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ERSTAUFLAGE/898: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2904 (SB)


Leo Lukas

Gerichtstag des Gondus

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2904


Am 6. Oktober 1551 NGZ besucht Puoshoor, der Ghuogondu des Goldenen Reiches, Perry Rhodan auf der RAS TSCHUBAI, um ihm, wie die Etikette der Thoogondu es gebietet, die Einladung seines Vaters Narashim persönlich zu überbringen. Puoshoor tritt freundlich und verständnisvoll auf, kehrt dazwischen aber immer wieder die kokette Arroganz einer Autorität heraus, die ihm wohl schon in die Wiege gelegt worden ist. Perry Rhodan fühlt sich an Roi Danton erinnert, was ihm einen Stich versetzt, denn wie die meisten seiner Kinder gilt sein Sohn als verschollen.

Perry Rhodan soll den Gondu auf der Paladischen Welt Taqondh treffen, darf diesen Planeten des Tizillarsystems aber nur in Begleitung von höchstens drei Personen betreten. Er entscheidet sich für die Xenolinguistin und Jungdiplomatin Penelope Assid, die eine leicht suggestive Gabe besitzt, so daß Menschen und andere Intelligenzwesen ihr mehr erzählen als sie eigentlich wollen. Zweites Mitglied seines Teams ist Dean Tunbridge, Spezialist für kleine autonome Einsatzteams, und als dritter begleitet ihn der von Oxtorn stammende Technoanalytiker Báron Danhuser.

Ins Tizillarsystem sollen Perry Rhodan und seine Begleiter an Bord von Puoshoors Schiff DAAIDEM fliegen. Perry Rhodan verläßt die RAS TSCHUBAI nur sehr ungern, weil der Hintergrund des Attentats der Schutzgeister immer noch nicht aufgeklärt ist. Uma Lee und ihr Kollege Myrrdin Hawk, die auf der Forschungsstation Jarbridge gearbeitet haben, befinden sich auf freiem Fuß und stehen unter Beobachtung. Doch drei weitere Schutzgeister halten sich immer noch unerkannt auf dem Schiff auf. Und nach wie vor weiß man nicht, wer der mysteriöse Barong ist, der den Bund der Schutzgeister initiiert hat.

Das Geheimnis um die seltsamen Holzkästchen ist ebenfalls noch nicht gelüftet. Sichu Dorksteiger hat herausgefunden, daß sie aus gewöhnlichem Holz bestehen, jedoch eine interessante Beschichtung haben. Es gibt ein Material in dieser Beschichtung, dessen Moleküle sich unter dem Einfluß von Hyperfeldern anders gruppieren als normal.

Die RAS TSCHUBAI darf der DAAIDEM folgen, doch Puoshoor ist der Ansicht, daß ihr das nicht gelingen wird. Die Technik der Thoogondu ist der der Terraner weit überlegen. Die Thoogondu sind ein sehr altes Volk und agierten schon in der Milchstraße lange, bevor sich die Superintelligenz ES erst den Arkoniden und dann den Terranern zugewendet hat. Die Lokatoren, das gondische Antriebssystem, haben eine extrem große Reichweite, Einzelsprünge können über 3000 Lichtjahre führen. Da kann die RAS TSCHUBAI nicht mithalten. Die Koordinaten Taqondhs gibt Puoshoor aber auch nicht preis und beruft sich dabei auf eine Anordnung seines Vaters. Um der RAS TSCHUBAI wenigstens eine kleine Chance zu geben, bei dem Wettrennen nicht ganz so schlecht dazustehen, hat er aber die Anweisung gegeben, die Lokatoren nicht voll auszureizen.

Die DAAIDEM spielt mit der RAS TSCHUBAI Katz und Maus. Sie kann den Omnipotenzraumer trotz Laurin- und Parosschattenschirm orten. Dessen Führungscrew ist inzwischen zu der Erkenntnis gelangt, daß sich ein Peilsender an Bord befinden muß.

