - Vor nicht ganz einem Jahr sind, nachdem Tiuphoren ihre Körper getötet haben, Perry Rhodans und Pey-Ceyans ÜBSEF-Konstanten in das Sextadim-Banner des Sterngewerks SHEZZERKUD eingegangen. Nach dem Abzug der Tiuphoren und dem ebenfalls erfolgten Rückzug des Atopischen Tribunals aus der Milchstraße ist die Normalität weitestgehend ins Solsystem zurückgekehrt. Obwohl Gucky Perrys und Pey-Ceyans Leichen gesehen hat, gibt er die Hoffnung nicht auf, die beiden doch noch retten zu können. Schließlich ist die Erscheinung einer sich ausbreitenden Spiralgalaxis, die beim Tod eines Zellaktivatorträgers normalerweise entsteht, nicht eingetroffen. Also ist Perrys Zellaktivator noch in Gebrauch. Doch um die beiden retten zu können, muß man in die 131 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernte Galaxis Orpleyd fliegen, wozu kein normales Schiff in der Lage ist. Nur die RAS TSCHUBAI könnte diese enorme Entfernung bewältigen. Das Schiff ist jedoch in der Schlacht gegen die Tiuphoren von der SHEZZERKUD schwer beschädigt worden. Die Reparaturarbeiten kommen nicht so recht voran und drohen sogar zu scheitern.

Vogel Ziellos und Lua Virtanen halten sich auf Terra auf. Sie nutzen gemeinsam den Zellaktivator, den sie von Julian Tifflor erhalten haben. Nur so können sie am Leben bleiben. Der Ara Mo Trulan hat sich ihrer angenommen. Er leitet auf Pulau Komba im Malaiischen Archipel eine Forschungsstation. Vogel probiert aus, wie weit er sich von Lua entfernen kann, ohne Schaden zu erleiden. Ein Roboter überwacht seine Körperfunktionen, er kann also nicht wirklich in Todesgefahr geraten. Weiter als 100 Meter darf er sich aber nicht von Lua entfernen. Obwohl er sie aufrichtig liebt, ist dies keine leichte Situation. Vogel fühlt sich nicht wohl auf Terra. Er vermißt die ATLANC. Das Schiff, mit dem er, Lua und Atlan in die Jenzeitigen Lande geflogen sind, ist seine wahre Heimat gewesen. Planeten hat er erst kennengelernt, als er in der Milchstraße angekommen war.

Gucky besucht die beiden, um sie aus ihrem Trübsinn zu reißen und mit ihnen zünftig Silvester zu feiern. Die beiden haben keine Ahnung, was es mit diesem Brauch der Menschen auf sich hat. "Es ist ganz einfach", erklärt Gucky, "die Menschen betrinken sich bis zur Besinnungslosigkeit, verpulvern um Mitternacht am Nachthimmel das halbe Bruttosozialprodukt der Erde des letzten Jahres, rauchen endlich mal wieder Zigarren und baggern den Nachbarn oder die Nachbarin an. Wir machen Party, hauen auf die Pauke." Das ganze soll an dem exklusivsten Ort des Solsystems stattfinden - auf Luna. Der Erdmond ist nach dem Abzug des Atopischen Tribunals an seinen alten Platz zurückgekehrt.

Die Drei treffen mit Pri Sipiera zusammen. Die einstige Anführerin des Lunaren Widerstands ist inzwischen 70 Jahre alt und Botschafterin in der Onryonenstadt Iacalla, wo nur noch wenige Onryonen leben. Der Ort ist zum symbolischen Hort jener Onryonen geworden, die in der Milchstraße bleiben wollen. Die meisten haben den Mond aber verlassen. Das Technogeflecht wurde fast vollständig abgebaut, es gibt nur noch kümmerliche Reste davon.

Als Lua und Vogel Iacalla besuchen, begegnen ihnen die Onryonen mit Ehrerbietung und Respekt. Sie sind fasziniert von den beiden Lebewesen, die tatsächlich in den Jenzeitigen Landen gewesen waren, jenem Gefilde, das sie selbst nur vom Hörensagen kennen - als legendären Sitz des Atopischen Tribunals. Die beiden sind für sie so etwas wie Helden.

