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ERSTAUFLAGE/896: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2902 (SB)


Oliver Fröhlich

Im Sternenkerker

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2902


Vogel Ziellos und Ben Jello wird von den Thoogondu vorgeworfen, einen Mord begangen zu haben. Die beiden können sich allerdings an nichts erinnern. Gucky und Lua Virtanen haben vergeblich versucht, die beiden aus der Gefangenschaft zu befreien und wurden selbst inhaftiert. Nun sollen alle vier in ein anderes ausbruchsicheres Gefängnis gebracht werden.

Die BJO BREISKOLL folgt im Schutz des Paros-Schattenschirms dem gondischen Schiff OONOM, das die Gefangenen zum Scuul ORIVAR bringen soll, einem Weltraumgefängnis, das vollständig selbstverwaltet ist, also ohne offizielle Aufseher, Zellenbereiche und Besuchsräume. Die Verfolgung der OONOM kommt Farye Sepheroa zu leicht vor, denn daß ihre Freunde an Bord dieses Schiffes sind, konnte sie einem Funkspruch entnehmen, dessen Verschlüsselung nicht sehr anspruchsvoll war. Außerdem nährt der Umstand, daß die OONOM nur Überlichtflüge über kurze Distanzen zurücklegt und zwischendurch lange pausiert, den Verdacht, daß sie in eine Falle gelockt werden sollen.

Die BJO BREISKOLL befindet sich zwar unter dem Schutz des Paratronschirms und ist unsichtbar, aber den Thoogondu ist nicht verborgen geblieben, daß eine Parkmulde an Bord der RAS TSCHUBAI leer ist. Die Gefangenen direkt von dem Schiff zu befreien, das sie zum Scuul bringt, kommt für Farye Sepheroa nicht in Frage, denn mit Perry Rhodans Funkspruch, "niemand an Bord der RAS TSCHUBAI darf etwas zur Befreiung der Gefangenen unternehmen", erging zwar ein unausgesprochener Befehl an sie, dies doch zu tun, da sie sich nicht an Bord der RAS TSCHUBAI befindet, er enthält aber auch die Komponente, daß die Rettung auf gar keinen Fall auf die Terraner zurückfallen darf.

Am 30. September 1551 NGZ erreicht die BJO BREISKOLL den Scuul ORIVAR, der in einem Asteroidengürtel liegt, welcher einen 505 Lichtjahre von Thooalon entfernten Weißen Zwerg umkreist. Der Scuul ist vermint und wird von einem Energieschirm und Geschützstellungen gesichert, die sich auf 52 Asteroiden rund um die Station befinden. Das bedeutet, daß jeder gewaltsame Befreiungs- oder Ausbruchsversuch die Vernichtung des gesamten Habitats nach sich zieht und damit den Tod von 500.000 Individuen aus verschiedenen Völkern, die dort eingesperrt sind.

Als Gucky, Lua Virtanen, Vogel Ziellos und Ben Jello dort ankommen, wird Gucky sofort von den anderen getrennt und in einen Para-Neutralisator gesteckt. Die anderen landen in einem anderen Gefängnistrakt. Sie werden von sogenannten Akzeptoren in Empfang genommen, alteingesessenen Häftlingen, die die Neuankömmlinge mehreren "Sichtungen" unterziehen - Prüfungen, die testen, wie gut sie sich in den Tryst einfügen, den Clan, dem die derzeitigen Akzeptoren angehören. Bei ihrer ersten Sichtung werden Lua, Vogel und Ben Jello verprügelt, ihnen wird alles außer ihrer Gefängniskleidung abgenommen, sie dürfen ihre Zelle nicht verlassen und stehen unter Beobachtung.

Welcher Clan die Akzeptoren stellt, wurde in einem Arenakampf entschieden. Wer bei diesem Kampf verliert, dessen Clan ist berechtigt, nach dem Wachwechsel die Gaben des Goldenen Reiches zu beanspruchen, also den Neuankömmlingen alles wegzunehmen, was von Wert ist. Das Aktzeptorenrecht fällt der Gruppe zu, die in dem Arenakampf verliert, weil sie offensichtlich die schwächere ist und einer Auffrischung durch die Neuankömmlinge bedarf. Läßt sich jemand aber absichtlich besiegen, wird er trotz Niederlage zum Gewinner erklärt.

Raagnul, einer der Akzeptoren, befürchtet, die vier Neuen könnten Observanten sein, die dem Scuul als Aufseher untergeschoben werden sollen, damit sie dem Gondunat über die Häftlinge Bericht erstatten. Diese Spitzel des Geheimdienstes leben unerkannt unter den Häftlingen und zetteln Konflikte an, um die Gefangenen zu manipulieren.

Vogels Frage, "Was habt ihr mit unserem Freund gemacht?", bekräftigt Raagnuls Verdacht nur, denn er vermutet, daß die Neuen durch diese Frage nur den Anschein erwecken wollen, normale Gefangene zu sein. Er nimmt sich jedenfalls vor, das Frischfleisch genau im Auge zu behalten.