Perry Rhodan und seine Begleiter werden in der DAAIDEM herumgeführt und dürfen an einem aufwendig gestalteten Fest teilnehmen. In der dekadent wirkenden Gesellschaft läßt sich der Ghuogondu feiern. Danach wird den terranischen Gästen die Waffengewalt des Reiches demonstriert. Mit selbstgefälliger Gelassenheit zeigt Puoshoor, wie eine junge Zivilisation gerettet wird, deren Welt von einem Asteroiden zerstört worden wäre, wenn die Thoogondu ihn nicht vernichtet hätten.

Puoshoor äußert sich abfällig über seinen Vater und das gesamte Regierungssystem. Er tut zumindest so, als stände er in Opposition dazu. Doch Perry Rhodan läßt sich davon nicht in die Irre führen. Penelope Assid hat ihm eingeschärft, daß Puoshoor ihn damit nur aus der Reserve locken will.

Am 10. Oktober landet die DAAIDEM auf Taqondh, einer idyllischen Welt, die in der Nähe des Hauptsystems der Bondria Pondh liegt. Dieses Volk aufrechtgehender Oktopoden gehört nicht dem Goldenen Reich an, sondern wird vom Gondunat lediglich beraten. Auf dem Raumhafen der Hauptstadt Khodnerez, der extra für die POTOOLEM, das Schiff des Gondu, gebaut worden ist, entdeckt Perry Rhodan ein kunstvolles Mosaik, auf dem die Großtaten des Gondus dargestellt werden. Zu seinem Erstaunen ist darauf ein terranischer Kugelraumer namens ORION abgebildet, benannt nach einem geschichtlich und strategisch bedeutsamen Sektor der Milchstraße. Das kann doch kein Zufall sein!

Unterdessen wird an Bord der RAS TSCHUBAI, die am Rand des Tizillarsystems zurückbleiben muß, intensiv nach dem Peilsender gesucht, den man Tracker nennt. Der Schutzschirmtechniker Kriff Dnotz zieht aus den mageren Informationen, die man bislang zusammengetragen hat, den Schluß, daß sich der Tracker bewegt.

Auf der Krankenstation melden sich auffällig viele Mitglieder der Kernbesatzung und der erweiterten Führungsebene der RAS TSCHUBAI. Sie leiden alle unter leichten Symptomen von Übelkeit, allgemeinem Unwohlsein und damit einhergehender Unruhe. Es sind keine besorgniserregenden Erkrankungen darunter, aber sie häufen sich. Dem Chefmediker Matho Thoveno zufolge liegt vermutlich eine Hyperkristallvergiftung vor.

Was die 27 Kranken verbindet, ist, daß alle drei bestimmte Expresskabinen des Rohrbahnsystems benutzten. Bei einer eingehenden Untersuchung werden hyperaktiv aufgeladene Kristalle eines unbekannten Typs in diesen drei Kabinen gefunden. Wenn sich zufällig alle drei Kabinen gleichzeitig in einem circa 19 Meter durchmessenden Bereich befinden, was nur ein bis zwei Mal pro Tag eintritt, wird ein ultrakurzer Peilimpuls abgestrahlt, der den Thoogondu die Position der RAS TSCHUBAI verrät.

Um die Thoogondu auf eine falsche Fährte zu führen, werden die Kabinen demontiert und in die PHOBOS-Korvette RED HERRING eingebaut. Die Korvette aktiviert den Tracker und entfernt sich von der RAS TSCHUBAI, wo man sofort ortet, wie sich ein Pentasphärenraumer eindeutig in Richtung der aktuellen Position der RED HERRING in Bewegung setzt. Damit haben die Terraner den Spionen des Gondu ein Schnippchen geschlagen. Von nun an kann die RAS TSCHUBAI frei in Sevcooris operieren und nur dann geortet werden, wenn sie das bewußt zuläßt, indem sie die Korvette mit aktiviertem Tracker wieder einschleust.