Lua, Vogel und Gucky feiern den Jahreswechsel mehrmals hintereinander, indem Gucky mit ihnen rund um den Globus teleportiert und immer um Mitternacht dort zur Stelle ist, wo gerade gefeiert wird. Zum Abschluß landen die drei noch bei Perry Rhodans Enkelin Farye Sepheroa in Perrys merkwürdigem Haus Nr. 746 Upper West Garnaru Road in Terrania.

Am 1. Januar 1520 NGZ steht ein Besuch auf der RAS TSCHUBAI an. Das Schiff liegt unter einem Verzerrungsfeld, denn die Menschen sollen nicht merken, wie schlecht der Zustand des Schiffes immer noch ist. Je mehr Sichu Dorksteiger die RAS TSCHUBAI sichtet, desto fraglicher wird es, ob sie je wieder einsatzfähig wird. Damit steht die Expedition nach Orpleyd auf der Kippe. Dabei würde man für die Reise mit dem Hypertrans-Progressor nur 184 Tage benötigen.

Gucky bietet Lua und Vogel an, an Bord der RAS TSCHUBAI bleiben zu können. Hier fühlen sie sich wohl. Auf einem Raumschiff zu sein, erinnert sie an ihre Kindheit. Lua beteiligt sich mit Feuereifer an den Reparaturen. Dank der tt-Progenitoren, die sie als Haarsträhne immer bei sich trägt, kann sie mit Atopentechnik weit mehr bewirken, als es den Technikern bislang möglich war.

ANANSI hat bislang überhaupt nichts mehr von sich gegeben. Der Rechner funktioniert zwar eingeschränkt, er kann sämtliche Routineabläufe steuern, aber die Projektion des Mädchens ANANSI schweigt. Erst als Lua sie anspricht, reagiert sie. Mit den tt-Progenitoren kann sie die Semitronik genau untersuchen. Sie durchdringen die Hülle der ANANSI-Kugel und vermehren sich mithilfe von Hyperenergie. Lua steht plötzlich in unmittelbarem Kontakt mit ANANSI. Mit ihrer besonderen Wahrnehmungsgabe, der Kombination ihrer Geniferenausbildung und der Affinität zu höherdimensionalen Bereichen, die auf dem Erbgut des ANC beruht, erfaßt sie instinktiv den in den Halbraum ausgelagerten Bereich der Semitronik, ohne ihn wirklich zu begreifen. Es ist eine sinnliche Wahrnehmung, keine wissenschaftliche Analyse.

Sie begreift, daß ein Teil ANANSIs unrettbar verloren ist und den Rest mit in den Untergang zöge, wenn man ihn nicht amputieren würde. Die tt-Progenitoren wissen, was sie zu tun haben. Sie ersetzen die zerstörten Bestandteile. Nun kann die Heilung eingeleitet werden. ANANSI ist danach zwar nicht mehr vollständig, doch was ihr fehlt, können die menschlichen Techniker wieder ersetzen.

Gucky setzt durch, daß Lua die Reparaturteams in der RAS TSCHUBAI mit den tt-Progenitoren unterstützen darf. Sie darf nur keine Atopentechnik im Schiff zurücklassen. So können die Reparaturen enorm beschleunigt werden, so daß die RAS TSCHUBAI am 24. Januar 1522 NGZ tatsächlich Richtung Orpleyd starten kann und am 3. August dort ankommt. Allerdings mußten manche Besatzungsmitglieder der RAS TSCHUBAI die Reise, die sie in Suspension verbracht haben, mit Alpträumen zubringen.

Wie zuvor auch die Tiuphoren, stellt Aichatou Zakara fest, daß die kosmische Drift und die Rotation dieser Galaxis gebremst worden sind. Orpleyd hat sich nicht mit derselben Geschwindigkeit von der Milchstraße entfernt wie die nähere Umgebung. Der Zeitablauf der Galaxis ist falsch. Als wäre sie eingefroren. Wie groß der betroffene Bereich ist, muß noch ermittelt werden. Es stellt sich die Frage: Was bewirkt diese Zeitveränderung und bewegt sich der Auslöser dieser Veränderung mit Orpleyd mit?