Zur Sichtung gehört ein Arenakampf aller drei Neuankömmlinge. Ben Jello wehrt sich dabei überhaupt nicht und wird schwer verletzt. Während Vogel sich noch zurückhält, damit seine Kampffähigkeit nicht zu offensichtlich wird, gelingt es Lua, erfolgreich auszuweichen. Ben Jello steckt allerdings alle Schläge ein und plagt sich danach auch noch mit der Frage, ob er nicht vielleicht doch den ihm und Vogel zur Last gelegten Mord begangen hat und es nur nicht weiß. Er zieht sich von den anderen vollkommen zurück, taucht in eine Traumwelt ab, will nicht einmal mehr etwas essen und ist vollkommen deprimiert. Lua und Vogel können ihm nicht helfen.

Lua versucht mit Hilfe ihrer tt-Progenitoren, mehr über das Gefängnis herauszufinden. Unterdessen startet KATZER 5, eine Korvette der BJO BREISKOLL, einen Scheinangriff auf ORIVAR, wobei zehn als gondische Schiffe getarnte Space-Jets geopfert werden. Ihr Einsatz, bei dem sie von der Abwehr des Gefängnisses vollständig vernichtet werden, dient der Aufklärung, um einiges mehr über die Technik der Thoogondu herauszufinden. Die Space-Jets sind unbemannt und die von ihnen ausgehenden Notrufe und der Funkverkehr situationsgesteuerte Simulationen der Positroniken. Das einzige Lebewesen an Bord der hochrobotisierten KATZER 5 kann sich jederzeit via Transmitter aus seiner Sicherheitskapsel retten. Der Funkverkehr, bei dem nur von einem zu befreienden Gefangenen die Rede ist, soll den Thoogondu vorgaukeln, daß noch eine dritte Partei im Spiel ist.

Farye Sepheroa und ein fünfköpfiges Einsatzteam wollen in den Scuul eindringen. Da das Weltraumgefängnis vermint ist, gibt es für Schiffe keine Möglichkeit anzudocken. Versucht man mit Gewalt einzudringen, explodiert der ganze Scuul. Da die Abwehrmechanismen jedoch auf optische Reize reagieren, kann sich eine LAURIN-Space-Jet in der Unsichtbarkeit des Paratrons ORIVAR nähern. Der Raumer wurde zuvor optisch in eine Häftlingskapsel umgewandelt, denn Faryes Plan fußt darauf, im entscheidenden Moment der Flucht sichtbar zu werden.

Der Käscher, der stets die Häftlingskapseln einholt und in den Hangar befördert, kommt auch diesmal zum Einsatz. Da sich die Insassen im Schutz ihrer Deflektoren sofort auf die Suche nach ihren Freunden gemacht haben, warten die anderen Gefangenen nun vergeblich auf das Frischfleisch. Dieser ungewöhnliche Vorfall schürt erst recht den Verdacht, daß das Gondulat Observanten eingeschleust hat.

Zu Farye Sepheroas Team gehört auch der Metabolist Donn Yaradua, dessen Parafähigkeit darin besteht, die biochemischen Prozesse von Lebewesen zu manipulieren. Er kann die Selbstheilungskräfte einer anderen Person beschleunigen oder Müdigkeit, Hunger, Angst und andere Gefühle auslösen. Nachdem er fast entdeckt wurde, weil er anstürmenden Häftlingen ausweichen mußte und sich sein Umriß in einer Staubwolke abzeichnete, befiehlt Farye Sepheroa, die Deflektoren auszuschalten. Dank der Mimikry-Funktion ihrer Seruns sehen sie aber so aus wie die anderen gondischen Häftlinge.

Yaradua beobachtet einen Streit zwischen zwei Thoogondu, in dessen Verlauf Basiir, der eine der beiden, schwer verwundet wird. Yaradua kann mit Hilfe seiner Gabe Basiir retten. Im Zuge dessen erfahren die Terraner von einem Thoogondu namens Shassonart, der eine Sonderstellung unter den Gefangenen einnimmt. Sie machen sich auf die Suche nach ihm. Als sie ihn aufspüren, versuchen sie ihm, unterstützt durch Yaraduas Parafähigkeit, einzureden, er solle befreit werden. Außerdem wolle ihr Auftraggeber die vier Neuankömmlinge bestrafen, da sie einen Freund von ihm ermordet hätten. Shassonart soll ihnen zeigen, wo die vier sich aufhalten.

Doch Shassonart, der im Drogenrausch seine Familie getötet haben soll, ist der Meinung, daß er zu Recht eingesperrt ist. Er hätte dort draußen nichts mehr verloren, wohingegen er im Scuul geachtet würde, meint er. Man nennt ihn den Gerechten, weil er bei Streitereien oft vermittelt. Nach Shassonarts Aussage ist Gucky nach seiner Einlieferung in den Para-Neutralisator gebracht worden. Shassonart will sich zwar nicht befreien lassen, aber er will es den Eindringlingen ermöglichen, die Gefangenen zu sehen.

