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ERSTAUFLAGE/895: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2901 (SB)


Michael Marcus Thurner

Das Goldene Reich

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2901


Am 26. September 1551 NGZ kommt die RAS TSCHUBAI in der Galaxis NGC 4622 an. Sie hat mehrere Wochen Hypertransflug hinter sich, die die Besatzungsmitglieder in Suspensions-Alkoven verbringen mußten. Der Hypertrans-Progressor ist jener Sonderantrieb, der die RAS TSCHUBAI zwar in wenigen Wochen durch den Leerraum transportieren kann, für lebende Wesen aber gefährlich ist. Das Erwachen aus der Suspension ist jedes Mal mit Problemen verbunden, da die Besatzungsmitglieder in dem erzwungenen Schlaf mitunter sehr bizarre Träume durchleben.

Die Galaxis NGC 4622 unterscheidet sich von anderen rotierenden Spiralnebeln, weil sie sich mit den Armen voraus dreht. Es sieht wunderschön aus, wie ihre äußeren Spiralarme weit in den freien Raum hinausreichen, als wollten sie nach anderen Sterneninseln fischen. Einer der inneren Arme rotiert jedoch gegenläufig und verzerrt das Bild der Perfektion. Möglicherweise ist das auf einen früheren Zusammenstoß mit einer anderen Sterneninsel zurückzuführen.

Kaum angekommen, wird die RAS TSCHUBAI bereits angefunkt. Saaperid, der Kommandant des Pentasphärenraumers VOKOTOO, begrüßt Perry Rhodan namentlich und drückt seine Freude darüber aus, daß er und seine Begleiter den Weg nach Sevcooris gefunden haben. Es ist offensichtlich, daß Perry Rhodan persönlich an der Stelle, an der die RAS TSCHUBAI angekommen ist, erwartet wurde.

Der Grund, warum die Thoogondu, Saaperids Volk, Perry Rhodan so freundlich gesinnt sind, ist, weil er als Mitverantwortlicher für die Flucht des "Wanderers", womit sie die Superintelligenz ES meinen, von großer Bedeutung ist. ES ist anscheinend ein alter Feind der Thoogondu, die sich selbst als das Vertriebene Volk bezeichnen. Gäste aus der ehemaligen Mächtigkeitsballung des Wanderers seien ihnen hochwillkommen, sagt Saaperid. Perry Rhodan, den er als 'Erben des Wanderers' bezeichnet, soll auf Thooalon, jener Welt, die im Fokus des kosmischen Leuchtfeuers steht, ein großer Empfang bereitet werden.

Diesem ist nicht gerade wohl bei dieser Bezeichnung. Er begreift sich in keinster Weise als Erbe der Superintelligenz ES, die viel Gutes für die Menschheit geleistet hat. Ohne ES wäre die Erde längst untergegangen.

Wie Saaperid erklärt, ist der Herrscher des Goldenen Reiches, das auch Gondunat genannt wird, der Garant, der den Titel Gondu trägt. Mit dessen Sohn Puoshoor, der den Titel Ghuogondu trägt, soll sich Perry Rhodan auf Thooalon treffen.

Ein Begrüßungskomitee aus der VOKOTOO, fünf weiteren Pentasphärenraumern der GARANT-Klasse und zahleichen Raumschiffen anderer Völker, geleitet die RAS TSCHUBAI nach Thooalon, wo der Omnipotenzraumer im Orbit bleibt.

Perry Rhodan landet mit etlichen Begleitern, darunter Sichu Dorksteiger, Gucky, Lua Virtanen und Vogel Ziellos, mit einer Space-Jet auf Thooalon und besucht dort die planetare Hauptstadt Goenetki. Drei Mitglieder der Inneren Sicherheit, die Gothwerth-Drillinge (aufmüpfige Ertruser, die sich bereits mehr als ein Disziplinarverfahren eingehandelt haben) sind als Geleitschutz ebenfalls von der Partie. Sie gelten als die bestausgebildetsten Nahkämpfer. Auf Perry Rhodans ausdrücklichen Wunsch hin bleibt Farye Sepheroa mit der ausgeschleusten BJO BREISKOLL in Bereitschaft.

Die erdähnliche Welt Thooalon, bei der es sich jedoch nicht um die Hauptwelt der Thoogondu handelt, besitzt zwei Kontinente und einen riesigen Ozean. Saaperid lädt die Gäste aus der Milchstraße zu einer Besichtigungstour ein, bei der sie die Schönheiten Goenetkis bewundern können.