In den dunklen Staubgürteln, die um Orpleyd liegen, herrschen undefinierbare hyperphysikalische Bedingungen. Die Ortung fängt Hyperfunksprüche auf, denen zufolge Angehörige verschiedener Völker vor einer schrecklichen Bedrohung fliehen. Von einer gewissen 'Kohäsion' ist die Rede, einem mörderischen Volk, den Gyanli.

Am 12. August 1522 NGZ beschließt Gucky, mit einer LAURIN-Jet, der er den Namen HARVEY gegeben hat, das nähere Umfeld zu erkunden. Lua, Vogel und Farye Sepheroa begleiten ihn. Doch das Navigieren in der dichten Staubregion ist nahezu unmöglich. Der Funkkontakt zur RAS TSCHUBAI bricht ab. Gucky leidet unter starken Kopfschmerzen. Seltsamerweise kämpft der Zellaktivator nicht dagegen an. Seine telepathischen Fähigkeiten versiegen, die anderen Parafähigkeiten bleiben ihm allerdings erhalten. Irgendetwas stimmt jedenfalls nicht in dieser Region. Um wieder zurückzufinden, schleust Farye Sepheroa Hyperfunksonden aus. Denn die hyperphysikalische Störstrahlung scheint umso stärker zu werden, je tiefer die HARVEY in den Staubgürtel vordringt.

Es hat keinen Sinn, es weiter zu versuchen. Gucky gibt auf, den Staubgürtel durchdringen zu wollen. Auf dem Rückweg kommt das Schiff wesentlich schneller voran. Kaum hat es den Rand des Staubgürtels passiert, fängt man an Bord den Notruf eines nur 50 Meter langen pfeilförmigen Raumschiffes auf, das noch außerhalb der Galaxis von einem 700 Meter langen Schiff der Gyanli verfolgt wird.

Die HARVEY gehört zu den Schiffen mit der besten Tarntechnik. Sie kann teilentmaterialisieren. Dadurch verschwindet sie zwar nicht vollständig aus dem Standarduniversum, aber die dort wirkenden Kräfte, einschließlich konventioneller Waffen, haben auf das feldumschlossene Schiff nur noch geringen Einfluß. Die chromatovariable Außenhülle der LAURIN-Jet erzeugt einen Chamäleon-Effekt, der eine rein optische Entdeckung des Schiffes stark erschwert. Es ist also unwahrscheinlich, daß die HARVEY bei einer Rettungsaktion entdeckt wird.

Das verfolgte Schiff versucht den Staubgürtel zu erreichen, wo es offensichtlich hofft, sich verstecken zu können. Es wird von den weit überlegenen Gyanli unter Beschuß genommen. Gucky läßt Farye Sepheroa ganz nah an das bedrängte Schiff heranfliegen und teleportiert hinüber. Er landet in einer Giftgasatmosphäre, womit er nicht gerechnet hat. Zum Glück hat er seinen SERUN an. Die Besatzung besteht aus rund einem Dutzend Kugelwesen, die so groß wie Gucky und mit vier stämmigen Beinen und mehrgliedrigen Armen ausgestattet sind. Es herrscht Panik in der Zentrale. Das plötzliche Auftauchen Guckys erschreckt diese Wesen zusätzlich. Gucky greift wahllos zwei von ihnen und teleportiert mit ihnen in die HARVEY. Dort überläßt er es Vogel und Lua, sich um die Giftgasatmer zu kümmern, die keine Schutzanzüge tragen und daher in einer Sauerstoffatmosphäre ersticken würden. Als er wieder in das bedrohte Schiff zurückkehrt, bricht gerade dessen Schutzschirm zusammen. Er will mit weiteren zwei Kugelwesen teleportieren, doch eines weicht vor Angst vor ihm zurück. So gelingt es ihm nur, insgesamt drei von ihnen zu retten. Die anderen sterben, als das Schiff explodiert.

Lua und Vogel haben schnell ein Isolationsfeld um die Geretteten gelegt. Dennoch geht es ihnen nicht gut. Ihre hellbraune Haut ist dunkel angelaufen und ihre Nasenöffnungen öffnen und schließen sich viel zu schnell. Da die Gyanli nach der Vernichtung des pfeilförmigen Schiffes wieder abgezogen sind, kann die HARVEY unentdeckt zur RAS TSCHUBAI zurückkehren.

27. Oktober 2016


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