Lua Virtanen kann mit den tt-Progenitoren zwar einen Roboter reparieren, aus dem Gefängnis entkommen kann sie mit ihnen aber nicht, da jeder Eingriff in die ursprüngliche Programmierung der Hypertechnik zur Vernichtung des gesamten Gefängnisses führt.

Basiir wird bewußt, daß er seine Rettung nur einem Parabegabten zu verdanken hat. Als Observant, der er ist, macht er Jagd auf alle Parabegabten und informiert seine Kollegen.

Am 3. Oktober findet ein weiterer Arenakampf statt, bei dem es darum geht, welcher Tryst in Zukunft das Frischfleisch ausnehmen darf. Ben ist inzwischen davon überzeugt, den Mord tatsächlich begangen zu haben und will kämpfen, um zu sterben. Doch Lua und Vogel verbieten es ihm. Vogel geht in den Ring und überwältigt seinen Gegner mit der Dagor-Technik in Nullkommanichts. Der Kampf ist vorbei, bevor er überhaupt begonnen hat. Das Publikum fühlt sich betrogen. Da wird Vogel plötzlich von einem Thoogondu angegriffen, der ihm zuraunt, von Perry Rhodan geschickt zu sein. Lua versucht, den vermeintlichen Thoogondu von Vogel herunterzuziehen, andere schreiten ein und bald herrscht eine derartiges Durcheinander, daß Vogel und Lua fliehen können. Den teilnahmslosen Ben schleppen sie mit.

Unterdessen spürt Farye Sepheroa Gucky auf. Zusammen mit einem Einsatzsoldaten der auch Robotiker ist, paralysiert sie die Wachen des Neutralisators und schaltet das Gerät aus. Gucky ist sehr mitgenommen und erholt sich nur langsam.

Shassonarts besonnenes Vorgehen hat dem Observanten Basiir schon immer mißfallen. Im allgemeinen Tumult sticht er den Gerechten nieder. Donn Yaradua versucht dem Thoogondu zu helfen, aber er ist machtlos. Die Stiche gehen zu tief und haben lebenswichtige Organe getroffen. Shassonart begreift, daß es seinen angeblichen Befreiern gar nicht darum geht, ihn zu befreien, sondern die vier Neuankömmlinge, aber er ist nicht nachtragend. Er hat sich immer dafür eingesetzt, seinen Mitbewohnern das Leben etwas zu erleichtern. Wenn es mit seinem Tod gelingt, daß die anderen fliehen können, dann ist ihm das auch recht.

Als Gucky und Yaradua mit ihren Parafähigkeiten versuchen, Shassonart die Schuldgefühle zu nehmen, scheitern sie, denn über der Erinnerung des angeblichen Mörders liegt ein Schleier. Es gibt einen paralysierten Hirnbereich, als hätte man ihn verödet. Gucky entdeckt, daß Shassonart seine Familie nicht ermordet hat. Jemand hat ihm eine falsche Erinnerung eingegeben. Shassonart begreift im letzten Moment, bevor er stirbt, daß seine Familie noch lebt und bittet Gucky, sie aufzusuchen.

Es liegt also nahe, daß auch Vogel und Ben keinen Mord begangen haben. Aber zu welchem Zweck wurde er ihnen untergeschoben?

Der Fluchtweg zurück zum Hangar gestaltet sich äußerst schwierig, da die Observanten die Geschichte verbreiten, die Neuankömmlinge hätten Shassonart getötet. Sie werden von allen gnadenlos gejagt. Als Faryes Team von der LAURIN abgeholt wird, bleiben Gucky, Lua, Vogel und Jello zurück, da es so aussehen soll, als hätten sie mit den angeblichen Fluchthelfern Shassonarts nichts zu tun.

Gucky teleportiert dann aber kurze Zeit später mit Lua, Ben und Vogel in die Sicherheit der Space-Jet. Gleichzeitig wird eine Holoprojektion aktiviert, die zeigt, wie die vier Flüchtlinge im Schutzschirm des angeblichen Fluchthelfer-Schiffes vergehen, so als hätten die gescheiterten Befreier Shassonarts etwas dagegen, daß ihr Schiff als Fluchtvehikel mißbraucht wird. Doch als sich Gucky, Vogel und Lua voneinander lösen, fällt Ben tot zu Boden. Im Moment der Teleportation hatte Basiir auf sie gefeuert. Yaradua macht sich schwere Vorwürfe. Hätte er geahnt, daß er einem Observanten das Leben gerettet hat, hätte er ihn verbluten lassen.

Raagnul aber hat gesehen, wie Basiir geschossen hat. Er begreift nun, daß dieser ein Observant ist, folgt ihm in dessen Versteck und erschießt ihn. Den in Basiirs Quartier stehenden Transmitter kann er nun zur Flucht nutzen.

25. April 2017


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