Danach bekommt Perry Rhodan die Gelegenheit, mit Vertretern verschiedener Völker zu sprechen. Zwar sind die Thoogondu in jeglicher Hinsicht beherrschend, doch daran scheint sich niemand zu stören. Gucky versucht telepathisch mehr zu erfahren, muß aber feststellen, daß einige Thoogondu mentalstabilisiert sind. Das deutet darauf hin, daß ihnen parabegabte Wesen nicht unbekannt sind. Gucky kann nur berichten, daß die Bewohner von Sevcooris das Goldene Reich als großartig empfinden. Aber es ist irgendwie nicht faßbar. Er kann keine handfesten Hinweise finden, wie die politischen, wirtschaftlichen und militärischen Verhältnisse des Goldenen Reiches aussehen. Wo sich das Zentralsystem des Gondunats befindet, scheint niemanden zu interessieren. Was es mit dem Kosmischen Leuchtfeuer auf sich hat, ob die Thoogondu es installiert haben - Gucky kann nichts davon klar erkennen. Diese Themen sind wie von einer Nebelschicht überdeckt.

Saaperid erklärt, daß das Gondunat, das auf eine vieltausendjährige Geschichte zurückblickt, fast 80.000 Sonnensysteme umfaßt, die von den Thoogondu besiedelt werden und deren einheimische Bevölkerungen, soweit vorhanden, mit den Thoogondu in Einklang stehen. Alle Völker, die unter dem Schutz des Gondunats leben, genießen alle Privilegien, die das Goldene Reich zu bieten hat. Die Thoogondu verfügen über gewaltige Flotten. Auf zehn Paladischen Welten, die sich in besonders gesicherten Systemen befinden, hält der Gondu abwechselnd Hof. In seiner Abwesenheit wird er von Statthaltern vertreten, die sich Mentoren nennen.

Es gibt aber auch Völker, die vom Gondunat lediglich beraten werden. Perry Rhodans Frage, ob diese denn unabhängig vom Goldenen Reich wären, weist Saaperid mit der Bemerkung zurück, Unabhängigkeit sei ein sonderbarer Begriff in einer Sternengalaxis, in der die Thoogondu für Zufriedenheit sorgen. Das Gondunat funktioniere ausgezeichnet und habe für die Vertreter aller Völker die richtigen Antworten parat.

Perry Rhodan nimmt an einem Bankett teil, bei dem er unzählige Wesen kennenlernt. Er bekommt viel über die vorgeblichen Heldentaten der Thoogondu erzählt. Hätte es die groß gewachsenen und blassen Humanoiden nicht gegeben, würde Sevcooris immer noch von den Vanterneuern terrorisiert, wird ihm berichtet. Dann würden die Ruiyujen immer noch ihre Albtraumdrogen verkaufen, die Nachtherolde ihre Lügen verbreiten und die Sag-Sags Zwietracht säen.

Perry Rhodan macht sich unterdessen aber Sorgen um die Milchstraße. Und zwar in erster Linie wegen des Adauresten. Die Ekpyrosis, der Weltenbrand, ist ein Szenario, das angeblich auch durch den Adauresten ausgelöst werden soll. Die Prophezeiung des Atopischen Tribunals darf auf gar keinen Fall in Erfüllung gehen. Das muß Perry Rhodan unter allen Umständen verhindern.

Als sich Saaperid am nächsten Tag durch einen Stellvertreter ersetzen läßt, gibt Perry Rhodan vor, in sein Schiff zurückkehren zu müssen und stößt den Thoogondu damit vor den Kopf.

Er schickt einige Wissenschaftler nach Thooalon. Während sich Gucky und Sichu Dorksteiger mit Lokalpolitikern und Medienvertretern unterhalten, suchen Lua Virtanen und Vogel Ziellos den Kontakt zu den einfachen Leuten. Karim Balthasar von der neuropositronischen Abteilung der RAS TSCHUBAI bekommt den Auftrag, in die Computersysteme der Thoogondu einzudringen. Nach einem Schädel-Hirn-Trauma ist ihm eine biopositronische Hirnprothese implantiert worden, die ihm bei der Generierung von Emotionen hilft, allerdings simuliert sie oft falsche Gefühle.

Karim stellt fest, daß die Thoogondu Neurotroniken benutzen. Das sind Rechner, die eher Lebewesen als Maschinen gleichen, da bei ihnen positronische und neuronale Strukturen aus lebendem Gewebe miteinander verbunden sind. Die geschichtlichen Daten, die Balthasar erbeutet, weisen darauf hin, daß die Thoogondu ursprünglich aus der Milchstraße stammen.

