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ERSTAUFLAGE/920: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 2926 (SB)


Kai Hirdt

Schwarzes Feuer

Perry-Rhodan-Heft Nr. 2926


6. August 1551 NGZ - Sternhaufen M13, Giromsystem

Der ehemalige arkonidische Imperator Bostich will mit seinem Doppelkhasurnraumer GOS'TUSSAN II den Spross KYLLDIN angreifen. Für ihn stellen die Gemeni eine Gefahr für die gesamte Galaxis dar und da er sich immer noch als Imperator betrachtet, hat er die Heimatflotte des Giromsystem unter seinen Befehl gezwungen. Deren Kommandantin Zaroia da Bargk, die Bostich in seinem Schiff aufgesucht hat und weiß, daß der Zellaktivatorträger inzwischen zu einem Mischwesen aus Arkonide und Haluter mutiert ist, muß Wahlbaron Segos Isirea, dem einen der beiden Regierungsoberhäupter Girmomars, berichten, daß Bostich sich zum Herrscher über das gesamte System erklärt hat.

Der Spross befindet sich im Orbit Girmomars, direkt über der Metropole Shernoss. Bostich hat sämtliche sich in der Nähe aufhaltenden Schiffe dazu verdonnert, sich ihm zu unterstellen und den Angriff durchzuführen. Wer sich ihm widersetze, werde vernichtet, was er gleich anhand von fünf Schiffen demonstriert, deren Kommandanten sich ihm in den Weg stellen, weil sie im Spross die von den Gemeni versprochene Verjüngung durchführen wollen.

Zaroia da Bargk ist entsetzt und wütend. Doch sie kann nichts tun. Die Heimatflotte der Sternenbaronie hat der GOSTUSSAN II nichts entgegenzusetzen, außerdem weiß man auch nicht, wie viele Flottenangehörige Bostich immer noch verehren und zum ehemaligen Imperator überlaufen werden. Das Flaggschiff der Söldner, die der Baronie dienen, schließt sich Bostich an, alle anderen Schiffe der Söldnerflotte folgen notgedrungen wenig später.

Bostich will KYLLDIN mit Fusionsbomben beschießen und befiehlt 1.200 Schiffen, sich zwischen den Spross und Shernoss zu setzen und ihre Schirme miteinander zu verbinden. Damit soll nicht etwa die Stadt geschützt, sondern die Explosionswucht der Bomben gebündelt werden. Da Bargk würde Bostichs Flaggschiff am liebsten selbst angreifen, der Schutzschirm ihres Schiffes wird jedoch zur Aufrechterhaltung des Schirmwalls gebraucht, ohne den Shernoss von den entfesselten Gewalten vernichtet werden würde.

Lange Zeit reagiert der Spross überhaupt nicht. Die Bomben erzielen keine Wirkung. Bostich erhöht jedoch ständig die Sprengkraft. Schließlich vernichten die Gemeni dann doch gezielt mit der Hyperfaust eine kleine Einheit am unteren Rand der Schirmstaffel, was zur Folge hat, daß die Energie von Bostichs unvermindert weitergeführtem Fusionsbomben-Beschuß durchschlägt, in den Ozean fährt und eine gigantische Tsunami-Welle auslöst, die über Shernoss hereinbricht und eine Schneise der Verwüstung hinterläßt, der auch die gerade erst eingeweihte Kristallbrücke zum Opfer fällt. Damit haben sich die Gemeni unter der Maßgabe gewehrt, den geringst möglichen Schaden anzurichten. Für die Angehörigen der Toten in der Stadt ist das kein Trost.

Bostich stellt den Beschuß ein und fliegt einfach davon. Ihm war es mit seinem Angriff nur darum gegangen, die Reaktion der Gemeni zu testen. Die Bevölkerung der Großstadt ist ihm völlig gleichgültig.