Endlich, nach langer Wartezeit findet auf Taqondh die Audienz beim Gondu statt. Sein Thron ist ein geschlossener, türkisfarbener Zylinder. Bevor Rhodan überhaupt in die Nähe dieses Throns gelangen kann, der von etlichen Höflingen umstanden wird, erfolgt ein Anschlag auf den Gondu. Ein Rückzug ist nicht möglich, weil die Leibgardisten des Gondu rücksichtslos auf alles feuern, was sich verdächtig bewegt. Die Audienzgäste werden von beiden Seiten niedergemäht und eine Bombe zerstört den Thron. Rings um Perry Rhodan fallen meist unschuldige Intelligenzwesen im Kreuzfeuer der beiden Fraktionen. Penelope Assid wird mehrfach getroffen und schwer verletzt. Sie kann aber gerettet werden.

Nach dem Attentat möchte Puoshoor erst recht nichts mehr mit seinem Amt als Ghuogondu zu tun haben. Wie er Perry Rhodan anvertraut, würde er am liebsten diese ganze Institution abschaffen und sich nur noch der Kunst und der Weitergabe seiner wertvollen Gene widmen. Er hatte bereits bei seiner Ernennung zum Ghuogondu dagegen protestiert und erwirkt, daß er nach 31 Jahren Dienst im Gondunat sein Amt an seine Zwillingsschwester abgeben darf. Er hat nun nur noch drei Jahre zu dienen.

Der Gondu Narashim war bei dem Attentat nicht persönlich anwesend. Auf dem Thron saß ein Double. Die Attentäter, die überlebt haben, drei Thoogondu und zwei Bondria Pondh, werden festgenommen. Der Gondu hält per Holoprojektion Gericht. Während der Verhandlung gegen die Attentäter spricht er Perry Rhodan direkt an und meint, daß er ein Bündnis zwischen der Menschheit und dem Goldenen Reich anstrebt, was immer die Kritiker auch dagegen einwenden mögen. Von Kritikern hatte Perry Rhodan bislang noch gar nichts mitbekommen.

Die Attentäter bezeichnen sich als Mitglieder der Vranoo ba'Drant (Fürsten des Lichts). Dies ist eine Untergrundorganisation, die den Herrschaftsanspruch des Gondunats in Frage stellt. Die Angeklagten sollen ihre Bestrafung selbst wählen und sich zwischen 'Nichtiger Vitrine' und 'Gedächtnisbuße' entscheiden. Einhellig wählen sie die Nichtige Vitrine. Da Perry Rhodan der Ehrengast des Gondus ist, gewährt dieser ihm das Recht, das Urteil abzuwandeln. Doch Perry kann mit diesen Begriffen gar nichts anfangen und sieht davon ab, sich in diese Angelegenheit einzumischen. Als er dann aber sieht, daß mit 'Nichtiger Vitrine' die Desintegration des Übeltäters gemeint ist, beschwert er sich bei Puoshoor über diese Grausamkeit. Bevor auch die drei anderen Attentäter getötet werden, will er nun doch von seinem Recht Gebrauch machen. Der Ghuogondu drängt ihn, schnell eine Entscheidung zu treffen und erklärt ihm nicht, wie die andere Strafe aussieht. Somit soll nun an den Thoogondu die Gedächtnisbuße vollstreckt werden.

Als die Verurteilten, die die Strafe der Desintegration selbst gewählt haben, erfahren, daß sie der Gedächtnisbuße unterzogen werden sollen, bei der ihre Erinnerungen manipuliert werden, wehren sie sich heftig dagegen, denn diese Bestrafung ist weitaus grausamer als der Tod. Als der Akt an ihnen vollzogen ist, spiegelt sich in ihren Gesichtern namenloses Entsetzen. Sie sind von nun an davon überzeugt, in einem Anfall von Jähzorn ihre eigenen Familien abgeschlachtet zu haben und haben jedes perverse Detail unauslöschlich in ihrem Gedächtnis gespeichert. Es wird sie jeden Tag und jede Nacht quälen. Perry Rhodan macht seiner Empörung Luft. Doch Puoshoor, von dem mit einem Schlag alle Weichheit abgefallen ist, reagiert eiskalt und wirft Perry Rhodan vor, über die Wertmaßstäbe der Thoogondu urteilen zu wollen, obwohl sein Volk schon weitaus länger auf der kosmischen Bühne agiert als die Terraner.

7. Mai 2017


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