Da der Ghuogondu Puoshoor noch nicht anwesend ist, läßt der Nuntius Praanor, der auf Thooalon eingetroffen ist, Perry Rhodan wissen, daß er ihn zu sehen wünscht, und zwar allein. Seine Rolle ist die eines Zeremonienmeisters, Sicherheitschefs und persönlichen Leibwächters des Ghuogondu.

Bis der Sohn des Gondu eintrifft, um mit Perry Rhodan detailliert über die angebliche Verbundenheit ihrer beider Völker zu reden, hat der Nuntius die Aufgabe, den Terraner auf das ehrenvolle Ereignis vorzubereiten. Doch Perry Rhodan mißtraut den Thoogondu. Er hat das Gefühl, von ihnen vereinnahmt und für ihre Zwecke mißbraucht zu werden. Der Nuntius pocht darauf, daß Perry Rhodan die treibende Kraft hinter der Vertreibung Wanderers gewesen ist, obwohl Perry betont, dies sei nicht der Fall.

Mitten in dieses Gespräch hinein platzt die Nachricht, daß zwei Mitglieder der RAS TSCHUBAI-Besatzung einen Thoogondu ermordet hätten. Dies könnte eine ernsthafte Belastung der Beziehungen beider Völker nach sich ziehen und das dürfe nicht geschehen, betont der Nuntius. Perry Rhodan ist sich sicher, daß man ihn und seine Begleiter zu etwas verpflichten und deshalb in die Schuldrolle hineintreiben will. Er kann sich einfach nicht vorstellen, daß einer seiner Leute einen Mord begangen haben soll. Schon gar nicht der Kosmopsychologe Ben Jello, der die Ruhe in Person ist, und Vogel Ziellos.

Perry Rhodan darf die beiden im Gefängnis besuchen, wo er sie zur Rede stellt. Sie hätten mit Lua gemeinsam auf einem Ozeandampfer gefeiert und eine Art Fruchtwein getrunken, der sie leicht berauscht habe. Dann wäre Lua fortgegangen und ab dem Moment wissen sie nichts mehr. Sie seien erst wieder zu sich gekommen, als sie von einem Observanten festgehalten wurden.

Seltsamerweise kann Jellos Kollegin Attina Hopkinson den Mord bezeugen. Als Perry Rhodan mit der sonst so ruhigen und durch nichts zu erschütternden Wissenschaftlerin spricht, wirkt sie noch immer geschockt. Die Kosmolinguistin erzählt, Ben Jello und sie hätten mehr über das soziale Gefüge der Thoongondu erfahren wollen und mit dem späteren Mordopfer über Kindererziehung gesprochen. An einem gewissen Punkt der Unterhaltung sei Ben nicht mit dem einverstanden gewesen, was der Thoongondu gesagt habe und Vogel Ziellos habe den Einheimischen beschimpft, der daraufhin versucht hätte, sich zurückzuziehen. Als Vogel Ziellos, von Ben Jello unterstützt, den Thoongondu daran hatte hindern wollen, seien diesem andere Thoogondu zu Hilfe geeilt. Dann wäre es zu einem Kampf gekommen. Die anderen Thoogondu hätten ihr die Sicht verstellt, aber sie habe gehört, wie ein schwerer Körper zu Boden gestürzt sei und Vogel und Ben Jello geflohen seien.

Gucky, der in einem Nebenraum die Unterhaltung telepathisch verfolgt, kann die Aussagen Attina Hopkinsons nur bestätigen. Die Bilder in ihrem Kopf seien eindeutig und sie sage die Wahrheit. Er glaubt nicht, daß sie beeinflußt worden ist. Sie hat erlebt, wie die Aggression sich hochgeschaukelt hat und wie es zu dem Mord gekommen ist.

Der Observant Koonucal, ein Mitarbeiter des Geheimdienstes, berichtet Perry Rhodan, daß die beiden dann mit einem gekaperten Boot das Schiff verlassen und sich an Land zu einem landwirtschaftlichen Betrieb durchgeschlagen hätten, wo sie dann verhaftet wurden, wobei sie heftigen Widerstand geleistet und dabei womöglich noch mehr Thoogondu umgebracht hätten, wenn es nicht gelungen wäre, sie zu überwältigen.