Drei Monate später wird dem TLD auf Terra eine Holoaufnahme dieses Vorfalls zugespielt, was Reginald Bull, der vor drei Monaten das Angebot der Gemeni, seinen chaotarchisch geprägten gegen drei andere Zellaktivatoren einzutauschen, abgelehnt und den geliehenen Zellaktivator zurückgegeben hat, für keinen Zufall hält. Bislang hat man nicht gewußt, was sich im Giromsystem genau zugetragen hat. Doch nun wird der Arkonide Thantur da Targdon, ein Abgesandter Bostichs, erwartet, der es vermutlich auf den Dakkarimpulsspiegel-Sextanten abgesehen hat, den der TLD nach den Messungen, die Reginald Bull auf dem Spross SHINEA durchführen konnte und dem von Icho Tolot und Marous Temmo unternommenen Experiment, das der Wissenschaftlerin fast das Leben gekostet hätte, entwickelt worden ist. Bei dem Experiment hatte Tolot einen modifizierten Kantor-Sextanten benutzt, um die Impulse die vom Spross aus in den Dakkarraum gesandt werden, zu spiegeln. Dem Spross hatte dieser Angriff immerhin so zugesetzt, daß er umgehend reagierte und die LAURIN-Jet, von der aus die Impulse zurückgespiegelt wurden, mit der Hyperfaust zerstörte.

Nun hat der TLD einen Impulsspiegler in zwei Varianten gebaut. Einen Langdistanz-Impulsspiegler, der eine Reichweite von 500.000 Kilometern hat und eine Nahdistanz-Variante, die zwar nur 50.000 Kilometer weit reicht, dafür aber eine intensivere Wirkung aufweist. Bull vermutet, daß Bostich durch Spione von dieser Waffe gegen die Sprosse erfahren hat. In die RIBALD CORELLO, Reginald Bulls Schiff, sind zwei Nah- und ein Langdistanz-Impulsspiegler eingebaut worden.

Thantur da Targdon kommt mit einem halutischen Schiff, der PARAKATT, auf der sich neben dem Kommandanten Varub Ashed auch noch 50 weitere Haluter befinden, was sehr ungewöhnlich ist. Haluter sind Einzelgänger und rotten sich niemals zusammen, schon gar nicht im Auftrag eines Arkoniden. Irgendetwas stimmt da also nicht, davon ist auch Icho Tolot überzeugt. Drei Haluter begleiten Da Targdon, der abermals Bostichs Behauptungen bekräftigt, die Gemeni müßten sofort aus der Milchstraße vertrieben werden, nach Terra. Er behauptet, Bostich hätte die Haluter bereits als Verbündete gewonnen und Vetris-Molaud sei ebenfalls interessiert. Der Arkonide fordert die Terraner auf, sich diesem Unternehmen anzuschließen. Reginald Bull würde am liebsten rundweg ablehnen, hat aber Bedenken bei der Aussicht, Vetris-Molaud und Bostich könnten gemeinsame Sache machen und die Terraner wüßten dann nicht, was sie ausheckten. Deshalb stimmt er notgedrungen zu.

Er fliegt mit der RIBALD CORELLO und zwanzig weiteren Schiffen nach Girmomar. Unterwegs wird ein Nahdistanz-Impulsspiegler in die PARAKATT eingebaut. Am 10. November 1551 NGZ trifft sich Reginald Bull mit dem LFG-Botschafter Joscan Sintloui und dem Wahlbaron Segos Isirea und erfährt, daß der Tsunami 30.000 Todesopfer gefordert hat. Darüber hinaus haben sehr viele Bürger Strahlenschäden erlitten. Die Gemeni haben sich jedoch der offenkundig Kranken angenommen und sie mit dem Physiotron geheilt, was ihnen viel Sympathie eingebracht hat.

Es gibt aber viele Arkoniden, die keine offenkundigen Strahlenschäden aufweisen, aber vermutlich später an Krebs erkranken werden. Viele lassen sich gar nicht untersuchen.

Um Segos Isirea von seiner strikten Weigerung, einen Angriff auf KYLLDIN zuzulassen, abzubringen bietet Toio Zindher ihre Hilfe bei der Aufspürung weiterer Erkrankter an. Das will sie mit ihrer Parafähigkeit tun, gibt aber vor, dank eines neuartigen Medoscanners dazu in der Lage zu sein. Reginald Bull erklärt, daß man den Spross mit dem Impulsspiegler nicht wirklich angreifen, sondern von Girmomar weglocken will. Der Wahlbaron stimmt nur unter der Bedingung zu, daß kein Bürger Girmomars dabei verletzt werden darf. Dabei geht es nicht nur um die Arkoniden von Shernoss, sondern auch die, die sich im Spross befinden, die Kranken, bereits Geheilten und die Anwärter auf eine Verjüngung. Da Segos Isirea aufgrund des öffentlichen Drucks den Zugang zum Spross freigegeben hat, strömen auch wieder Anwärter auf eine Verjüngungsdusche zum Spross. Die Gemeni erlauben aber nur Kranken, den Physiotron zu benutzen. Alle anderen müssen sich einem Auswahlverfahren unterziehen.

Ob überhaupt schon jemand eine Verjüngung genossen hat, weiß Segos Isirea nicht, denn es besteht kein Kontakt zu ihnen. Ähnlich wie auf dem Spross YETO, auf dem Zellaktivatoren verteilt werden, scheint es auch auf KYLLDIN so zu sein, daß keiner derjenigen, die in den Genuß eines der Geschenke der Gemeni gekommen ist, den Spross wieder verlassen will.

Baron Yergeo da Gnotor scheint der einzige zu sein, der den Spross nach seiner Verjüngung wieder verlassen hat. Doch selbst er ist seither nicht wieder in der Öffentlichkeit aufgetaucht. Isirea behauptet allerdings, mit ihm in Kontakt zu stehen und sich mit ihm zu beraten.

Reginald Bulls nächster Besuch liegt ihm schwer im Magen. Er erhält eine Audienz bei Bostich, bei dem der Haluter Sawru Maudh anwesend ist. Auf seine Veränderungen angesprochen, prahlt Bostich damit, was man mit einem Extrasinn und einem Planhirn alles erreichen kann. Bull will wissen, ob sich Bostich die Haluter-Krankheit eingefangen hat und berichtet von seiner Begegnung mit dem kranken Haluter Fagur Ord. Sawru Maudh erklärt, daß diese Krankheit Stasis-Syndrom genannt wird. Sie kann jeden Haluter treffen. Wer am Stasis-Syndrom leidet, stürzt irgendwann in die Unumkehrbarkeit.

Reginald stimmt einer Beteiligung am Angriff auf KYLLDIN nur zu, wenn die Aktion nicht mit den Terranern in Verbindung gebracht werden kann. Außerdem müssen zuvor alle Applikanten vom Spross evakuiert werden. Um diese Evakuierung vorzubereiten, wollen Reginald und Toio an Bord des Sprosses gehen. Dort will die Vitaltelepathin alle "Gäste" der Gemeni aufspüren und ihre Standorte in einer Positronik vermerken. Dann soll der Impulsspiegler an Bord der PARAKATT zum Einsatz kommen, den Spross von Girmomar weglocken und den Schutzschirm außer Kraft setzen. Die Haluter, von denen Bull annimmt, sie wären noch genauso friedfertig wie alle Haluter, entern dann den Spross und schaffen so großes Chaos, daß alle Arkoniden von Bord geholt und auf die terranischen Schiffe gebracht werden können.

So weit Bulls Plan. Die Realität sieht jedoch anders aus. Was Reginald Bull nicht weiß, ist, in welch verzweifelter Lage sich die Haluter befinden. Sie leiden alle unterschiedlich stark unter dem Stasis-Syndrom und erhoffen sich Heilung durch den Physiotron. Die Gemeni haben aber zuvor schon ein Schiff voll Haluter abgewiesen, die um Hilfe gebeten haben. Bostich hat sie nun mit dem Versprechen, daß sie mit dem Physiotron der Gemeni geheilten werden könnten, zur Mitarbeit bei der Aktion gegen KYLLDIN überredet. Obwohl es ihnen gegen die friedliebende Natur geht, sind sie dennoch zum Kampf bereit, denn es geht um ihr Überleben.