Perry Rhodan kann unter der Bedingung, Vogel und Ben Jello wieder zurückzubringen, erwirken, daß die Gehirninhalte der beiden an Bord der RAS TSCHUBAI mit SEMT-Hauben untersucht werden. Doch dabei wird nur bestätigt, daß Vogel und Jello nicht wissen, was sie getan haben. Sie können sich an nichts erinnern. Perry Rhodan ist gezwungen, sie nach Goenetki zurückzubringen, was den scharfen Protest Guckys hervorruft. Der Ilt ist überzeugt, daß eine gewaltige Schweinerei im Gange ist. Das Problem ist vor allem, daß Vogel Ziellos nicht länger als 62 Stunden von Lua getrennt sein darf, weil sie sich einen Zellaktivator teilen.

Perry Rhodan will sich während einer Audienz bei Nuntius Praanor für die beiden Gefangenen einsetzen. Dabei stellt er fest, daß man im Goldenen Reich sehr genau über die galaktopolitische Lage in der Milchstraße Bescheid weiß, beispielsweise über den Machtanspruch des Tamaron. Woher Praanor das weiß, will er aber nicht verraten, angeblich um dem angekündigten Gespräch mit Puoshoor nicht vorzugreifen. Dieser landet mit seinem Raumschiff DAAIDEM am nächsten Tag auf Thooalon.

Die Begeisterung, die Perry Rhodan bei dem Empfang, den der Ghuogondu ihm bereitet, entgegenschlägt, ist dem Terraner unangenehm. Er soll im Beisein Puoshoors eine Rede halten, bei der er dann darauf achtet, selbstbewußt zu klingen, die Begeisterung aber nicht zu groß werden zu lassen. Ihm geht es darum, einen Ausgleich zwischen Schmeichelei und Wahrheit zu finden, denn er ist nicht bereit, die Fakten anders zu benennen, als sie sich ihm darstellen. Natürlich würden er und die Völker der Milchstraße sich über neue Verbündete freuen und wären dankbar für jede Hilfe. Doch der Exodus des Wanderers würde in großen Teilen der Galaxis als Verlust empfunden werden. Das hören die Massen nicht so gerne und Puoshoor ist bemüht, diese Aussage zu überspielen.

Wenig später wird Perry Rhodan mitgeteilt, daß es den Versuch gegeben habe, die Gefangenen zu befreien. Gucky hatte versucht, der gedanklichen Spur Ben Jellos und Vogel Ziellos', die nach Thooalon zurückgebracht wurden, zu folgen. Seltsamerweise verliert sich Jellos telepathische Spur, obwohl er nicht mentalstabilisiert ist. Dagegen empfängt Gucky von Vogel Ziellos, der mentalstabilisiert ist, eine Art Rauschen, das Furcht, Zorn und Angst vermittelt und schließlich in starken Schmerz umschlägt. Als er die Gedanken eines Thoogondu aufschnappt, der sich sehr darüber wundert, daß das Geschöpf mit dem Vogelschnabel unter derart ausgeprägten Schmerzen leidet, handelt Gucky und teleportiert mit Lua in das kriminotherapeutische Zentrum, von wo er immer noch Vogels Schmerzimpulse empfängt, die auf seltsame Weise mit der Mentalstabilisierung verschränkt sind. Doch er landet in einer Parafalle. Er und Lua werden verhaftet. Alle vier Gefangenen sollen nun in einen Scuul gebracht werden, ein Gefängnis im Weltraum.

Der Nuntius Praanor versucht Perry Rhodan angesichts der Vorkommnisse einzureden, an Bord der RAS TSCHUBAI könne es einen Verräter geben, entweder einen tefrodischen Agenten oder einen Beauftragten von ES. Puoshoor ist der Ansicht, Gucky könnte unter fremdem Einfluß stehen. Perry Rhodan weist das strikt zurück, doch eine Stimme in seinem Hinterkopf fragt: "Und was, wenn er recht hat?"

Um von dem Thema abzulenken, will Perry Rhodan von dem Ghuogondu wissen, welche Verbindung es zwischen den Thoogondu, der Milchstraße und ES gibt. Dieser sagt nur, die Thoogondu seien das verlorene Volk des Wanderers. Auch sie seien von ihm einmal "freundlich angeschaut" worden. Weiter will er nicht darauf eingehen.

Perry Rhodan muß Puoshoor versprechen, keinen weiteren Versuch zu unternehmen, die Gefangenen zu befreien, woraufhin er die klare Anweisung an den Kommandanten der RAS TSCHUBAI sendet, niemand an Bord dürfe etwas zur Befreiung der Gefangenen unternehmen. Kurz darauf erhält er die Bestätigung von Farye Sepheroa, die nicht an Bord der RAS TSCHUBAI ist, sondern sich mit der ausgeschleusten BJO BREISKOLL für einen Einsatz bereithält ...

7. April 2017


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