Am 11. November ruft Varub Ashed den Bhal Kharnaim über Funk an und bittet um Hilfe. Doch auch er wird von dem Gemen mit den Worten abgewiesen, man könne den Halutern nicht helfen. Es läge nicht in ihrem Ermessen, die Sanudh träfen die Entscheidungen im Sinne GESHODS. Wer in den Augen GESHODS nicht würdig sei, dem könne man nicht helfen.

An Bord des Sprosses versuchen Reginald und Toio, die als Eltern einer Obhüterin gern gesehene Gäste auf KYLLDIN sind, Arkoniden zu finden, die eine Verjüngungskur hinter sich haben. Trotz langer Suche können sie keinen der Verjüngten finden, obwohl es sie nach Aussagen der Anwärter und der Geheilten geben muß. Toio stellt fest, daß die Strahlenkranken tatsächlich geheilt worden sind. Bull gibt das vereinbarte Signal zum Einsatz des Impulsspieglers. Die Haluter setzen das Gerät ein und verletzen die blaue Haut des Sprosses, der sofort ins All teleportiert. Die PARAKATT folgt und setzt den Impulsspiegler in immer stärker werdenden Dosierung ein. Der Schutzschirm des Sprosses bricht zusammen und 50 Haluter stürzen sich brüllend ins All und auf den Spross zu, brechen durch dessen Außenhülle und arbeiten sich ins Innere vor. Nur 30 kommen dort auch lebend an. Die anderen werden von dem plötzlich wieder regenerierten Schutzschirm zerteilt. KYLLDIN setzt die Hyperfaust gegen die PARAKATT ein und vernichtet das Schiff. Varub Ashed ist noch an Bord und muß nicht mehr miterleben, wie die Haluter im Inneren des Sprosses ein Gemetzel unter den Gemeni anrichten. Vierzigtausend Jahre waren die Haluter friedfertig, nun hat Bostich sie dazu gebracht, daß sie wieder zu Mordmaschinen werden.

Toio und Reginald stoßen auf die ersten Leichen der Gemeni. Sie bluten nicht, sondern verwelken. Die Vitalität sickert langsam aus ihnen heraus und in den Spross hinein.

In der Halle der Physiotrone sehen sie, wie die Gemeni mit den Thedhelen, mit denen sonst Kinder spielen, Haluter aus Rauch erzeugen, auf die die tobenden Haluter einschlagen. Toio meint, daß diese Rauchhaluter tatsächlich leben, weil sie eine schwache Vitalaura haben. Nachdem die Haluter von ihren vermeintlichen Artgenossen zu Fall gebracht worden sind, schlagen die Gemeni ihnen mit keulenartigen Splentern, die auf der YETO noch Musikinstrumente waren, die Schädel ein.

Bull erkennt, daß er von Bostich hinters Licht geführt worden ist, denn der Grenzgänger, wie der aufgrund seines durch halutische DNS veränderten Körpers von den Halutern genannt wird, hat sich per Transmitter auf den Spross versetzen lassen. Ihm wird klar, daß Bostich den Spross von Anfang an nicht vertreiben, sondern entern wollte. Toio kann seine Vitalaura spüren. Doch das Leuchtfeuer, das sie sonst immer bei einem Aktivatorträger sieht, ist von Schwärze durchdrungen, ähnlich wie bei der Krankheit der Haluter, deren Aura ebenfalls von einem schwarzen Feuer durchdrungen ist. Aber es ist nicht dasselbe.

Die Gemeni führen die verängstigten Arkoniden zu sicheren Orten. Reginald Bull bietet an, sie mit den terranischen Schiffen aus der Gefahrenzone zu evakuieren, doch die Gemeni meinen, sie hätten alles unter Kontrolle. Es gäbe keine Gefahr. Da erhält er von Korin Anderlei eine Nachricht: Vetris-Molaud ist mit der VOHRATA und mehr als 25 tefrodischen NEBERU-Kriegsschiffen im Giromsystem aufgetaucht.

28. September 2017


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